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war die Exon 7-Veränderung nachweisbar, die Mutter trug die Exon<br />

6-Variante. Schlussfolgerung: Mithilfe der in dieser Familie durchgeführten<br />

Segregationsanalyse konnten zwei bisher unbekannte Veränderungen<br />

im HNF4a-Gen (MODY 1) weiter charakterisiert werden.<br />

Der Mutationstyp (Austausch einer Aminosäure) ließ dabei keinen unmittelbaren<br />

Schluss auf die Pathogenität der Veränderungen zu. Die<br />

Exon 7-Veränderung war bei drei Diabetikern in der Familie nachweisbar<br />

<strong>und</strong> bei der ges<strong>und</strong>en Mutter nicht vorhanden, was für einen Krankheitsbezug<br />

spricht. Die Exon 6-Variante war bei der ges<strong>und</strong>en Mutter<br />

<strong>und</strong> den betroffenen Kindern vorhanden, so dass ein Krankheitsbezug<br />

weniger wahrscheinlich ist. Die Insulintherapie wurde bei dem Geschwisterpaar<br />

ohne Komplikationen beendet <strong>und</strong> durch eine Repaglinide-Therapie<br />

ersetzt. Bei ihnen <strong>und</strong> dem Vater bedingte dies eine zufriedenstellende<br />

Diabeteseinstellung.<br />

P221<br />

Die Verwendung generischer Messinstrumente<br />

zur Untersuchung der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen<br />

Lebensqualität von Patienten mit Typ 2 Diabetes<br />

– Methoden <strong>und</strong> Ergebnisse aus dem DIAB-CORE<br />

Verb<strong>und</strong><br />

Holle R 1 , Schunk M 1 , Meisinger C 2 , DIAB-CORE Verb<strong>und</strong><br />

1 Helmholtz Zentrum München, Institut für<br />

Ges<strong>und</strong>heitsökonomie, Neuherberg, Germany, 2 Helmholtz<br />

Zentrum München, Institut für Epidemiologie, Neuherberg,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Die Untersuchung der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität<br />

von Patienten mit Typ 2 Diabetes im Rahmen bevölkerungsbasierter<br />

Studien ist Gegenstand eines Teilprojekts des DIAB-CORE Verb<strong>und</strong>s<br />

im Kompetenznetz Diabetes. Hierbei geht es um die Darstellung<br />

der Lebensqualitätseinschränkung von Diabetikern im Vergleich zu<br />

Nicht-Diabetikern sowie um die Identifikation weiterer Faktoren, insbesondere<br />

aus dem Bereich der Komorbidität, die die Lebensqualität<br />

von Diabetikern beeinträchtigen. Durch die gemeinsame Auswertung<br />

von sechs bevölkerungsbasierten deutschen Studien sollen Referenzwerte<br />

der ges<strong>und</strong>heitsbezogenen Lebensqualität für Deutschland ermittelt<br />

werden. In dem vorliegenden Beitrag stellen wir das methodische Vorgehen<br />

sowie erste Ergebnisse von Patienten aus den KORA-Studien vor.<br />

Methodik: Als generische Instrumente für die ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität<br />

stehen der SF-12 sowie der EQ-5D zur Verfügung. Die Auswertung<br />

erfolgt durch Berechnung sogenannter Tarife, die die Lebensqualität<br />

auf einer Skala von 0 bis 1 abbilden. Beim SF-12 kommen zusätzlich<br />

die beiden Summenskalen, beim EQ-5D die fünf Einzelitems zur<br />

Auswertung. Die Berücksichtigung des Alters <strong>und</strong> anderer möglicher<br />

