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Stoffwechsel- <strong>und</strong> Behandlungsparameter erfasst (weiblich 78,5%, Typ-2<br />

Diabetes mellitus 87,7%, Alter: 82,4 € 8,2 J., Diabetesdauer 8,8<br />

(0,1 – 46,3) J., BMI 25,3 € 4,7 kg/m 2 ). Sechs Pat. (9,2%) erhielten eine rein<br />

diätetische Therapie, 14 (21,5%) orale Antidiabetika (OAD), 35 Insulin<br />

(53,8%) <strong>und</strong> 10 (15,4%) eine Kombinationstherapie Insulin+ OAD. Ergebnisse:<br />

53,8% der 65 Pat. zeigten diabetesbedingte Folgeerkrankungen,<br />

davon 21,5% diabetische Retinopathie, 27,7% Polyneuropathie, 26,2%<br />

Nephropathie, 15,4% diabet. Fußsyndrom bei im Mittel 6,4 € 3,6 Nebendiagnosen.<br />

Der mittlere HbA1c-Wert lag bei 6,8 € 1,5%. Dieser wurde<br />

durch den Hausarzt allerdings nur bei 12 Patienten (18,5%) erfasst bei<br />

im Mittel 13,5 € 7,8 Hausarztkontakten im letzten halben Jahr. Insgesamt<br />

waren 14 Notarzteinsätze/letzten halben Jahr notwendig, 2 wegen<br />

schwerer Hypoglykämie mit KH-Einweisung (entsprechend einer Inzidenz<br />

von 0,06 schweren Hypoglykämien/Patient/Jahr). Aktuelle BZ-Werte<br />

lagen bei 51/65 (78,5%) der Patienten vor (BZ nüchtern: 131,9 € 51,9;<br />

BZ pp 180,3 € 46,5). Nur 20 von 43 befragten Altenpflegern (46,5%) gaben<br />

an, eine Notfallanweisung im Falle einer schweren Hypoglykämie zu<br />

haben. Schlussfolgerung: Die Blutzucker- <strong>und</strong> HbA1c-Messung wird bei<br />

Pflegeheimbewohnern unzureichend durchgeführt. Hier besteht ein<br />

deutlicher Handlungsbedarf. Insbesondere die Inzidenz schwerer Hypoglykämie<br />

könnte aus unserer Sicht durch regelmäßige BZ-Kontrolle gesenkt<br />

werden.<br />

P197<br />

Das ultraschnell-wirkende Insulin VIAject eignet<br />

sich zum Einsatz bei in der<br />

Insulinpumpentherapie<br />

Flacke F 1 , Musholt PB 2 , Weise A 2 , Schipper C 2 , Krasner A 1 ,<br />

Forst T 2 , Steiner SS 1 , Pfützner A 2<br />

1 Biodel Inc., Danbury, United States, 2 IKFE – Institut für<br />

Klinische Forschung <strong>und</strong> Entwicklung, Mainz, Germany<br />

Bei der kontinuierlichen subkutanen Insulininfusion haben kürzer wirkende<br />

Insuline Vorteile gegenüber Normalinsulin hinsichtlich der Flexibilität<br />

der Therapie <strong>und</strong> des Hypoglykämierisikos. Insulin VIAject Ò ist<br />

eine ultra-schnell wirkende Formulierung von Normalinsulinrekombiniertem<br />

Humaninsulin, Ziel dieser Laboruntersuchung war die Überprüfung<br />

der Biokompatibilität von Insulin VIAject mit verschiedenen<br />

Insulinpumpen <strong>und</strong> Kathetern. Für diese Untersuchungen wurden die<br />

Pumpen <strong>und</strong> Kathetersysteme der folgenden Hersteller verwendet: AccuCheckACCUCHEK<br />

Ò Combo (Roche Diagnostics), Paradigm Ò 722 (Minimed-Medtronic),<br />

X100 Animas Ò IR 2020 (Animas, Johnson&Johanson)<br />

<strong>und</strong> Omnipod Ò (HerstellerInsulet Ò ). Es wurde jeweils, soweit erhältlich,<br />

drei Katheter mit Stahlnadel <strong>und</strong> drei Katheter mit Tefloninfusionskanal<br />

getestet. Die Pumpen wurden mit VIAject befüllt <strong>und</strong> die Kartuschen bei<br />

