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S36 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P104<br />

Evaluierung eines modularen<br />

Schulungskonzeptes für Schulungs-erfahrene<br />

Patienten mit Typ 1-Diabetes<br />

Schulze H 1 , Janert M 1 , Becker B 1 , Nauck MA 1<br />

1<br />

Diabeteszentrum Bad Lauterberg, Bad Lauterberg im Harz,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Patienten mit Typ 1-Diabetes müssen sich im Verlauf<br />

ihrer chronischen Erkrankung wiederholt Schulungsmaßnahmen unterziehen.<br />

Das mehrfache Absolvieren eines Basis-Schulungskurses kann<br />

langweilig werden oder die Motivation mindern. Deshalb wurde ein<br />

modulares Schulungskonzept entwickelt, das bei Schulungs-erfahrenen<br />

Patienten mit Typ 1-Diabetes Einzel- oder Doppelst<strong>und</strong>en zu spezifischen<br />

Themen anbietet, die Patienten <strong>und</strong> das Behandlungsteam Problem-orientiert<br />

auswählen können. Die vorliegende Untersuchung soll<br />

die Wirksamkeit dieser modularen Schulung mit der einer wiederholten<br />

Basis-Schulung bei Patienten mit Typ 1-Diabetes vergleichen. Es soll<br />

gezeigt werden, dass die Ergebnisse nach modularer Schulung mindestens<br />

nicht-inferior (D HbA1c < 0,4%) zu denen nach wiederholter Basisschulung<br />

sind. Methodik: Je 75 Patienten mit Typ 1-Diabetes unter<br />

Insulintherapie (mehrheitlich ICT) sollten randomisiert einer wiederholten<br />

Basisschulung (B) bzw. der modularen Schulung (M) zugeordnet<br />

werden. 75 Patienten besuchten die Basis-Schulung, 74 die modulare<br />

Schulung. 66 (B) <strong>und</strong> 64 (M) Patienten konnten mit Ergebnissen der<br />

1 Jahres-Nachuntersuchung ausgewertet werden (Männer/Frauen B:<br />

37/29; M: 37/27; Alter B: 41 € 13/M: 45 € 13 J.; BMI B: 25,6 € 4,2/M:<br />

26,1 € 3,7 kg/m 2 ; Diabetesdauer B: 19 € 12/M: 21 € 12 J.; Insulindosis B:<br />

49,3 € 15,2/M: 50,7 € 18,9 IE/d; HbA1c B: 8,2 € 1,8/M: 7,8 € 1,5%; Mittelwert<br />

€ SD, alle nicht signifikant unterschiedlich). Vor Beginn bzw. nach<br />

der Schulung wurden HbA1c, Körpergewicht, der Schulungsaufwand<br />

(St<strong>und</strong>en), <strong>und</strong> die Zufriedenheit mit der Schulung erfasst. Nach einem<br />

Jahr wurden HbA1c <strong>und</strong> Körpergewicht ermittelt. Statistik: Varianzanalyse,<br />

ggf. für Messwiederholungen. Fisher’s exakter Test. Ergebnisse: Die<br />

Ergebnisse von 66 Patienten nach wiederholter Basisschulungen <strong>und</strong><br />

64 Patienten nach Modul-Schulung konnten ausgewertet werden. Der<br />

HbA 1c sank in beiden Gruppen (B: Ÿ 0,4 [Ÿ 1,9/1,0]%/M: Ÿ 0,9<br />

[Ÿ 1,6/Ÿ 0,3]%; MW € 95%-Konfidenzintervall), ohne signifikanten Unterschied<br />

zwischen den Gruppen (p = 0,20). Die Nichtinferioritäts-Kriterien<br />

waren erfüllt. Das Gewicht blieb nach Basisschulung in etwa konstant<br />

(Ÿ 0,4 [Ÿ 1,9/1,0] kg; p = 46) <strong>und</strong> sank nach Modulschulung leicht (Ÿ 0,9<br />

[Ÿ 1,6/Ÿ 0,3] kg; p = 0,011). Der Schulungsaufwand war bei modularer<br />

Schulung signifikant geringer (16 € 3 vs. 10 € 4 h, p < 0,0001). Es gab keine<br />

signifikanten Unterschiede, die die Zufriedenheit der Patienten mit<br />

beiden Schulungsansätzen betreffen. Schlussfolgerungen: Hinsichtlich<br />

der Stoffwechsel- <strong>und</strong> Gewichtskontrolle ist das modulare Schulungskonzept<br />