Einflussvariablen erfolgt mittels generalisierter additiver Modelle. Als<br />

Datensätze stehen der KORA Survey S4 sowie eine schriftliche Nachbefragung<br />

von 2950 überlebenden Personen des Augsburger MONICA/<br />

KORA Herzinfarktregisters zur Verfügung. Ergebnisse: In beiden Studien<br />

lässt sich ein deutlicher Einfluss des Typ 2 Diabetes auf die ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Lebensqualität nachweisen. Neben Alter <strong>und</strong> Geschlecht beeinflussen<br />

auch Rauchen <strong>und</strong> Übergewicht die Lebensqualität. Innerhalb<br />

der Gruppe der Diabetiker lässt sich ein klarer Unterschied in der Lebensqualität<br />

von Patienten mit <strong>und</strong> ohne Insulineinnahme feststellen.<br />

Der EQ-5D eignet sich aufgr<strong>und</strong> der hohen Vollständigkeit <strong>und</strong> seiner<br />

Übersichtlichkeit besonders für differenzierte Analysen. In allen fünf<br />

Items des EQ-5D hatten die Herzinfarktpatienten mit Diabetes signifikant<br />

schlechtere Werte als solche ohne Diabetes, Probleme in den einzelnen<br />

Bereichen wurden von ihnen bis zu doppelt so häufig berichtet.<br />

Schlussfolgerungen: Die Erkrankung an Diabetes mellitus hat einen<br />

deutlichen Einfluss auf die ges<strong>und</strong>heitsbezogene Lebensqualität. Die<br />

beiden eingesetzten generischen Instrumente eignen sich zur Quantifizierung<br />

von Einschränkungen der Lebensqualität. Die Kooperation im<br />

DIAB-CORE Verb<strong>und</strong> wird zu einer größeren bevölkerungsbezogenen<br />

Stichprobe von Diabetikern aus verschiedenen Regionen Deutschlands<br />

führen, an der weitere Einflussfaktoren sowie auch regionale Unterschiede<br />

untersucht werden können. Die Arbeit wurde unterstützt durch<br />

das „Kompetenznetz Diabetes mellitus“, gefördert vom deutschen B<strong>und</strong>esministerium<br />

für Bildung <strong>und</strong> Forschung (Förderkennzeichen<br />

01GI0815)<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P222<br />

Insel- <strong>und</strong> Pankreas/Nieren-Transplantation am<br />

Universitätsklinikum Dresden<br />

Ludwig B 1,2 , Ludwig S 2,3 , Brendel M 1,2 , Steffen A 1,2 ,<br />

Witzigmann H 4 , Solimena M 2,5 , Bonifacio E 2,6 , Palm C 1 ,<br />

Passauer J 1 , Leike S 7 , Kersting S 2,3 , Saeger HD 2,3 ,<br />

Bornstein S 1,2<br />

1 Universitätsklinikum Dresden Carl Gustav Carus,<br />

Medizinische Klinik III, Dresden, Germany, 2 Paul Langerhans<br />

Institut Dresden, Dresden, Germany, 3 Universitätsklinikum<br />

Dresden Carl Gustav Carus, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für<br />

Viszeral-, Thorax- u. Gefäßchirurgie, Dresden, Germany,<br />

4 Krankenhaus Dresden-Friedrichstadt, Klinik für Allgemein<strong>und</strong><br />

Viszeralchirurgie, Dresden, Germany,<br />

5 Universitätsklinik Dresden Carl Gustav Carus, Molekulare<br />

Diabetologie, Dresden, Germany, 6 Center for Regenerative<br />

Therapies – Dresden Technische Universität Dresden,<br />

Preclinical Approaches to Stem Cell Therapy/Diabetes,<br />

Dresden, Germany, 7 Universitätsklinikum Dresden Carl<br />

Gustav Carus, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Urologie, Dresden,<br />

Germany<br />

Einleitung: Seit Mitte 2008 existiert am Universitätsklinikum Dresden<br />

ein Pankreas/Nieren- <strong>und</strong> Inseltransplantationsprogramm. Als Kooperationsprojekt<br />

der Kliniken für Chirurgie, Urologie, Diabetologie <strong>und</strong><br />

Diabetes-orientierter Forschungslabors bietet das Zentrum damit ein<br />

umfassendes therapeutisches Spektrum für die Behandlung von Patienten<br />

mit Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) <strong>und</strong> ermöglicht die direkte<br />

Translation wissenschaftlicher Arbeit in die klinische Anwendung. Methodik:<br />

