28.11.2012 Aufrufe

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

P71<br />

Protein p8 ist ein Akutfaktor bei diabetischem<br />

Gewebestress durch STZ <strong>und</strong> inhibiert die<br />

Apoptose-Effektormoleküle Caspase 3 <strong>und</strong> 7 in<br />

beta-Zellen<br />

Pilz I 1 , Päth G 1 , Tsaroucha E 1 , Dufner B 1 , van Loosen S 1 ,<br />

Alt M 1 , Feilen PJ 1 , Hopt UT 2 , Seufert J 1<br />

1 Uniklinik Freiburg, MED 2, Endokrinologie & Diabetologie,<br />

Labor B9, Freiburg, Germany, 2 Uniklinik Freiburg,<br />

Allgemein- <strong>und</strong> Viszeralchirurgie, Freiburg, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Im Pankreas wird das Protein p8 wird durch eine Pankreatitis<br />

akut hochreguliert <strong>und</strong> verringert durch seine anti-inflammatorischen<br />

Eigenschaften Schäden im exokrinen Gewebe. Eigene Vorarbeiten<br />

weisen p8 als einen glucoseabhängigen Mediator der Proliferation<br />

von endokrinen beta-Zellen aus. Weiterhin zeigten initiale Daten<br />

eine tendenzielle Reduktion der durch die diabetogene Substanz Streptozotozin<br />

(STZ) induzierten Apoptoserate von INS-1E beta-Zellen mit<br />

transienter p8-Überexpression. Prinzipbedingt war die liposomale<br />

Transfektionseffizienz in langsam proliferierenden INS-1E mit 30 – 40%<br />

sehr niedrig. Fragestellung: Wie wirkt sich eine stabile p8-Überproduktion<br />

in INS-1E auf STZ-behandelte mit stabiler p8-Überproduktion in<br />

allen Zellen? Wie wirkt sich eine einmalige hochdosierte STZ-Gabe auf<br />

die Apoptose (TUNEL) <strong>und</strong> endogene p8-Expression in vivo aus? Ergebnisse:<br />

Stabile p8-INS 1E Zellen weisen erhöhte basale Viabilität <strong>und</strong> signifikant<br />

erhöhte Zellzahlen nach 5-tägiger Kultur gegenüber Leervektorkontrollen<br />

(Mock-INS 1E) auf. Bei Inkubation mit 0 – 1 mM STZ reduziert<br />

die stabile p8-Überproduktion die Aktivierung der Apoptose-Effektormoleküle<br />

Caspase 3 <strong>und</strong> 7 um 50 – 65% nach 8 h, aber nur noch<br />

25 – 29% nach 24 h. Dies weist auf einen akuten Schutz hin <strong>und</strong> korreliert<br />

mit der Beobachtung, dass die endogene p8 mRNA Expression in<br />

INS-1E <strong>und</strong> primären humanen Pankreasinseln durch STZ dosisabhängig<br />

mit einem Maximum nach bereits 6 h induziert wird. Im weiteren Verlauf<br />

fällt die p8-Genexpression auf niedrige normale Werte nach 24 h<br />

zurück. In C 57Bl/6 Mäusen in vivo resultiert eine einmalige hochdosierte<br />

STZ Injektion (250 mg/g Körpergewicht) in einem starken Anstiegs der<br />

Blutglucosewerte nach 6, 24 <strong>und</strong> 48 St<strong>und</strong>en. Annähernd physiologische<br />

Blutglucosewerte nach 12 h weisen dabei auf unphysiologisch freigesetztes<br />

Insulin aus sterbenden beta-Zellen hin. Immunfluoreszenzfärbungen<br />

belegen substanziell induzierte p8 Signale bereits nach 3 h. TU-<br />

NEL ist ein später Apoptosemarker <strong>und</strong> färbt defragmentierte DNA in<br />

sterbenden Zellen. Dementsprechend ist ihre Zahl nach 12 h stark erhöht<br />

<strong>und</strong> korrelliert mit der ebenfalls zu diesem Zeitpunkt beobachteten unphysiologischen<br />

