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S72 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

die Patienten vorrangig von Hausärzten (873 (82,7%)) <strong>und</strong> Gynäkologen<br />

(134 (12,7%)). Mit den aktuellen Laborwerten kamen 57,8% der Patienten,<br />

57,3% mit den aktuellen Diagnosen, 65,1% mit Angaben zu Medikamenten<br />

<strong>und</strong> 57,2% mit einem definierten Versorgungsauftrag. Weitergehende<br />

Informationen wie z.B. einen Arztbrief, einen Krankenhausbericht<br />

oder einen DMP-Bogen hatten 33,4% der Patienten bei sich. Überhaupt<br />

keine Informationen lagen nur bei 10,5% aller Patienten vor. Die DMP-<br />

Patienten kamen mit signifikant mehr Informationen als diejenigen, die<br />

nicht eingeschrieben waren (z. B. aktuelle Laborwerte 63,1% vs. 49,8%;<br />

P < 0,001). Schlussfolgerungen: Neu überwiesene Patienten brachten in<br />

den meisten Fällen ein gewisses Set an Informationen/Auftrag in die<br />

DSPen mit, wobei DMP-Patienten signifikant mehr mitbrachten. Durch<br />

eine noch bessere/definiertere <strong>und</strong> gegenseitig vereinbarte Schnittstellenkommunikation<br />

könnte bei den Patienten mit keinen oder wenig<br />

Informationen Mehraufwand <strong>und</strong> Kosten vermieden werden <strong>und</strong> die<br />

Patienten unmittelbarer adäquat <strong>und</strong> zielorientierter betreut werden.<br />

P212<br />

Länderspezifische Unterschiede in der<br />

Insulintherapie: Zweijahresergebnisse der<br />

INSTIGATE-Studie<br />

Liebl A 1 , Jones S 2 , Benroubi M 3 , Castell C 4 , Goday A 5 ,<br />

Smith HT 6 , Nicolay C 7 , Haupt A 7 , Simpson A 6<br />

1 Fachklinik, Bad Heilbrunn, Germany, 2 James Cook<br />

University Hospital, Middlesborough, United Kingdom,<br />

3 Polyclinic General Hospital, Athen, Greece, 4 Generalitat de<br />

Catalunya, Department de Salut, Barcelona, Spain, 5 Hospital<br />

del Mar, Barcelona, Spain, 6 Eli Lilly, Surrey, United Kingdom,<br />

7 Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg, Germany<br />

Fragestellung: INSTIGATE ist eine prospektive europäische Beobachtungsstudie<br />

bei Patienten mit Typ 2 Diabetes, die im Rahmen der ärztlichen<br />

Versorgung eine Insulintherapie beginnen. Aus Deutschland (D),<br />

Griechenland (Gr) <strong>und</strong> Spanien (S) liegen 2-Jahresdaten vor, die die<br />

Qualität der Stoffwechselkontrolle nach Beginn der Insulintherapie in<br />

den verschiedenen Ländern beschreiben. Methodik: Nach Start einer<br />

beliebigen Insulintherapie wurden über 2 Jahre u.a. regelmäßig Daten<br />

zu Diabetestherapie, klinischen Outcomes <strong>und</strong> Hypoglykämien erhoben.<br />

Ergebnisse: In den 3 Ländern wurden 726 Patienten rekrutiert, 564<br />

Patienten wurden mindestens für 12 Mo beobachtet (D n = 155; Gr<br />

n = 237; S n = 172) <strong>und</strong> ausgewertet, für498 Patienten liegen 2-Jahresdaten<br />

vor (D n = 119; Gr n = 227; S n = 152). In D wurden zumeist prandiale<br />

oder intensivierte Insulintherapien angewendet; initial erhielten<br />

76% der Patienten prandiale Therapien. Dagegen wurden in Gr <strong>und</strong> S<br />

initial zu 80% respektive 88% Basal- bzw. Mischinsulintherapien eingesetzt.<br />

Dadurch ist die Anzahl der Insulininjektionen in D mit 3,1 pro Tag<br />

am höchsten (Gr 1,8 bzw. S 1,4 Injektionen pro Tag). Die initiale Insulintherapie<br />

wurde in D in der Beobachtungszeit bei fast 30% der Patienten<br />

geändert, in den beiden anderen Ländern nur bei ca. 10%. Die Tagesdosis<br />

war mit durchschnittlich 0,41 IU/kg bei Therapiestart in Gr am höchsten<br />

(D 0,28 IU/kg; S 0,27 IU/kg). In allen Ländern stieg die mittlere Tagesdosis<br />

an <strong>und</strong> lag in D <strong>und</strong> Gr am Ende ähnlich (0,59 versus 0,54 IU/kg)<br />

