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S54 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P155<br />

Die zweijährige Behandlung mit Liraglutid,<br />

einem Analogon des humanen GLP-1, bewirkte<br />

bei Patienten mit Typ 2 Diabetes eine<br />

nachhaltige <strong>und</strong> stärkere Reduktion von HbA1c,<br />

Nüchternblutzucker (NBZ) <strong>und</strong> Gewicht als<br />

Glimepirid <strong>und</strong> hatte ein geringeres<br />

Hypoglykämierisiko: Verlängerung der Studie<br />

LEAD 3<br />

Garber A 1 , Henry R 2 , Ratner R 3 , Hale PM 4 , Chang C 4 ,<br />

Bode B 5 , Ratter F 6<br />

1 Baylor College of Medicine, Houston, United States,<br />

2 University of California, San Diego, United States, 3 MedStar<br />

Research Institute, Hyattsville, United States, 4 Novo Nordisk<br />

Inc., Princeton, United States, 5 Atlanta Diabetes Associates,<br />

Atlanta, United States, 6 Novo Nordisk Pharma GmbH,<br />

Mainz, Germany<br />

Fragestellung: In der 1-jährigen, randomisierten, doppelblinden Studie<br />

LEAD 3 erreichten Patienten mit Typ 2 Diabetes (n = 745), die eine Monotherapie<br />

mit 1x tgl. 1,2 oder 1,8 mg Liraglutid erhielten im Vergleich<br />

zu Patienten, die mit 1x tgl. 8 mg Glimepirid behandelt wurden, stärkere<br />

Reduktionen von HbA1c, NBZ, Gewicht <strong>und</strong> systolischem Blutdruck bei<br />

geringerer Hypoglykämierate. Die Studie wurde mit offenem Studiendesign<br />

über ein weiteres Jahr fortgeführt. Methodik: Insgesamt 90%<br />

der Teilnehmer (n = 440), die 1 Jahr Behandlung abgeschlossen hatten,<br />

wurden in die offene Verlängerungsphase der Studie LEAD<br />

3 aufgenommen (Mittelwerte für Alter = 53 Jahre, HbA 1c= 8,1%, Diabetesdauer<br />

= 5 Jahre, BMI = 33 kg/m 2 ; Vortherapie vor Aufnahme in die Studie<br />

LEAD 3: 36% mit Diät <strong>und</strong> Bewegung sowie 64% mit 1 OAD). Von diesen<br />

Patienten schlossen 321 (73%) ein weiteres Behandlungsjahr ab. Die hier<br />

gezeigten Daten beziehen sich auf die Teilnehmer, die den gesamten<br />

Zeitraum von 2 Jahren Behandlung abgeschlossen haben. Ergebnisse:<br />

Verglichen mit Glimepirid führte die 2-jährige Liraglutid-Behandlung<br />

(1,8 oder 1,2 mg) zu einer signifikant stärkeren Reduktion des HbA 1c<br />

(Ÿ 1,1 <strong>und</strong> Ÿ 0,9% vs. Ÿ 0,6%; ANCOVA; p = 0,0016 bzw. p = 0,0376) <strong>und</strong><br />

einem niedrigeren HbA 1c bei Studienende (6,9 € 1,2% <strong>und</strong> 7,1 € 1,2% vs.<br />

7,5 € 1,2%). Ein größerer Anteil von Liraglutid-Patienten erreichte einen<br />

HbA 1c < 7,0% (58 <strong>und</strong> 53% vs. 37%; p = 0,0054 bzw. p = 0,0269). Liraglutid<br />

reduzierte außerdem den NBZ effektiver als Glimepirid (Ÿ 1,62 bzw.<br />

Ÿ 1,19 vs. Ÿ 0,21 mmol/l) <strong>und</strong> erzielte eine stärkere Verminderung der<br />

mittleren täglichen PPG (Ÿ 2,6 <strong>und</strong> Ÿ 1,9 vs. Ÿ 1,8 mmol/l; p = 0,01 für<br />

Liraglutid 1,8 mg vs. Glimepirid <strong>und</strong> vs. Liraglutid 1,2 mg). Die Gewichtsabnahme<br />

nach einem Jahr unter Liraglutid <strong>und</strong> die Gewichtszunahme<br />

mit Glimepirid wurden beibehalten (Ÿ 2,8 bzw. Ÿ 2,3 kg vs. + 1,0 kg;<br />

p < 0,0001). Die Hypoglykämierate (BZ < 3,1 mmol/l) wurde unter<br />

1,2 mg/Tag <strong>und</strong> 1,8 mg/Tag Liraglutid statistisch signifikant gesenkt (0,21<br />

<strong>und</strong> 0,22 vs. 1,75 Ereignisse/Patient/Jahr; p = 0,0001 <strong>und</strong> p < 0,0001 für<br />

1,2 mg/Tag bzw. 1,8 mg/Tag Liragutid vs. Glimepirid). Unterschiede im<br />

HbA 1c zwischen den Teilnehmern, die die Behandlung abschlossen,<br />

<strong>und</strong> dem ITT (LOCF)- Kollektiv waren vergleichbar; die ITT (LOCF-)-<br />

