28.11.2012 Aufrufe

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

S26 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P74<br />

Intensive Phänotypisierung von<br />

Diabetes-Neumanifestationen im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter: DiMelli-Studie<br />

Thümer L 1 , Hofmann F 2 , Adler K 1 , Keller M 2 , Milz C 2 ,<br />

Wagner S 2 , Ziegler AG 1 , Munte A 2<br />

1 Forschergruppe Diabetes der Technischen Universität<br />

München, München, Germany, 2 Kassenärztliche Vereinigung<br />

Bayerns, München, Germany<br />

Fragestellung: Die bayerische Kohortenstudie DiMelli untersucht die<br />

rapide steigenden Inzidenzen <strong>und</strong> möglichen Überlappungen der verschiedenen<br />

Diabetesphänotypen im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter. Methodik:<br />

Seit 2009 bis voraussichtlich 2020 werden Kinder <strong>und</strong> Jugendliche unter<br />

20 Jahren mit einem neu manifestierten Diabetes mellitus eingeschlossen.<br />

Neben dem klinischen Bild werden Insel-Autoantikörper (IAA, GA-<br />

DA, IA2, ZnT8A) sowie Zöliakie- <strong>und</strong> Schilddrüsenantikörper (TTG-A,<br />

TPO-A), Nüchtern-C-Peptid, Fettstoffwechsel <strong>und</strong> Diabetes assoziierte<br />

Gene standardisiert <strong>und</strong> zentralisiert analysiert. Übergewicht, Hypertonie<br />

<strong>und</strong> sozioökonomischer Status werden als Einflussfaktoren untersucht.<br />

Ergebnisse: Im Zeitraum von April 2009 bis Januar 2010 wurden<br />

114 Patienten registriert. Bei 113 Patienten war die klinische Diagnose<br />

eines Typ-1-Diabetes gestellt worden. 112 Patienten (98,2%) waren Insel-Autoantikörper<br />

(AA) positiv, davon wiesen 90,2% multiple AA auf<br />

(66% GADA, 74% IA2A, 71% ZnT8A). Hinsichtlich assoziierter Autoimmunität<br />

waren 14,9% der Patienten positiv für TTG-A <strong>und</strong> 8,8% positiv für<br />

TPO-A, wobei bei 2,7% bzw. 5,1% bereits eine Zöliakie bzw. Hashimoto-<br />

Thyreoiditis bekannt war. In 81,1% der Fälle bestand bei Manifestation<br />

eine ausgeprägte Ketonurie. Das Nüchtern-C-Peptid lag bei 87,5% der<br />

Patienten unterhalb von 1,1 ng/ml. Unabhängig von der Zahl positiver<br />

Insel-AA lagen mit zunehmendem Alter höhere C-Peptid-Werte vor<br />

(p < 0,001). Zudem bestand eine positive Korrelation zwischen Nüchtern-C-Peptid<br />

<strong>und</strong> BMI-Perzentilen (p = 0,03). In der Kohorte zeigte sich<br />

eine hohe Prävalenz von Untergewicht mit 32,4% (BMI < 10. Perzentile),<br />

5,4% der Kinder waren übergewichtig <strong>und</strong> 2,7% adipös (BMI > 90. bzw.<br />

> 97. Perzentile). Im DMP gibt es Hinweise, dass im Krankheitsverlauf<br />

deutlich mehr Kinder <strong>und</strong> Jugendliche mit Diabetes übergewichtig bzw.<br />

adipös sind (> 20%) als bei Krankheitsbeginn. Schlussfolgerung: DiMelli,<br />

DMP <strong>und</strong> DPV können in Zukunft gemeinsam wichtige Erkenntnisse<br />

über Diabetes-Neumanifestationen <strong>und</strong> Verläufe liefern. Die Arbeit wird<br />

unterstützt durch das „Kompetenznetz Diabetes mellitus“, gefördert<br />

vom deutschen B<strong>und</strong>esministerium für Bildung <strong>und</strong> Forschung (Förderkennzeichen:<br />

01GI0806).<br />

P75<br />

Effektive Expansion hochsuppressiver<br />

regulatorischer T-Zellen aus Nabelschnurblut<br />

Theil A 1 , Monti P 1 , Guhr E 1 , Platz A 2 , Rank L 3 , Bonifacio E 1 ,<br />

Kompetenznetz Diabetes Mellitus<br />

1 DFG-Center for Regenerative Therapies Dresden, AG<br />

Bonifacio, Dresden, Germany, 2 DKMS-Nabelschnurblutbank,<br />

Dresden, Germany, 3 Forschergruppe Diabetes der<br />

Technischen Universität München, München, Germany<br />

Fragestellung: Regulatorische T-Zellen (Tregs) spielen eine entscheidende<br />

Rolle in der Kontrolle von Autoimmunität in den peripheren Lymphorganen.<br />

Die Möglichkeit einer Treg basierten Zelltherapie zur Wiederherstellung<br />

oder Aufrechterhaltung immunologischer Toleranz ist<br />

von steigendem Interesse. Die Isolation reiner Treg Populationen sowie<br />

die Entwicklung robuster <strong>und</strong> hocheffizienter Expansionsprotokolle stellen<br />

dabei größere Herausforderungen dar. Humanes Nabelschnurblut<br />

(NB) enthält eine signifikante Population hochfunktioneller naiver<br />

CD 4 + CD 25 + CD 127 low FOXP3 + Tregs <strong>und</strong> nur sehr wenig antigen-erfahrene<br />