37 C über 4 Tage entleert. Proben zur Bestimmung des Insulins, sowie<br />

seiner Neben <strong>und</strong> Abbauprodukte wurden nach 0, 1, 2, 3 <strong>und</strong> 4 Tagen<br />

gewonnen. Zur Bestimmung der Insulinkonzentrationen, Insulinabbauprodukte,<br />

sowie der hochmolekularen Proteine wurde eine HPLC-Methode<br />

(gem. US Pharmacopoeia Standards, USP) verwendet. Die Bestimmung<br />

des Insulingehaltes sowie des Anteils der Nebenprodukte am abgegebenen<br />

Insulin ergab mit allen untersuchten Pumpen/Kathetersystemen<br />

akzeptable Werte im Rahmen der zulässigen Grenzwerte gem. USP<br />

(Insulinkonzentration 95 – 105%, A21 Desamido Insulin < 2%, totale Verunreinigungen<br />

(ausschließlich A21 Desamido Insulin) < 2%, hochmolekulare<br />

Proteine < 1,7%,). Die Ergebnisse waren mit denen einer unter<br />

identischen Bedingungen gelagerten Referenzprobe vergleichbar. VIAject<br />

Insulin zeigte sich in diesen Untersuchungen als pharmakologisch<br />

stabil <strong>und</strong> erscheint damit einsatzfähig für die Verwendung mit den in<br />

dieser Studie untersuchten Systemen zur kontinuierlichen subkutanen<br />

Applikation. Inwieweit sich die bekannten pharmakologischen Vorteile<br />

von VIAject auch bei der Pumpentherapie als vorteilhaft erweisen, kann<br />

nun in weiteren klinischen Studien untersucht werden.<br />

P198<br />

Lipoatrophie unter dem Insulinanalogon Glargin<br />

Holstein A 1 , Stege H 2 , Kovacs P 3<br />

1 Klinikum Lippe-Detmold, Med. Klinik I, Detmold, Germany,<br />

2 Klinikum Lippe-Detmold, Klinik für Dermatologie, Detmold,<br />

Germany, 3 Interdisziplinäres Zentrum für Klinische<br />

Forschung, Universität Leipzig, Leipzig, Germany<br />

Fragestellung: Unabhängig von der molekularen Struktur, pharmakokinetischer<br />

Eigenschaften oder Herstellungtechnologie treten Lipoatrophien<br />

unter allen Insulinen auf. In 10 – 55% resultierten Lipoatrophien<br />

– umschriebene subkutane Fettatrophien aufgr<strong>und</strong> Immunkomplex-vermittelter<br />

Entzündung – nach Applikation tierischer Insuline. Methodik:<br />

In den letzten Jahren wurden zunehmend auch Lipoatrophien nach An-<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

wendung kurz- <strong>und</strong> langwirksamer Insulinanaloga mitgeteilt. Wir präsentieren<br />

den neuen Fall einer abdominellen Lipoatrophie unter dem<br />

Langzeitanalogon Glargin. Ergebnisse: Eine 32-jährige Typ-1-Diabetikerin<br />

hatte nach Umstellung von 3 x täglich NPH-Insulin auf spätabendlich<br />

24 I.E. Glargin dieses über 8 Monate ausschließlich in ein Areal im li.<br />

Abdomen appliziert. Wechsel der Pennadeln erfolgten alle 1 – 2 Tage. Im<br />

Injektionsarel ergab sich eine indolente Atrophie des subkutanen Fettgewebes<br />

von 5 x 5 cm. Unter konsequentem Wechsel der Spritzstellen<br />

wurde die Glargin-Therapie beibehalten. Es bildeten sich keine neuen<br />

Lipoatrophien aus; die alte Läsion zeigte nur geringe Rückbildungstendenz.<br />

Schlussfolgerungen: Dieser neue Fall einer Lipoatrophie unter<br />

einem Analogon zeigt deutliche Übereinstimmungen mit den<br />

10 weltweit bisher publizierten Fällen. Es waren ausschließlich schlanke<br />

Typ-1-Diabetiker betroffen, davon 9 Frauen, in 2 Fällen bestanden weitere<br />

Autoimmunerkrankungen. Die Anwendung der Analoga Lispro, Aspart,<br />

Glargin <strong>und</strong> Detemir vor dem Auftreten der Lipoatrophie variierte<br />

zwischen 4 Wochen <strong>und</strong> 2 Jahren. Risikofaktoren waren mangelnder<br />