Auswertungen zeigten ebenfalls signifikant größere Reduktionen von<br />

NBZ, Gewicht <strong>und</strong> Hypoglykämie mit Liraglutid vs. Glimepirid. Schlussfolgerung:<br />

Die zweijährige Liraglutid-Monotherapie führte zu signifikant<br />

stärkeren Reduktionen von HbA1c, NBZ <strong>und</strong> Körpergewicht als Glimepirid<br />

bei niedrigerem Hypoglykämierisiko.<br />

P156<br />

Grenzen der Dosissteigerung des prandialen<br />

Insulins bei Typ 2 Diabetes<br />

Raabe J 1<br />

1<br />

Asklepios Klinik Birkenwerder, Diabetologie, Birkenwerder,<br />

Germany<br />

Bei der Insulin(Ins)-Therapie von Typ 2 Diabetes-Patienten (T2D) stellt<br />

sich die Frage, welche Blutzucker (BZ) Verbesserungen durch Steigerung<br />

der prandialen Ins-dosis bewirkt werden können. Analysen der Dosis-<br />

Wirkungsbeziehung von Ins lassen eine klinisch relevante Begrenzung<br />

der maximal erreichbaren Blutzuckerveränderungsgeschwindigkeit<br />

(BVG) vermuten. Es war zu klären, in welchen Dosisbereichen sich solche<br />

Grenzen zeigen. Wir behandelten Ins-bedürftige T2D nach Stabilisierung<br />

des Nüchtern-BZ an unterschiedlichen Tagen mit Dosierungen<br />

von Normal-Ins in Höhe von 0,2 (D2), 0,3 (D 3) <strong>und</strong> 0,5 (D5) IE kg/KG<br />

zum Frühstück. Durch Diabetesberaterinnen wurde die Gabe des Normal-Ins<br />

überwacht <strong>und</strong> die BE-Menge geschätzt. Der BZ wurde nasschemisch<br />

bestimmt in stündlichem Abstand ohne weitere Nahrungszufuhr<br />

über 6 St<strong>und</strong>en oder bis zum Auftreten von Hypoglykämien. Mit einem<br />

Wilcoxon-Vorzeichen-Rang-Test wurden die Unterschiede der drei Dosierungen<br />

bewertet bei BE-Menge, BZ nach Korrektur um die Unter-<br />

schiede der Mittelwerte des Nüchtern-BZ, postprandialem BZ-Maximum<br />

<strong>und</strong> den BVG in allen St<strong>und</strong>ensegmenten. Mit einem Chi-Quadrat-Test<br />

wurden die Hypoglykämiehäufigkeiten bewertet. Wegen Mehrfachmessungen<br />

wurde als Signifikanzschranke ein Wert von p = 0,01 gewählt. 71<br />

T2D konnten untersucht werden. Die T2D waren im Mittel 64,9 Jahre alt,<br />

der A1c betrug 10,1%, die Diabetesdauer lag bei 16,8 Jahren. Das Frühstück<br />

enthielt im Mittel 5 BE ohne signifikante Unterschiede (ns). Der BZ<br />

erreichte seinen Maximalwert nach 2 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> stieg an um<br />

8,0/5,3/3,9 mmol/l bei D2/D3/D5. Die rechnerisch korrigierten Verlaufs-BZ<br />

waren hochsignifikant unterschiedlich zwischen allen Dosierungen.<br />

Sie lagen im Mittel bei 11,0/10,3/9,7 mmol/l bei D 2/D 3/D 5.<br />

Die BVG dagegen war signifikant unterschiedlich lediglich im Anstieg<br />

in der 1. Std. zwischen D 2 – D 5 <strong>und</strong> D 3 – D5 <strong>und</strong> in der 2. Std. D2 –<br />

D 3 <strong>und</strong> D 2 – D5, jedoch ns unterschiedlich in der Phase des BZ-Abfalls.<br />

Der BZ-Abfall pro St<strong>und</strong>e betrug im Mittel 1,4 – 2,2/1,4 – 2,4/1,6 – 2,6<br />

mmol bei D2/D 3/D 5. Wegen Hypoglykämie wurde bei 10/17/42 Patienten<br />

bei D 2/D 3/D 5 die Beobachtung abgebrochen. Dabei waren D 2<br />

zu D3 ns, D2 <strong>und</strong> D 3 zu D5 jeweils signifikant. Die gewählten Dosierungen<br />

erzielten lediglich im BZ-Anstieg signifikante Unterschiede, vermutlich<br />

durch unterschiedlich ausgeprägte Suppression der hepatischen<br />

Glucosefreisetzung. Das Tempo der folgenden Blutzuckerabsenkung ist<br />

jedoch fast linear <strong>und</strong> unabhängig von der gewählten Ausgangsdosis.<br />

