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delt werden. Methodik: Die Untersuchung basiert auf Daten von Patienten<br />

aus 18 verschiedenen diabetologischen Schwerpunktpraxen in<br />

Deutschland. Insgesamt füllten 184 insulinbehandelte Typ-2-Diabetiker<br />

(Alter 62,9 € 8,3 J.; 44,6% weiblich; Diabetesdauer 13,7 € 7,6 J.; HbA1c<br />

8,3 € 1,4%; BMI 33,3 € 5,9 kg/m 2 ) den WHO 5 Fragebogen zum psychischen<br />

Wohlbefinden aus. Ein Maximalscore von „25“ spricht für ein<br />

optimales Wohlbefinden. Ab einem Score von „£ 13“ ist von einem reduzierten<br />

Wohlbefinden, ab einem Score von „£ 10“ von einer erhöhten<br />

Depressivität auszugehen. Zusätzlich bearbeiteten die Teilnehmer den<br />

PAID-Fragebogen zur Erfassung diabetesbezogener Belastungen. Leichte<br />

diabetesbezogene Belastungen liegen ab einem PAID-Score von „‡ 33“<br />

vor, während ein PAID-Score von „‡ 40“ für deutlich ausgeprägte diabetesbezogene<br />

Belastungen spricht. Ergebnisse: Im WHO 5 Fragebogen<br />

berichteten 24% der Stichprobe ein reduziertes psychisches Wohlbefinden<br />

<strong>und</strong> bei 20% lag der Wohlbefindens-Score „£ 10“. Nach den Ergebnissen<br />

des PAID-Fragebogens lagen bei 25% der Stichprobe diabetesbezogene<br />

Belastungen vor, bei 18% waren diese Belastungen sogar besonders<br />

stark ausgeprägt. Patienten mit hohen diabetesbezogenen Belastungen<br />

wiesen einen signifikant höheren HbA1c-Wert auf (r =.22;<br />

p < 0,003). Bei 34% der Stichprobe waren entweder eine reduzierte psychische<br />

Befindlichkeit oder ein hohes Ausmaß diabetesbezogener Probleme<br />

präsent. Schlussfolgerung: Etwa ein Drittel der in einer diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxis therapierten Typ-2-Diabetiker mit Insulinbehandlung<br />

weisen psychosoziale Probleme auf, die sich in einem<br />

reduzierten Wohlbefinden oder diabetesbezogenen Belastungen äußern.<br />

Patienten mit erhöhten diabetesbezogenen Belastungen haben eine<br />

schlechtere glykämische Kontrolle. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass<br />

ein reduziertes Wohlbefinden ein wesentliches Hindernis für das Erreichen<br />

einer optimalen Lebensqualität ist. Ein regelmäßiges Monitoring<br />

des psychischen Wohlbefindens <strong>und</strong> des Auftretens diabetesbezogener<br />

Belastungen ist daher auf der Ebene der diabetologischen Schwerpunktpraxis<br />

sinnvoll.<br />

P113<br />

Welche Faktoren beeinflussen die Zufriedenheit<br />

mit der Insulintherapie bei Typ-2-Diabetikern?<br />

Mahr M 1 , Maier B 1 , Hermanns N 1 , Kulzer B 1 , Haak T 1<br />

1 Diabetes Zentrum Mergentheim, Forschungsinstitut der<br />

Diabetes Akademie Mergentheim (FIDAM), Bad<br />

Mergentheim, Germany<br />

Einleitung: Viele Typ-2-Diabetiker haben eine negative Einstellung gegenüber<br />

der Insulintherapie <strong>und</strong> sind mit der Insulinbehandlung eher<br />

unzufrieden. Allerdings ist bisher wenig bekannt, welche demographischen,<br />

therapiebezogenen oder psychologischen Faktoren mit der mangelnden<br />

Therapiezufriedenheit unter Insulinbehandlung bei Typ-2-Diabetikern<br />

assoziiert sind. Methodik: 184 insulinbehandelte Typ-2-Diabetiker<br />

(Alter 62,9 € 8,3 J.; 44,6% weiblich; Diabetesdauer 13,7 € 7,6 J.;<br />

HbA1c 8,3 € 1,4%; BMI 33,3 € 5,9 kg/m 2 ; Dauer der Insulinbehandlung<br />

5,4 € 5,0 J.; tägl. Insulindosis 0,67 IE/kg; Anzahl an Insulininjektionen<br />

pro Tag 3,7 € 1,4) bearbeiteten im Rahmen der Studie den ITEQ-Fragebogen<br />

(„Insulin Treatment Experience Questionnaire“), welcher die Zufriedenheit<br />

mit der Insulintherapie in spezifischen Bereichen (z. B. Handhabung,<br />

Kontrolle des Blutzuckers, Gewichtsentwicklung) misst. Ein hoher<br />

Score zeigt eine geringe Zufriedenheit mit der Insulintherapie an.<br />

Zudem bearbeiteten die Studienteilnehmer noch einen Wissenstest sowie<br />

Fragebögen zum psychischen Wohlbefinden (WH0 5), zur Depressivität<br />

(CES-D) <strong>und</strong> zu diabetesbezogenen Belastungen (PAID). Mithilfe<br />

