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induziert wird. Sowohl in INS-1E Wildtypzellen als auch in primären<br />

human Inseln wird ein starker p8 mRNA Peak nach 6 h beobachtet, der<br />

nach 24 h auf fast normale Werte fällt. In einem C 57Bl/6 in vivo Modell<br />

resultiert eine einmalige STZ Injektion (250 mg/g Körpergewicht) in einem<br />

starken Anstiegs der Blutglucosewerte nach 6, 24 <strong>und</strong> 48 St<strong>und</strong>en.<br />

Ein Abfall auf fast normale Blutglucosewerte nach 12 h werden dabei<br />

durch apoptotischer Betazellyse verursacht. Gestützt wird dies durch<br />

die Beobachtung immunfluoreszenzgefärbter Pankreata. Innerhalb der<br />

Verlaufsreihe war die Zahl TUNEL positiver Kerne (später Apoptosemarker)<br />

nach 12 h maximal, während die p8 Fluoreszenzintensität nach<br />

3 – 6 h ihren maximalen Wert aufwies. Abgesehen davon untersuchen<br />

wir gegenwärtig den exakten zeitlichen Verlauf der p8 Expression durch<br />

qPCR. Schlussfolgerung: Das Protein p8 besitzt gewebeschützende Eigenschaften<br />

durch Inhibition von Apoptose. Es scheint p8 als Schalterprotein<br />

zwischen proliferativen <strong>und</strong> apoptotischen Signalwegen innerhalb<br />

von Betazellen zu fungieren.<br />

P271<br />

Expression <strong>und</strong> Regulation von Selenoprotein P<br />

in pankreatischen Betazellen<br />

Hotze AL 1,2 , Schinner S 1 , Speckmann B 2 , Mülders-<br />

Opgenoorth B 1 , Pinto A 2 , Scherbaum WA 1 , Sies H 2 ,<br />

Steinbrenner H 2<br />

1 Uniklinik Düsseldorf, Endokrinologie, Düsseldorf, Germany,<br />

2 Universität Düsseldorf, Institut für Biochemie &<br />

Molekularbiologie I, Düsseldorf, Germany<br />

Fragestellung: Schädigung durch oxidative Noxen gilt als ein Mechanismus<br />

der Verringerung der Betazellmasse in der Pathogenese des Typ2<br />

Diabetes mellitus. Betazellen gehören zu den am geringsten mit antioxidativen<br />

Enzymen ausgestatteten Zellen: Die Enzymaktivitäten von Katalase<br />

<strong>und</strong> Glutathionperoxidase in Betazellen betragen nur 1% der Werte<br />

in Hepatozyten. Selenoprotein P (SeP) mRNA wurde innerhalb der<br />

pankreatischen Inseln in den Betazellen detektiert. Neben seiner Hauptrolle<br />

als Selentransporter ist SeP ebenfalls ein antioxidatives Enzym <strong>und</strong><br />

könnte am Schutz von Betazellen vor oxidativem Stress beteiligt sein.<br />

Biosynthese <strong>und</strong> Funktion von SeP in Betazellen wurden bisher nicht<br />

untersucht. Daher sollten in dieser Studie Faktoren identifiziert werden,<br />

die die Transkription <strong>und</strong> Proteinexpression von Selenoprotein P in Betazellen<br />

regulieren. Methodik: Als Modell für Betazellen diente die Ratten-Insulinom<br />

Zelllinie INS-1, die bei 5, 11 oder 16,7mM Glucose selendefizient<br />

bzw. supplementiert mit je 1 mM Selenit, Selenat oder Selenomethionin<br />

für 24 h kultiviert wurde. Die Zellviabilität wurde mit dem<br />

MTS-Assay (Promega) gesichert. Die Quantifizierung der SeP mRNA erfolgte<br />

mittels real-time RT-PCR am LightCycler (Roche). Zum Nachweis<br />

von SeP auf Proteinebene wurde ein Western Blot etabliert. Die Aktivität<br />

des SeP-Promotors wurde nach transienter Transfektion mit einem SeP-<br />

Reportergenkonstrukt mittels Dual Luciferase Assay (Promega) bestimmt.<br />

Ergebnisse: Selenoprotein P ist in INS-1 Zellen hoch exprimiert.<br />

Der relative SeP mRNA-Gehalt der INS-1 Zellen lag bei 12% des zum<br />

Vergleich in Hepatozyten bestimmten Wertes. Im Unterschied zu Hepatozyten<br />

sezernieren INS-1 Zellen SeP nicht, sondern exprimieren es als<br />

intrazelluläres Protein mit einem Molekulargewicht von 51 kDa. Alle<br />

eingesetzten Selenverbindungen induzierten eine leichte Erhöhung der<br />

SeP-Expression. Unter hyperglykämischen Bedingungen waren Promotoraktivität,<br />