der wiederholten Basisschulung mindestens ebenbürtig, in Bezug<br />

auf das Körpergewicht vielleicht sogar überlegen. Der modulare<br />

Schulungsansatz ist vor allem wegen des geringeren Ressourcenverbrauchs<br />

eine wirtschaftliche Alternative zur wiederholten Basisschulung.<br />

Eine Kürzung der Verweildauer wie bei Typ 2-Diabetes lässt sich<br />

aber nicht nachweisen.<br />

P105<br />

Blutzuckerselbstkontrolle hilft bei<br />

Lebensstilintervention die<br />

Stoffwechseleinstellung von Patienten mit Typ<br />

2 Diabetes zu verbessern: Eine<br />

randomisiert-kontrollierte Studie<br />

Kempf K 1 , Tankova T 2 , Petkova M 3 , Martin S 1<br />

1 Westdeutsches Diabetes- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum, Sana<br />

Krankenhaus Gerresheim, Sana Kliniken Düsseldorf GmbH,<br />

Düsseldorf, Germany, 2 Klinisches Zentrum für<br />

Endokrinologie, Medizinische Universität Sofia, Sofia,<br />

Bulgaria, 3 Klinik für Innere Medizin, Universitätsklinikum<br />

„St. Anna“, Sofia, Bulgaria<br />

Fragestellung: Ges<strong>und</strong>e Ernährung <strong>und</strong> körperliche Aktivität verbessern<br />

die Stoffwechseleinstellung bei Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus<br />

(T2DM). Daher sollte eine Umstellung des Lebensstils die Gr<strong>und</strong>lage<br />

einer jeden Diabetestherapie sein. Da die Betroffenen jedoch die<br />

Auswirkung von Bewegung <strong>und</strong> kalorienreduzierter Ernährung auf den<br />

Blutzuckerspiegel nicht sofort spüren, geht oft die Motivation Durchzuhalten<br />

verloren. Ein einfaches Hilfsmittel, um Effekte auf den Blutzuckerspiegel<br />

überprüfen zu können, ist die Blutzuckerselbstkontrolle.<br />

Daher war es das Ziel den zusätzlichen Effekt von Blutzuckerselbstkontrolle<br />

im Rahmen einer Lebensstilintervention in einer randomisiertkontrollierten<br />

Studie zu untersuchen. Methodik: Ambulante, nicht Insulin<br />

behandelte T2DM-Patienten ohne Erfahrung mit Blutzuckerselbst-<br />

kontrolle (n = 211) zweier bulgarischer Kliniken wurden in zwei Gruppen<br />

randomisiert. Eine Gruppe (n = 102) führte Blutzuckerselbstkontrolle<br />

durch, die Kontrollgruppe nicht (n = 109). Beide Gruppen erhielten ein<br />

Handbuch mit basalen Informationen über ges<strong>und</strong>en Lebensstil. Das<br />

Handbuch für die Blutzuckerselbstkontrollgruppe enthielt zusätzlich Informationen<br />

über Blutzuckerselbstkontrolle <strong>und</strong> die Patienten erstellten<br />

alle 4 Wochen ein Blutzuckertagesprofil bestehend aus 7 über den Tag<br />

verteilten Messungen. Zu Beginn <strong>und</strong> nach 12 Wochen wurden Stoffwechselparameter<br />

in beiden Gruppen gemessen. Ergebnisse: Obwohl<br />

es beiden Gruppen gelang ihre Stoffwechseleinstellung zu verbessern,<br />

war die Reduktion von HbA1c (von 7,6 € 1,7 auf 6,9 € 1,0 in der Blutzuckerselbstkontrollgruppe;<br />

von 7,8 € 1,6 auf 7,5 € 1,1 in der Kontrollgruppe;<br />

Ÿ 0,7 vs. Ÿ 0,3%; p < 0,01) <strong>und</strong> Gewicht (Ÿ 1,3 vs. Ÿ 0,5 kg;<br />

p < 0,05) in der Blutzuckerselbstkontrollgruppe signifikant höher im<br />

Vergleich zur Kontrollgruppe. Darüberhinaus kam es nur in der Blutzuckerselbstkontrollgruppe<br />

zu einer signifikanten Verbesserung von<br />

kardiovaskulären Risikofaktoren wie Body-Mass-Index, Taillenumfang,<br />

Blutdruck <strong>und</strong> Cholesterinspiegeln. Schlussfolgerungen: Eine Handbuch-basierte<br />

Lebensstilintervention inklusive Blutzuckerselbstkontrolle<br />

ist geeignet, um Patienten mit T2DM für Lebensstiländerungen zu<br />

motivieren. Die Integration dieser kurzen, hoch-motivierenden <strong>und</strong><br />

günstigen Intervention in die basale Behandlung von T2DM-Patienten<br />

ohne Insulintherapie kann die Eigenverantwortung stärken den Lebensstil<br />

zu ändern <strong>und</strong> dadurch die Stoffwechseleinstellung zu verbessern.<br />