<strong>und</strong> in S deutlich niedriger (0,34 IU/kg). Der mittlere HbA1c sank in<br />

allen Ländern in den ersten 6 Monaten der Insulintherapie ab <strong>und</strong> blieb<br />

dann weitgehend stabil. In D wurde ein mittlerer HbA1c unter 7% im<br />

2-Jahresverlauf erreicht. Dafür war die Gewichtszunahme in D mit im<br />

Mittel 3,81 kg am größten, gefolgt von Gr (+2,96 kg) <strong>und</strong> S (+0,23 kg). In<br />

den ersten 6 Monaten lag die Hypoglykämierate (Patient mit zumindest<br />

1 Hypoglykämie in diesem Zeitraum) zwischen 20 <strong>und</strong> 29%. In D <strong>und</strong> S<br />

sank die beobachtete Hypoglykämierate im Verlauf der Studie auf etwa<br />

10% (letzte 6 Monate der Studie), während sie sich in Gr kaum veränderte.<br />

Episoden, die Fremdhilfe oder eine Hospitalisierung erforderten, waren<br />

insgesamt selten; besonders in D, dort führte keine Hypoglykämie<br />

zur Hospitalisierung (S 3; Gr 2) <strong>und</strong> nur 4 Episoden erforderten Fremdhilfe<br />

(S 42; Gr 65). Schlussfolgerung: In allen Ländern zeigte sich eine<br />

deutliche Besserung der Stoffwechselsituation. Der mittlere HbA1c sank<br />

allerdings nur in Deutschland bis unter 7%. Die deutlichere Absenkung<br />

war mit einer etwas höheren Gewichtszunahme assoziiert, jedoch nicht<br />

mit einer höheren Hypoglykämierate. Offensichtlich bestehen beim Diabetesmanagement<br />

mit Insulin deutliche länderspezifische Unterschiede.<br />

wahrscheinlich bedingt durch lokal geltende Richtlinien sowie unterschiedliche<br />

Ges<strong>und</strong>heitssysteme.<br />

P213<br />

Epidemiologische Erhebung zum Diabetes<br />

mellitus bei Patienten mit<br />

Migrationshintergr<strong>und</strong><br />

Wesselman E 1 , Schumm-Draeger PM 2 , Gutt B 2<br />

1 Städtisches Klinikum München GmbH, Fachreferentin<br />

Interkulturelle Versorgung, München, Germany, 2 Klinikum<br />

Bogenhausen, Städtisches Klinikum München GmbH,<br />

Abteilung für Endokrinologie, Diabetologie, Angiologie,<br />

München, Germany<br />

In Deutschland leben mehr als 15 Millionen Menschen mit Migrationshintergr<strong>und</strong>.<br />

Vor allem ältere Migranten treffen im Ges<strong>und</strong>heitswesen<br />

auf informationsbedingte, kulturelle <strong>und</strong> kommunikative Barrieren, die<br />

zu bekannten Problemen von Unter-, Über- <strong>und</strong> Fehlversorgung bei Therapie<br />

<strong>und</strong> Pflege führen. Das Städtische Klinikum München (StKM), einer<br />

der wichtigsten <strong>und</strong> größten Ges<strong>und</strong>heitsdienstleiter in der Landeshauptstadt<br />

München, hat die kultursensible Versorgung von Migranten<br />

als ein wichtiges Qualitätsziel festgelegt. Seit 2006 wird bei der Klinikaufnahme<br />

auf freiwilliger Basis die Nationalität aller Patienten erhoben.<br />

Um effiziente <strong>und</strong> nachhaltige Unterstützungsangebote für diese<br />

Patientengruppen entwickeln <strong>und</strong> evaluieren zu können, wurden die<br />

gewonnenen Daten nun retrospektiv für das Kollektiv der Patienten<br />

mit Diabetes mellitus ausgewertet. Von 2006 bis 2008 hat das StKM<br />

an 5 Standorten insgesamt über 383.300 Patienten versorgt. Davon waren<br />

37.700 nichtdeutscher Nationalität. Der Anteil Nichtdeutscher am<br />

Gesamtpatientenaufkommen war im Beobachtungszeitraum kontinuierlich<br />

steigend. 2006 war dieser mit 9,2%, 2007 mit 9,7% <strong>und</strong> 2008 mit<br />