mRNA- <strong>und</strong> Proteinexpression von Selenoprotein P in<br />

INS-1 Zellen sowie in primären murinen Inseln erniedrigt. Wenn das<br />

Kulturmedium der INS-1 Zellen mit Natriumselenat supplementiert war,<br />

wurde SeP am stärksten durch hohe Glucosekonzentrationen inhibiert:<br />

16,7mM Glucose führten zu einer im Vergleich zu 5mM Glucose<br />

2,0 – 2,5fach niedrigeren SeP-Promotoraktivität <strong>und</strong> Expression<br />

(p < 0,05). Schlussfolgerung: Selenoprotein P wird in pankreatischen<br />

Betazellen auf mRNA- <strong>und</strong> Proteinebene exprimiert <strong>und</strong> durch Selenverbindungen<br />

sowie Glucose reguliert. Diese Ergebnisse lassen eine Rolle<br />

von SeP für den antioxidativen Schutz der Betazellen vermuten, die<br />

Gegenstand zukünftiger Studien sein wird.<br />

P272<br />

Hemmung des beta-zellspezifischen<br />

Transkriptionsfaktors MafA durch die Dual<br />

Leucine Zipper Kinase<br />

Oehmen MJ 1 , Dickel C 1 , Blume R 1 , Oetjen E 1<br />

1<br />

Universitätsmedizin Göttingen, Pharmakologie, Göttingen,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Die Insulinbiosynthese ist eine wichtige Funktion der<br />

Beta-Zelle, <strong>und</strong> eine unangemessene Insulinsekretion <strong>und</strong> -produktion<br />

resultieren in Diabetes mellitus. Unsere früheren Untersuchungen zeig-<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

ten die Induktion von Beta-Zellapoptose durch die dual leucine zipper<br />

kinase DLK. In der jetzigen Studie wurde die Wirkung der DLK auf die<br />

Insulingentranskription untersucht. Methodik: Transiente Transfektionen<br />

<strong>und</strong> Reportergenassays in der Insulin produzierenden Beta-Zelllinie<br />

HIT <strong>und</strong> in der heterologen Zelllinie JEG, Immunoblot. Ergebnisse: Die<br />

Reduktion der endogenen DLK in HIT Zellen durch small interference<br />

RNA stimulierte die Transkription des humanen Insulingens dreifach.<br />

Übereinstimmend damit hemmte die Überexpression der DLK, aber<br />

nicht ihrer Kinase-toten Mutante die Insulingentranskription. In 5’<strong>und</strong><br />

3’-Promotordeletionsanalysen wurde die DNA-Bindungsstelle für<br />

MafA als DLK-responsives Element identifiziert, <strong>und</strong> die Aktivität vermittelt<br />

durch die MafA Transaktivierungsdomäne wurde durch DLK gehemmt.<br />

In der Nicht-Beta-Zelllinie JEG reduzierte DLK ebenfalls die<br />

durch MafA stimulierte Insulingentranskription. Um die zugr<strong>und</strong>e liegenden<br />

molekularen Mechanismen zu untersuchen, wurde die Wirkung<br />

von DLK auf die Proteinstabilität von MafA in JEG Zellen untersucht.<br />

Abhängig von ihrer enzymatischen Aktivität verminderte DLK die MafA<br />

Proteinmenge um 40%. Zusätzliche Inkubation mit einem Hemmstoff<br />

der der DLK untergeordneten Kinase JNK hob die DLK induzierte MafA<br />

Degradation auf. Schlussfolgerung: Unsere Daten lassen vermuten, dass<br />

die DLK durch Aktivierung ihrer untergeordneten Kinase JNK zu einer<br />

Degradation von MafA <strong>und</strong> dadurch zu einer Hemmung der Insulingentranskription<br />

führt. Der beta-zellspezifische Transkriptionsfaktor MafA<br />

stellt somit ein weiteres Ziel der DLK Wirkung dar. In Anbetracht der<br />

Bedeutung von MafA für die Aufrechterhaltung der Beta-Zellfunktion,<br />

könnte die Hemmung von DLK zu der Aufrechterhaltung der MafA-abhängigen<br />

Beta-Zellfunktion beitragen.<br />

P273<br />

Fluoreszenzmikroskopische Echtzeitanalyse der<br />

glucoseinduzierten Insulinsekretion in<br />

Beta-Zellen der Maus<br />

Kaminski MT 1 , Lenzen S 1 , Baltrusch S 1,2<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Institut für Klinische<br />