Nach eingehender klinischer Evaluation erfolgt im Rahmen einer<br />

interdisziplinären Indikationskonferenz die Listung der Patienten<br />

bei Eurotransplant. Die Hauptindikation zur kombinierten Pankreas/Nieren-Transplantation<br />

stellt die präterminale bzw. terminale Niereninsuffizienz<br />

bei T1DM dar. Ein sehr selektioniertes Patientengut mit schwer<br />

führbarem T1DM <strong>und</strong> Hypoglykämieneigung („Brittle Diabetes“) wird<br />

für Inseltransplantation gelistet. Die kombinierte vaskularisierte Transplantation<br />

erfolgt intraabdominell mit enteraler Drainage; die Immunsuppression<br />

wird mit Thymoglobulin zur Induktion <strong>und</strong> der Kombination<br />

aus Tacrolimus, MMF <strong>und</strong> Prednisolon geführt. Die Inseltransplantation<br />

folgt dem „Edmonton-Protokoll“, die intraportale Inselinfusion erfolgte<br />

offen via Minilaparotomie. Ergebnisse: Seit 2008 konnten<br />

8 Patienten auf die Warteliste für Pankreas/Niere aufgenommen werden,<br />

10 Patienten wurden für Inseltransplantation evaluiert <strong>und</strong> gelistet. Bislang<br />

wurden 2 Patienten kombiniert Pankreas-/Niere transplantiert, beide<br />

weisen eine stabile Transplantatfunktion beider Organe auf. Ein weiterer<br />

Patient wurde Pankreas alleine transplantiert <strong>und</strong> zeigt ebenfalls<br />

eine sehr gute Organfunktion. Eine weitere Patientin wurde für eine<br />

Pankreas-Retransplantation bei funktionierendem Nierentransplantat<br />

gelistet. Bei bislang 3 Patienten wurde eine intraportale Inseltransplantation<br />

durchgeführt. Alle Patienten zeigen eine stabile Transplantatfunktion<br />

mit metabolischer Stabilität, eine signifikante Verbesserung des<br />

HbA1c <strong>und</strong> beschreiben eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität.<br />

Schlussfolgerung: Das Dresdner Pankreas-/Nierentransplantationsprogramm<br />

zusammen mit einem erfolgreich etablierten Insel-Programm,<br />

eingeb<strong>und</strong>en in ein innovatives Forschungsumfeld stellt ein in<br />

Deutschland aktuell einzigartiges Konzept dar.<br />

P223<br />

Das „Glukosepentagon“ – ein Modell zur<br />

Vereinigung der langfristigen <strong>und</strong> akuten<br />

glykämischen Einstellung<br />

Thomas A 1 , Schönauer M 2 , Schnell O 3 , Hanefeld M 4 ,<br />

Ziegelasch HJ 5 , Heinemann L 6<br />

1 Medtronic GmbH, Stadt, Germany, 2 Diabetes<br />

Schwerpunktpraxis, Leipzig, Germany, 3 Sciarc GmbH,<br />

Pullach, Germany, 4 Zentrum für Klinische Studien, GMT-TUD<br />

GmbH, Dresden, Germany, 5 Klinik Malchower See GmbH,<br />

Malchow, Germany, 6 Profil Institut für<br />

Stoffwechselforschung GmbH, Neuss, Germany<br />

Fragestellung: Die Stoffwechselgüte von Diabetespatienten wird beurteilt<br />

mit punktueller Blutglukoseselbstmessung, der Messung des<br />

HbA1c-Wertes sowie der Hypoglykämierate. Diese liefern aber keine Angaben<br />

zur glykämischen Variabilität (GV), die nach diversen klinischexperimentellen<br />

Untersuchungen massiven Anteil an der Entwicklung<br />

von diabetischen Folgeerkrankungen (DFE) haben soll. Die detaillierte<br />

Analyse des Glukoseverlaufs <strong>und</strong> der GV ist mithilfe des kontinuierlichen<br />

Glukosemonitorings (CGM) möglich, erfordert aber Erfahrung. Es<br />

gibt bisher auch noch keine Untersuchungen der dabei ermittelten Pa-<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S75

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