einer multivariaten Regression wurde der Zusammenhang demographischer,<br />

therapiebezogener <strong>und</strong> psychologischer Faktoren mit der Therapiezufriedenheit<br />

analysiert. Ergebnisse: Im multivariaten Regressionsmodell<br />

wurden zunächst die demographischen Einflussfaktoren (Alter,<br />

Schulbildung, Geschlecht <strong>und</strong> Diabetesdauer) einbezogen, wodurch nur<br />

ein geringer Varianzanteil (6,6%) aufgeklärt werden konnte. Durch die<br />

Einbeziehung von Therapiefaktoren wie die Anzahl der Insulininjektionen,<br />

Insulindosis, Dauer der Insulintherapie, Gewicht <strong>und</strong> glykämische<br />

Kontrolle konnte die Varianzaufklärung signifikant auf 13,5% gesteigert<br />

werden. Eine geringe Zufriedenheit mit der Insulintherapie war signifikant<br />

mit einer höheren Insulindosis (ß=.34) <strong>und</strong> einer geringeren Anzahl<br />

täglicher Insulininjektionen (ß=.-24) assoziiert. Im dritten Schritt erhöhte<br />

die Integration psychologischer Variablen wie Diabeteswissen, diabetesbezogene<br />

Belastungen, Depressivität <strong>und</strong> Wohlbefinden die Varianzaufklärung<br />

nochmals signifikant um 17,8% auf insgesamt 31,3%.<br />

Hierbei war ein geringes Ausmaß an Diabeteswissen (ß=Ÿ.17), erhöhte<br />

diabetesbezogene Belastungen (ß=.34) <strong>und</strong> Depressivität (ß=.23) mit<br />

einer geringen Therapiezufriedenheit verb<strong>und</strong>en. Schlussfolgerung:<br />

Mangelnde Zufriedenheit mit der Insulintherapie wird bei insulinbehandelten<br />

Typ-2-Diabetikern im geringerem Ausmaß durch demographi-<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

sche Variablen oder Therapiefaktoren determiniert. Wesentlicher für<br />

eine Unzufriedenheit mit der Insulintherapie scheinen psychosoziale<br />

Faktoren wie geringes Behandlungswissen, ein erhöhtes Ausmaß empf<strong>und</strong>ener<br />

diabetesbezogener Belastungen <strong>und</strong> Depressivität zu sein. Eine<br />

moderne Diabetesschulung zur Insulinbehandlung sollte daher diese<br />

Faktoren thematisieren, um die Zufriedenheit mit der Insulintherapie<br />

zu steigern.<br />

P114<br />

Familienfunktion als Prädiktor für die<br />

Diabetes-Adhärenz bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

mit Typ 1 Diabetes<br />

Brosig B 1 , Till M 1 , Böttcher C 1 , Horn T 1 , Petzinger J 1 ,<br />

Wudy S 1<br />

1 Zentrum für Kinderheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Jugendmedizin JLU<br />

Gießen, Allgemeinpädiatrie <strong>und</strong> Neonatologie, Gießen,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Seelische Co-Faktoren, vor allem die Depression, gelten<br />

in der Forschung zur Adhärenz bei Diabetes mellitus als gesicherte Prädiktoren<br />

für die Qualität der BZ-Einstellung, das Langzeit-Überleben <strong>und</strong><br />

weitere Morbiditätsrisikofaktoren. Familiäre Funktionen wurden bisher<br />

weniger beachtet. Die Studie untersucht den Einfluss familiärer Dysfunktion<br />

in Konkurrenz zu Depression, Alexithymie <strong>und</strong> Somatisierung<br />

auf die Qualität der Stoffwechseleinstellung bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen.<br />

Methodik: An 55 konsekutiven Patienten der Diabetes-Ambulanz<br />

der Uni-Kinderklinik Gießen im Alter von 12 – 17 J wurden in Form<br />

von psychometrischen Tests neben individuellen Faktoren (Depressivität<br />

[DIKJ], Beschwerdebelastung [GBB-KJ] <strong>und</strong> Alexithymie [TAS-KJ]) auch<br />