P106<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Ergebnisse eines Pilotprojektes zur Anwendung<br />

des neuentwickelten Schulungsprogramms<br />

„ConClusio“ für die CSII-, CGM- <strong>und</strong><br />

SuP-Schulung<br />

Fach EM 1 , Jansen I 1 , Meier A 2 , Sack A 3 , Tombeck A 4 ,<br />

Lippmann-Grob B 4 , London-Schleyer S 5 , Schleyer S 5 ,<br />

Thomas A 6 , Strassburger R 7<br />

1 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Rosenheim, Germany,<br />

2 Elisabeth-Krankenhaus, Klinik für Innere Medizin, Essen,<br />

Germany, 3 Diabetologische Schwerpunktpraxis, Essen,<br />

Germany, 4 Diabeteszentrum Bad Mergentheim, Bad<br />

Mergentheim, Germany, 5 Diabetologische<br />

Schwerpunktpraxis, Wetter (Ruhr), Germany, 6 Medtronic<br />

GmbH, Meerbusch, Gibraltar, 7 Medtronic GmbH, Meerbusch,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Moderne Insulinpumpen verfügen über Optionen zur<br />

Therapieoptimierung, die von Patienten nicht immer ausreichend genutzt<br />

werden, wie z.B. verschiedene Bolus-Optionen, Boluskalkulator<br />

(BolusExpert Ò bei der MiniMed Paradigm Ò ), temporäre Basalraten <strong>und</strong><br />

alternative Basalraten-Profile. Die Option zum kontinuierlichen Glukosemonitoring<br />

ermöglicht im Sinne der sensorunterstützten Pumpentherapie<br />

(SuP) nicht nur eine erweiterte Therapieform, sie kann auch kann<br />

die Effektivität der CSII im Sinne der Nutzung aller Pumpenfunktionen<br />

unterstützen. Um die genannten Optionen sinnvoll einzusetzen, ist eine<br />

strukturierte <strong>und</strong> an die jeweiligen Fähigkeiten der Patienten angepasste<br />

Schulung notwendig. Die folgende Untersuchung soll den Nutzen des<br />

Schulungsprogramms ConClusio nachweisen, welches für die SuP entwickelt<br />

wurde. Methode: In der multizentrischen Untersuchung (2<br />

Schwerpunktpraxen <strong>und</strong> eine Diabetesklinik) nahmen Patienten mit<br />

Typ 1 Diabetes an unterschiedlichen Modulen des neuentwickelten<br />

Schulungsprogramms für CSII, CGM <strong>und</strong> SuP „ConClusio“ teil (Modul<br />

Bolus: 35 Patienten, Alter Ø 43,6 Jahre, Diabetesdauer Ø 16,7 Jahre, CSII<br />

seit Ø 7 Jahren; Modul Basal: 44 Patienten, Alter: Ø 44,9 Jahre, Diabetesdauer<br />

Ø 19,1 Jahre, CSII seit Ø 7 Jahren; Modul Gr<strong>und</strong>lagen CGM:<br />

24 Patienten, Alter Ø 42,9 Jahre, Diabetesdauer Ø 17,7 Jahre, CSII seit Ø<br />

8 Jahren; Modul CGM im Alltag: 15 Patienten, Alter Ø 42,7 Jahre, Diabetesdauer<br />

Ø 15,5 Jahre, CSII seit Ø 6 Jahren). Die Befragung der Patienten<br />

erfolgte mittels eines standardisierten Fragebogens (6-stufig, 1 = keine<br />

Zustimmung, 6 = völlige Zustimmung). Inhalt der Befragung war die<br />

bisherige Nutzung der erweiterten Insulinpumpenfunktionen <strong>und</strong> von<br />

CGM <strong>und</strong> das durch die Schulung mit ConClusio erzielte Verständnis zur<br />

Nutzung aller Optionen der Insulinpumpe. Weiterhin wurde die Zufriedenheit<br />

mit den vorhandenen Unterlagen erfragt. Ergebnisse: Verwendung<br />

Optionen vor der Schulung: BolusExpert Ò ein Teilnehmer, temporäre<br />

Basalraten: 5 Teilnehmer, CGM: 1 Teilnehmer. Mögliche Verwendung<br />

nach der Schulung: BolusExpert Ò 20 Teilnehmer, temporäre Basalraten<br />

28 Teilnehmer, CGM: 13 Teilnehmer. Beurteilung der Module: Bolus<br />

= 4,86; Basal = 4,83; Gr<strong>und</strong>lagen CGM = 4,79; CGM im Alltag = 5,13.<br />

Schlussfolgerung: Das Schulungsprogramm wurde sehr positiv bewertet.<br />

Es verbessert das Verständnis für die verschiedenen optionalen<br />

Pumpenfunktionen <strong>und</strong> das CGM. Viele der Befragten nutzten nachfol-

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