Wechsel der Spritzstellen <strong>und</strong> der Pennadel. Die spontane Rückbildungstendenz<br />

der Lipoatrophien war gering. Da es keine systematische<br />

Erfassung bzw. Vergleiche versus der Anwendung von Humaninsulinen<br />

gibt, könnte die Häufigkeit von Lipoatrophien unter Analoga unterschätzt<br />

sein.<br />

P199<br />

Vergleich der Behandlungskosten zwischen einer<br />

BOT mit Insulin glargin <strong>und</strong> einer BOT mit<br />

Insulindetemir bei Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

mellitus: Ergebnisse auf Basis der L2T3-Studie<br />

Schädlich PK 1 , Koltermann KC 1 , Hagenmeyer EG 1 ,<br />

Häussler B 1<br />

1 IGES Institut GmbH, Berlin, Germany<br />

Fragestellung: Auf Basis der Ergebnisse der L 2T3-Studie [1] wurde untersucht,<br />

ob sich die direkten Diabetes-bezogenen Behandlungskosten<br />

aus Perspektive der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in<br />

Deutschland im ersten Jahr nach Beginn einer basalunterstützten oralen<br />

Therapie (BOT) zwischen den langwirksamen Insulinanaloga Insulin<br />

glargin (GLA) <strong>und</strong> Insulindetemir (DET) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes<br />

unterscheiden. Methodik: Gemäß des Studienprotokolls wurde<br />

GLA in der randomisierten kontrollierten Studie (RCT) 1x täglich verabreicht,<br />

DET 2x täglich. Die jeweiligen Insulinverbräuche über<br />

24 Wochen wurden mittels logarithmischer Regression auf 52 Wochen<br />

extrapoliert. Aufgr<strong>und</strong> des Nachweises der Nichtunterlegenheit wurde<br />

eine Kostenminimierungsanalyse durchgeführt. Die direkten Diabetesbezogenen<br />

Behandlungskosten aus Perspektive der GKV umfassten den<br />

Insulinverbrauch, Nadeln, Lanzetten <strong>und</strong> Teststreifen. In der Basisanalyse<br />

wurden die jeweiligen durchschnittlichen Ausprägungen bei den<br />

Verbräuchen <strong>und</strong> Preisen zugr<strong>und</strong>e gelegt. So wurde im Rahmen eines<br />

konservativen Ansatzes davon ausgegangen, dass täglich eine neue Nadel<br />

verwendet wurde (Annahme zu Ungunsten von GLA), jedoch jeweils<br />

eine Lanzette <strong>und</strong> ein Teststreifen pro Insulininjektion. In umfangreichen<br />

Sensitivitätsanalysen wurde die Robustheit des Basisergebnisses<br />

überprüft. In der univariaten Sensitivitätsanalyse (deterministisches<br />

Modell) wurden die Stellgrößen ermittelt. In der multivariaten Sensitivitätsanalyse<br />

(probabilistisches Modell) wurden alltägliche Bedingungen<br />

der gegenwärtigen Versorgungssituation in Deutschland simuliert.<br />

Ergebnisse: In der Basisanalyse betrugen die durchschnittlichen jährlichen<br />

Diabetes-bezogenen Behandlungskosten pro Patient bei einer<br />

BOT mit GLA 1141 C= gegenüber 1908 C= bei einer BOT mit DET. Sie lagen<br />

damit in der GLA-Gruppe um 767 C= niedriger. Von diesen Einsparungen<br />

entfielen 517 C= (67%) auf Insulin, 214 C= (28%) auf Teststreifen <strong>und</strong> 36 C=<br />

(5%) auf Lanzetten. Die Sensitivitätsanalysen bestätigten die Robustheit<br />

der Ergebnisse zu Gunsten von GLA. Preis bzw. Verbrauchsmenge von<br />

DET hatten den stärksten Einfluss auf die Höhe der Einsparungen, gefolgt<br />

von Preis bzw. Verbrauchsmenge von GLA, Preis von Teststreifen<br />

sowie der Frequenz des Nadelwechsels bei GLA <strong>und</strong> DET. In der multivariaten<br />

Sensitivitätsanalyse ergaben sich nach 10.000 Simulationsschritten<br />

Einsparungen von 785 C= (95%-Bootstrap-Konfidenzintervall:<br />

772 C= bis 799 C= ) zu Gunsten von GLA. Schlussfolgerungen: Es zeigte<br />

sich aus Sicht der GKV, dass nach Versagen einer oralen antidiabetischen<br />

Therapie der Einstieg in eine Insulintherapie mit Insulin glargin in Kombination<br />

mit oralen Antidiabetika (OAD) im Vergleich zu Insulindetemir<br />

plus OAD beim Management von Patienten mit Diabetes mellitus Typ<br />

2 zu substanziellen Einsparungen führen kann. Literatur: [1] Swinnen et<br />

al. Diabetologia 2009; 52 Suppl 1: S380 Danksagung: Die Studie wurde<br />

unterstützt durch Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Berlin.<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S67

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