10,6% zu verzeichnen. Betrachtet man nur Patienten mit einem Wohnsitz<br />

in München bzw. im Münchner Umland, so findet sich der Anteil<br />

derer mit nichtdeutscher Nationalität bei 7,9%, 8,9% <strong>und</strong> 9,8%. Im Jahre<br />

2006 wurden 223 nichtdeutsche Patienten mit der Hauptdiagnose Diabetes<br />

mellitus behandelt (60 Pat mit Typ-1-Dm, 163 Pat mit Typ-2-Dm).<br />

In 2007 registrierten wir bereits 255 Pat mit der Hauptdiagnose Diabetes<br />

mellitus (73 mit Typ-1-Dm, 182 mit Typ-2-Dm). Für 2008 war eine<br />

weitere Fallzahlsteigerung auf 296 Patienten zu verzeichnen (78 Pat mit<br />

Typ-1-Dm, 218 Pat mit Typ-2-Dm). Die am häufigsten dokumentierten<br />

Nationalitäten der Patienten mit der Hauptdiagnose Diabetes mellitus<br />

waren dabei: türkisch (32,2%), kroatisch (10,2%) <strong>und</strong> italienisch (5,3%).<br />

Zusammenfassung: Nachdem die Ges<strong>und</strong>heitsdatenberichterstattung<br />

für Migranten große Mängel aufweist, schaffen die vorliegenden Daten<br />

die Möglichkeit, erste epidemiologische Erhebungen im Großraum München<br />

durchzuführen. Die Daten von über 774 Patienten nichtdeutscher<br />

Nationalität aus München <strong>und</strong> Umgebung, die mit der Hauptdiagnose<br />

Diabetes im StKM während des genannten Zeitraums behandelt wurden,<br />

zeigen, dass diese Patientenklientel absolut wie relativ zunimmt. Diese<br />

bedeutsame Personengruppe in der klinischen Behandlung muss eine<br />

besondere Berücksichtigung erfahren, insbesondere aufgr<strong>und</strong> der oftmals<br />

erheblichen Versorgungsschwierigkeiten <strong>und</strong> spezifischen Therapie-<br />

<strong>und</strong> Schulungsanforderungen.<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 23: Ernährung, Genetik, Verschiedenes<br />

P214<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Zum Informationswert der<br />

Nährwertkennzeichung – Zusammenhang<br />

zwischen Nutzen der Ernährungsinformation <strong>und</strong><br />

der Einhaltung von ges<strong>und</strong>en Eßgewohnheiten?<br />

Puspa J 1 , Kühl R 2<br />

1 Justus Liebig Universität, Inst.für Betriebslehre der Agrar<br />

<strong>und</strong> Ernährungswirtschaft, Gießen, Germany, 2 Inst. für<br />

Betriebslehre der Agrar <strong>und</strong> Ernährungswirtschaft, Gießen,<br />

Germany<br />

Die europäische Lebensmittelindustrie hat ein freiwilliges Nährwertkennzeichnungssystem<br />

erarbeitet <strong>und</strong> eingeführt: die „Guideline Daily<br />

Amounts“ (GDA, Richtwerte für die Tageszufuhr). Die neuen Etiketten<br />

mit den leicht lesbaren Grafiken zeigen auf einen Blick alle wichtigen<br />

Informationen. Die GDA informiert auf der Vorderseite der Verpackung<br />

über den Kaloriengehalt, auf der Rückseite zusätzlich unter anderem<br />

über die Menge an Zucker, Fett, gesättigten Fettsäuren <strong>und</strong> Natrium,<br />

die eine Portion des jeweiligen Produkts enthält. Anhand der kürzlich<br />

eingeführten GDA-Ernährungsinformation sollen die Akzeptanz <strong>und</strong> der<br />

Wert zusätzlicher (Nährwert-)Informationen untersucht werden <strong>und</strong><br />

Konsequenzen für die Kommunikation aufgezeigt werden. Ein weiteres<br />

Problem besteht darin, dass über die Wirkung derartiger Informationen<br />

im Hinblick auf eine Verhaltensänderung bisher kaum wissenschaftlich<br />

f<strong>und</strong>ierte <strong>und</strong> für die Lebensmittelpraxis verwertbare Erkenntnisse vorliegen.<br />

Können zusätzliche Nährwertinformationen (GDA) über ein Le-

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