Biochemie, Hannover, Germany, 2 Universität Rostock,<br />

Institut für Medizinische Biochemie <strong>und</strong> Molekularbiologie,<br />

Hannover, Germany<br />

Fragestellung: Das Signal für die bedarfsgerechte Insulinsekretion aus<br />

den Beta-Zellen des Pankreas wird im Glucosestoffwechsel generiert.<br />

Dabei spielt die Glucoseaufnahme durch den Glucosetransporter GLUT2<br />

<strong>und</strong> die Phosphorylierung der Glucose durch die Glucokinase eine wesentliche<br />

Rolle. Der Anstieg der intrazellulären Calciumkonzentration ist<br />

letztlich entscheidend für die Exozytose der Insulingranula. Die Veränderung<br />

der intrazellulären Glucosekonzentration kann durch das fluorescence<br />

resonance energy transfer-(FRET)-Sensorkonstrukt FLIPglu in<br />

Echtzeit verfolgt werden. Eine zeitliche Korrelation zwischen dem Glucosestimulus<br />

<strong>und</strong> der Insulinsekretion in Beta-Zellen ist bislang noch<br />

nicht gelungen. Es war daher das Ziel dieser Studie, die intrazelluläre<br />

Glucosehomöostase parallel zum Calciumflux <strong>und</strong> der Insulinsekretion<br />

in Beta-Zellen zu charakterisieren. Methodik: Inselzellen wurden durch<br />

Kollagenaseverdau aus dem Pankreas von NMRI Mäusen isoliert <strong>und</strong><br />

vereinzelt. Der Glucosesensor FLIPglu wurde durch adenovirale Transduktion<br />

exprimiert. Des Weiteren wurde eine stabil FLIPglu überexprimierende<br />

insulinsezernierende MIN6-Zelllinie verwendet. Die Zellen<br />

wurden mit Fura-2 beladen, mit Krebs-Ringer-Puffer für 40 min in Abwesenheit<br />

von Glucose umströmt <strong>und</strong> dann mit 10 mM Glucose für<br />

20 min stimuliert. Die Veränderung der intrazellulären Glucosekonzentration<br />

mittels FLIPglu <strong>und</strong> die der [Ca 2+ ]i Konzentration mittels Fura-2<br />

wurden zeitgleich fluoreszenzmikroskopisch bestimmt. Der Insulingehalt<br />

wurde im Umströmungsmedium mittels ELISA analysiert. Ergebnisse:<br />

Der Anstieg der FRET-Effizienz des FLIPglu Sensors charakterisierte<br />

die Glucoseaufnahme der Zelle nach Stimulierung <strong>und</strong> die Abnahme<br />

nach Glucoseentzug die Glucosephosphorylierungsrate. Dabei war die<br />

Glucoseaufnahme in primären Beta-Zellen signifikant höher als in<br />

MIN6-Zellen, die Phosphorylierungsrate jedoch gleich. Dem Anstieg<br />

der intrazellulären Glucosekonzentration folgten in MIN6-Zellen mit einer<br />

zeitlichen Verzögerung von 60 sek [Ca 2+ ]i Oszillationen, begleitet<br />

von einer Erhöhung der Insulinfreisetzung in das Umströmungsmedium.<br />

In Gegenwart von 10 mM 3-O-Methylglucose war das Einsetzen der<br />

[Ca 2+ ] i Oszillationen um weitere 60 sek verzögert. Die Anwesenheit<br />

von 10 mM Mannoheptulose während der Stimulierung mit 10 mM<br />

Glucose verminderte die [Ca 2+ ]i Oszillationen sowie die Insulinsekretion<br />

signifikant. Schlussfolgerung: Eine fluoreszenzmikroskopische Echtzeitanalyse<br />

des Glucosemetabolismus <strong>und</strong> des Calciumfluxes ist durch<br />

den parallelen Einsatz des FRET-Konstruktes FLIPglu <strong>und</strong> Fura-2 möglich.<br />

Durch Einsatz von Inhibitoren konnte gezeigt werden, dass eine<br />

Verlangsamung der Glucoseaufnahme primär zu einer Verzögerung der<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S91

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