Insulinfreisetzung. Zu späteren Zeitpunkten sind TU-<br />

NEL-Signale kaum noch detektierbar. Schlussfolgerung: p8 wird bei<br />

beta-Zellschädigung akut hochreguliert <strong>und</strong> wirkt gewebeprotektiv<br />

durch Inhibition der Apoptoseeffektomoleküle Caspase 3 <strong>und</strong> 7. Hinsichtlich<br />

seiner ansonsten proliferativen Eigenschaften ist p8 daher ein<br />

interessanter Link zwischen proliferativen <strong>und</strong> apoptotischen Regelkreisen<br />

in b-Zellen. Gefördert durch BMBF Kompetenznetz Diabetes mellitus<br />

(DLR 01GI0812) <strong>und</strong> DFG (PA 1663/2 – 1)<br />

P72<br />

Verbesserung der Transplantationsrate von<br />

Langerhansschen Inselzellen durch<br />

unterstützende mesenchymale Stammzellen<br />

Borg D 1 , Weigelt M 1 , Wilhelm C 1 , Hommel A 1 , Bonifacio E 1<br />

1 CRTD, Dresden, Germany<br />

Fragestellung: Typ-1-Diabetes wird durch eine immunvermittelte Zerstörung<br />

der Insulin produzierenden b-Zellen des Pankreas hervorgerufen.<br />

Der Inselzellersatz erfolgt durch Transplantation, wobei die Inseln<br />

in der klinischen Transplantation ausschließlich via Pfortader in die Leber<br />

transplantiert werden. Jedoch zeigen eine große Anzahl der Inselzelltransplantate<br />

aufgr<strong>und</strong> von genetischen, immunologischen <strong>und</strong> umweltbedingten<br />

Einflüssen ein geringes Langzeitüberleben. Eine wichtige<br />

Komponente der Insel-Nische stellen die aus dem Knochenmark stammenden<br />

pankreatischen mesenchymalen Stammzellen (MSCs) dar. MSCs<br />

wandern unter Stressbedingungen bevorzugt zu den Inselzellen <strong>und</strong> fördern<br />

das Überleben <strong>und</strong>/oder die Erneuerung von transplantierten Inselzellen.<br />

Methodik: Unter die Nierenkapsel diabetischer C 57BL 6/J-Mäuse<br />

(> 400 mg/dl Blutglucose) wurden 200 Inseläquivalente alleine oder zusammen<br />

mit 250.000 mesenchymalen Stammzellen transplantiert. Ergebnisse:<br />

Die Co-Transplantation von 200 Inseläquivalenten zusammen<br />

mit 250.000 mesenchymalen Stammzellen normalisiert verglichen mit<br />

Mäusen nach alleiniger Transplantation von 200 Inseläquivalenten den<br />

Blutglucose-Spiegel nach 30 Tagen signifikant, (60% vs. 20%; n = 14;<br />

p = 0,001). Um die unterstützende Funktion der MSCs näher zu analysieren<br />

wurden jeweils von 9 Mäusen pro Gruppe am Tag 2, 7 <strong>und</strong><br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

14 Inselzellen entnommen <strong>und</strong> für immun-histochemische Untersuchungen<br />

aufbereitet. Übereinstimmend mit den Blutglucose-Daten<br />

zeigen Mäuse mit co-transplantierten MSCs eine höhere Insulinexpression.<br />

Im Rahmen dieses Projektes wird untersucht, ob der unterstützende<br />

Effekt der MSCs auf einer verbesserten Überlebensrate oder auf einem<br />

unterstützenden Zell-Turnover der b-Zelle beruht. Im speziellen<br />

werden eine erhöhte Vaskularisation, eine Reduktion der Apoptoserate<br />

<strong>und</strong>/oder eine Erhöhung der b-Zell-Replikation überprüft. Schlussfolgerung:<br />

Die Ergebnisse zeigen die Relevanz von unterstützenden mesenchymalen<br />

Stammzellen für die Verbesserung der Transplantationsrate<br />

Langerhansscher Inselzellen <strong>und</strong> deren Bedeutung für neue therapeutische<br />

Behandlungen von Typ-1-Diabetes.<br />

P73<br />

Verlauf des Diabetes mellitus Typ 1 bei früher<br />

Manifestation – erste Ergebnisse eines<br />

pädiatrischen Verb<strong>und</strong>projekts im<br />

BMBF-Kompetenznetz Diabetes<br />

Stahl A 1 , Bächle C 1 , Icks A 1 , Lange K 2 , Meissner T 3 ,GrafC 4 ,<br />

Holl RW 5 , Giani G 1 , Rosenbauer J 1<br />

1 Deutsches Diabetes-Zentrum (DDZ), Institut für Biometrie<br />

<strong>und</strong> Epidemiologie, Düsseldorf, Germany, 2 Medizinische<br />

Hochschule Hannover, Medizinische Psychologie, Hannover,<br />

Germany, 3 Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für<br />

Allgemeine Pädiatrie, Düsseldorf, Germany, 4 Deutsche<br />

Sporthochschule Köln, Institut für Bewegungs- <strong>und</strong><br />

Neurowissenschaft, Köln, Germany, 5 Universität Ulm,<br />

Institut für Epidemiologie, Ulm, Germany<br />

Fragestellung: Die Inzidenz des Diabetes mellitus Typ 1 (T1DM) ist in<br />

den vergangenen Jahren insbesondere bei Kindern unter 5 Jahren kontinuierlich<br />