Angaben zur Familienfunktion [FB] erhoben. Die Testscores wurden mit<br />

dem parallel dazu bestimmten HbA1c korreliert <strong>und</strong> regressionsstatistisch<br />

aufgearbeitet. Ergebnisse: In der multiplen Regression zeigte sich<br />

der Summenwert der Familienprobleme in Konkurrenz zum Summenwert<br />

von Depression, Alexithymie <strong>und</strong> Körperbeschwerden (als Maß für<br />

die Somatisierung) als stärkster (<strong>und</strong> alleinig signifikanter) Prädiktor<br />

(Beta =.348, T = 2.62, p = 0,012) des HbA1c. Das Modell erklärte 12,1%<br />

der Gesamtvarianz des Parameters (F = 6.88, p = 0,012, Durbin-Watson<br />

1.68 für das Modell). Schlussfolgerungen: Neben individuellen psychologischen<br />

Variablen des mit Diabetes Erkrankten sollten vermehrt, zumindest<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen, Faktoren der familiären Funktion<br />

<strong>und</strong> des Familienklimas in Beratung <strong>und</strong> Behandlung bzw. der Optimierung<br />

der Diabetes-Adhärenz berücksichtigt werden.<br />

P115<br />

Insulinpumpentherapie im Alltag – besondere<br />

Aspekte – eine Befragung<br />

Filz HP 1 , Kowalski M 1 , Beck U 1<br />

1<br />

Eleonoren-Klinik, Innere Medizin/Diabetologie, Lindenfels-<br />

Winterkasten, Germany<br />

Fragestellung: Die langfristige Prognose des Diabetes mellitus ist sowohl<br />

von somatischen, als auch von psychosozialen Faktoren abhängig.<br />

Wesentliche Kontextfaktoren des sozialen Hintergr<strong>und</strong>es sind das Diabetesmanagement<br />

im Alltag <strong>und</strong> Sexualität. Ziel dieser Untersuchung<br />

war Einblicke in das Alltagsverhalten von Menschen mit dieser speziellen<br />

Therapieform zu gewinnen. Besonderes Interesse lag auf dem Umgang<br />

mit dem technischen Gerät im Intimleben <strong>und</strong> dem Therapiemanagement.<br />

Methodik: Von Jan. 2008 bis Dez. 2008 wurden<br />

48 Insulinpumpenträger mit Typ-1 Diabetes im Alter von 16 bis<br />

64 Jahre (w = 18 (38%); m = 30 (62%)) schriftlich <strong>und</strong> anonym befragt<br />

(nicht selektioniert, offen, kontinuierlich). Die Diabetesdauer betrug im<br />

Mittel 18,2 Jahre. 35% nutzten eine Erstpumpe, 65% eine Folgepumpe.<br />

Ergebnisse: Auf einer Skala von 1 bis 7 (trifft zu – trifft nicht zu) gaben<br />

80,8% an, die Handhabung eines neuen elektronischen Gerätes leicht zu<br />

erlernen. 93,6% der Pumpenträger gab an im Wesentlichen den Empfehlungen<br />

ihres Arztes zu folgen (44,7% Skala 1 – 2; 48,9% Skala 3 – 4).<br />

81,3% wurden von Diabetologen betreut/mit betreut <strong>und</strong> konsultierten<br />

diesen zu 95,8% dreimal/Jahr <strong>und</strong> häufiger. 62,6% messen ihren Blutzucker<br />

(Bz) 5 – 7mal tgl.; jeweils ca. 18% häufiger oder seltener. Nur 4,2%<br />

gaben an, den Bz weniger als 4mal tägl. zu kontrollieren. 93,6% gaben<br />

an, den Bz auch in fremdem Umfeld zu testen. 97,9% glauben alles<br />

Notwendige zu tun, um den Bz unter Kontrolle zu behalten (Skala 1 – 4).<br />

Am aktiven Straßenverkehr nahmen 91,7% teil. 64,6% berichteten, den<br />

Bz immer vor Antritt einer Fahrt zu messen, 12,5% gelegentlich, 20,8%<br />

nur vor längeren Fahrten, 2,1% nie. 10,4% gaben an vor der Pumpentherapie<br />

mobiler gewesen zu sein. 70,8% betreiben eine Sportart. Individualsport<br />

steht (66,7%) im Vordergr<strong>und</strong>. Mannschaftssport betreiben<br />

12,1%, Individual- <strong>und</strong> Mannschaftssport 21,2%. 4,4% gaben eine dau-<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S39

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