Die Glykämie wird durch die Dosissteigerungen um jeweils höchstens<br />

7% abgesenkt. Die maximal geprüfte Dosis von 0,5 IE/kg KG führt zu<br />

einer unvertretbar hohen Rate von späten Hypoglykämien. In der untersuchten<br />

Patientengruppe findet sich eine klinisch unbefriedigende Begrenzung<br />

der Beeinflussbarkeit des postprandialen Blutzuckerabfalls,<br />

die auch durch eine drastische Dosissteigerung nicht überwindbar ist.<br />

Eine prandiale Frühstücks-Dosis von mehr als 0,3 IE Normal-Ins/kgKG<br />

kann nicht empfohlen werden.<br />

P157<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Die Pharmakokinetik von Liraglutid vs. Exenatid<br />

bei Patienten mit Typ 2 Diabetes: Stabile vs.<br />

fluktuierende Konzentrationen über 24 St<strong>und</strong>en<br />

(Daten der Studie LEAD 6)<br />

Rosenstock J 1 , Gumprecht J 2 , Szyprowska E 3 , Bednarczyk-<br />

Kaluzny M 4 , Zychma M 5 , Düring M 6 , Buse J 7 ,<br />

Kretzschmar Y 8<br />

1 Dallas Diabetes & Endocrine Center, Dallas, United States,<br />

2 Medical University of Silesia, Zabrze, Poland, 3 Samodzielny<br />

Publiczny Szpital Klimiczny nr 1, Lublin, Poland,<br />

4 Wojewodzki Szpital Specialistyczny nr 1, Tychy, Poland,<br />

5 Novo Nordisk Pharma Sp.z.o.o, Warsaw, Poland, 6 Novo<br />

Nordisk A/S, Bagsvaerd, Denmark, 7 N. Carolina University<br />

Medical School, Chapel Hill, United States, 8 Novo Nordisk<br />

Pharma GmbH, Mainz, Germany<br />

Fragestellung: In einer direkten Vergleichsstudie (LEAD 6) wurde die<br />

Behandlung von Patienten mit Typ 2 Diabetes mit Liraglutid mit der<br />

Therapie mit Exenatid verglichen. Beide Behandlungsformen waren jeweils<br />

mit Metformin <strong>und</strong>/oder einem Sulfonylharnstoff kombiniert worden.<br />

Das einmal täglich verabreichte Analogon des humanen GLP-1 Liraglutid<br />

(1,8 mg) bewirkte eine bessere Blutzuckereinstellung als zweimal<br />

täglich appliziertes Exenatid (10 mg), bei einer insgesamt niedrigeren<br />

Inzidenz von Hypoglykämien. Die mittlere HbA 1c-Reduktion vom<br />

Ausgangswert bis Woche 26 war mit Liraglutid statistisch signifikant<br />

stärker ausgeprägt als mit Exenatid (Ÿ 1,12 vs. Ÿ 0,79; p< 0,0001). Methodik:<br />

In der hier vorliegenden Subgruppenanalyse (n = 14) wurden in<br />

Woche 26 in drei ausgewählten Zentren über 24 h systematisch Blutproben<br />

entnommen, um die Pharmakokinetik der beiden GLP-1 Agonisten<br />

miteinander zu vergleichen. Ergebnisse: Nach der Injektion blieben<br />

die Konzentrationen von Liraglutid über 24 St<strong>und</strong>en im Steady-State. Die<br />

Spitzenkonzentrationen betrugen 17,0 nmol/l <strong>und</strong> die minimalen Konzentrationen<br />

6,7 nmol/l. Die mittlere AUC-Konzentration betrug 282,1<br />

nmol*h/ml. Im Gegensatz dazu erreichten die Exenatid-Konzentrationen<br />

rasch einen Peak <strong>und</strong> fielen dann innerhalb von 10 – 12 St<strong>und</strong>en nach<br />

der Injektion auf einen Nadir. Die Konzentrationen <strong>und</strong> AUC-Werte am<br />

Morgen (c max: 138,2 pmol/l; c min: 27,4 pmol/l, AUC: 707,9 pmol*h/ml)<br />

waren niedriger als am Nachmittag (cmax: 155,1 pmol/l, cmin:<br />

35,3 pmol/l, AUC: 1125,8 pmol*h/ml). Die stabileren Konzentrationen<br />

im Falle von Liraglutid sind wahrscheinlich Folge der verzögerten Freisetzung<br />

des Wirkstoffs aufgr<strong>und</strong> der Albuminbindung. Nur 1 – 2% Liraglutid<br />

liegen in ungeb<strong>und</strong>ener Form vor. Schlussfolgerungen: Die<br />

gleichförmigeren <strong>und</strong> stabileren Steady-State-Konzentrationen von Liraglutid<br />

im Vergleich zu Exenatid liefern eine plausible Erklärung für die<br />

überlegene Blutzuckereinstellung über 24 St<strong>und</strong>en, insbesondere die<br />

niedrigeren Nüchternglukosespiegel. Sie erklären möglicherweise auch

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