angestiegen. Bisher fehlen in Deutschland populationsbasierte<br />

Untersuchungen zum Verlauf des T1DM bei Kindern, Jugendlichen<br />

<strong>und</strong> jungen Erwachsenen mit früher Manifestation. Es ist jedoch wichtig<br />

zu wissen, inwiefern sich die Lebenssituation dieser betroffenen Heranwachsenden<br />

von Gleichaltrigen ohne Diabetes unterscheidet <strong>und</strong> welches<br />

die Schutz- <strong>und</strong> Risikofaktoren für somatische <strong>und</strong> psychosoziale<br />

Probleme sowie diabetische Komplikationen in dieser Patientengruppe<br />

sind. Methodik: Im Rahmen des BMBF-Kompetenznetzes Diabetes mellitus<br />

wird von 2009 bis 2011 eine b<strong>und</strong>esweite Querschnittserhebung<br />

bei 11- bis 21-Jährigen mit T1DM durchgeführt, die eine Diabetesdauer<br />

von mindestens 10 Jahren aufweisen (Manifestation im Zeitraum<br />

1993 – 1999 im Alter von 0 – 4 Jahren). Die Einladung zur Studienteilnahme<br />

kann aus datenschutzrechtlichen Gründen nur über die betreuenden<br />

Einrichtungen erfolgen. Die Studie ist interdisziplinär ausgerichtet<br />

<strong>und</strong> nutzt als komplementäre Datenquellen ESPED, medizinische<br />

Sek<strong>und</strong>ärdaten aus DVP-Wiss, Fragebogensurvey für Patienten/Eltern,<br />

Mortalitäts-Follow-up <strong>und</strong> Public-Use-File der KiGGS-Erhebung. Ergebnisse:<br />

Aus dem deutschlandweiten anonymisierten Diabetes-Register<br />

des DDZ (Erfassungsvollständigkeit 96%) wurde das Studienkollektiv<br />

selektiert (N = 3300). Bisher (Stand: 01.02.2010) konnten 880 Patientinnen<br />

<strong>und</strong> Patienten zur Studie eingeladen werden, von denen 233 die<br />

Fragebögen ausgefüllt zurückgesendet haben. Ergebnisse der Zwischenauswertung<br />

des Fragebogensurveys sind: Der subjektiv empf<strong>und</strong>ene Ges<strong>und</strong>heitszustand<br />

wurde von 80% der Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen (11- bis<br />

17-Jährigen) <strong>und</strong> 74% der jungen Erwachsenen (18- bis 21-Jährigen) als<br />

sehr gut oder gut bewertet. Die körperliche Leistungsfähigkeit wurde<br />

von 68% der 11- bis 17-Jährigen <strong>und</strong> 48% der 18- bis 21-Jährigen als sehr<br />

gut oder gut eingeschätzt. Der Anteil derjenigen, die täglich rauchen,<br />

betrug 7% in der jüngeren <strong>und</strong> 27% in der älteren Altersgruppe. Der<br />

zuletzt gemessene HbA1c-Wert wurde von den Eltern der 11- bis 17-Jährigen<br />

im Median mit 7,9 angegeben. Die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen selbst<br />

fanden ihren HbA1c-Wert zu 38% sehr gut oder gut, zu 35% mittelmäßig<br />

<strong>und</strong> zu 27% schlecht oder sehr schlecht. Der HbA1c-Wert der 18- bis<br />

21-Jährigen betrug im Median 8,2. Die derzeitige Diabetesbehandlung/beratung<br />

bewerteten 82% der 11- bis 17-Jährigen <strong>und</strong> 90% ihrer Eltern<br />

sehr gut oder gut. Unter den 18- bis 21-Jährigen kamen 76% zu dieser<br />

positiven Beurteilung. Die 11- bis 17-Jährigen (18- bis 21-Jährigen) fehlten<br />

in der Schule bzw. bei der Arbeit diabetesbedingt in den vorangegangenen<br />

12 Monaten im Median 3 (2) Tage. Schlussfolgerungen:<br />

Die Studie wird zu einem besseren Verständnis des Verlaufs des Typ-<br />

1-Diabetes bei früher Krankheitsentstehung führen <strong>und</strong> kann so zu einem<br />

verbesserten Diabetes-Management bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

beitragen. Die Arbeit wurde unterstützt durch das „Kompetenznetz Diabetes<br />

mellitus“, gefördert vom deutschen B<strong>und</strong>esministerium für Bildung<br />

<strong>und</strong> Forschung (Förderkennzeichen 01GI0802).<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S25

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!