T-Gedächtniszellen. Diese Eigenschaften machen Nabelschnurblut zu<br />

einer idealen Treg Quelle. Im Rahmen dieses Projekts wurde das Isolations-<br />

<strong>und</strong> Expansionspotenzial von FOXP3 + Tregs aus Nabelschnurblut<br />

untersucht. Methodik: CD4 + T-Zellen wurden aus mononukleären Nabelschnurblutzellen<br />

mittels MACS (magnetic bead activated cell sorting)<br />

durch negative Selektion isoliert. Die CD25 + Subpopulation wurde durch<br />

eine Zweischritt-Positivselektion mit aCD 25 Beads gewonnen. Die Zellen<br />

wurden mit aCD 3aCD28 Beads <strong>und</strong> IL-2 über 14 Tage expandiert<br />

<strong>und</strong> auf ihren Phänotyp, ihre suppressive Funktion, ihre Zytokin-Produktion<br />

<strong>und</strong> mRNA Expression hin untersucht. Ergebnisse: Die Isolationsprozedur<br />

ergab ca. 2 x 10 4 Tregs pro Milliliter NB. Die Reinheit der<br />

CD 4 + CD 25 + CD 127 low FOXP3 + Zellen wurde mittels Durchflusszytometrie<br />

auf > 90% ermittelt. Tregs aus NB expandierten bis zu 12000 fach in<br />

14 Tagen bei einer Endreinheit von > 95% CD 4 + CD 25 + CD127 low FOXP3 + .<br />

Die expandierten Zellen konnten in gefrorenem Zustand gelagert werden.<br />

Anschließend aufgetaute Zellen waren in der Lage, die Proliferation<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

von CD 4 + CD 25 - T-Effektorzellen im Suppressoren: Effektoren Verhältnis<br />

1:1 bis 1:32 in Bead-stimulierten Suppressions-Assays effektiv zu unterdrücken.<br />

Die FOXP3 Expression konnte auf mRNA Ebene bestätigt werden<br />

<strong>und</strong> Methylierungsstudien zeigten eine Ø 96% Demethylierung in<br />

der Treg spezifischen demethylierten Region (TSDR) des FOXP3 Gens.<br />

Durchflusszytometrisch konnte anhand intrazellulärer Zytokinfärbungen<br />

eine lediglich verschwindend geringe Kontaminationen durch Effektorzellen<br />

festgestellt werden. Die Zugabe von Rapamycin zum Kulturmedium<br />

reduzierte die Expansionseffizienz, hatte jedoch anders als<br />

bei Tregs aus adultem Blut keinen signifikanten Einfluss auf den Phänotyp<br />

der Zellen. Schlussfolgerungen: Diese Ergebnisse demonstrieren<br />

die Möglichkeit der Isolation reiner FOXP3 Tregs mittels MACS aus Nabelschnurblut.<br />

Basierend auf der Expansionskapazität, dem Phänotyp<br />

sowie der funktionellen Eigenschaften könnten diese expandierten Tregs<br />

eine Zellpopulation mit dem Potenzial für zukünftige Zelltherapien repräsentieren.<br />

P76<br />

Regionale Unterschiede in der Prävalenz des Typ<br />

2-Diabetes mellitus: Ergebnisse aus sechs<br />

populationsbasierten Studien in Deutschland<br />

(DIAB-CORE)<br />

Schipf S 1 , Werner A 2 , Holle R 3 , Schunk M 3 , Meisinger C 4 ,<br />

Thorand B 4 , Berger K 5 , Moebus S 6 , Bokhof B 6 , Mielck A 3 ,<br />

Kluttig A 7 , Greiser KH 8 , Neuhauser H 9 , Ellert U 9 , Icks A 10 ,<br />

Tamayo T 10 , Rathmann W 10 , Völzke H 2<br />

1 Ernst-Moritz Arndt Universität, Institut für Community<br />

Medicine; Institut für Klinische Chemie <strong>und</strong><br />

Laboratoriumsmedizin, Greifswald, Germany, 2 Ernst-Moritz<br />

Arndt Universität, Institut für Community Medicine,<br />

Greifswald, Germany, 3 Helmholtz Zentrum München,<br />

Institut für Ges<strong>und</strong>heitsökonomie <strong>und</strong> Management im<br />

Ges<strong>und</strong>heitswesen, München, Germany, 4 Helmholtz<br />

Zentrum München, Deutsches Forschungszentrum für<br />

Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> Umwelt, Neuherberg, München, Germany,<br />

5 Universität Münster, Institut für Epidemiologie <strong>und</strong><br />

Sozialmedizin, Münster, Germany, 6 Universitätsklinikum<br />

Essen der Universität Duisburg-Essen, Institut für<br />

Medizinische Informatik, Biometrie <strong>und</strong> Epidemiologie,<br />

Essen, Germany, 7 Universität Halle-Wittenberg, Halle<br />

(Saale), Institut für Medzinische Epidemiologie, Biostatistik,<br />

and Informatik, Halle, Germany, 8 Deutsches<br />

Krebsforschungszentrum (DKFZ), Abteilung<br />

Krebsepidemiologie, Heidelberg, Germany, 9 Robert Koch-<br />

Institut, Abteilung für Epidemiologie <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsberichterstattung, Berlin, Germany, 10 Deutsches<br />

Diabetes-Zentrum DDZ, Leibniz-Zentrum für<br />

Diabetesforschung an der Heinrich-Heine-Universität,<br />

Institut für Biometrie <strong>und</strong> Epidemiologie, Düsseldorf,<br />

Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Bislang gibt es kaum populationsbezogene Daten zur regionalen<br />

Verteilung des Typ 2 Diabetes mellitus (T2DM) in Deutschland.<br />

Ein Zusammenschluss von populationsbasierten Studien aus unterschiedlichen<br />

Regionen Deutschlands im DIAB-CORE Verb<strong>und</strong> des Kompetenznetz<br />

Diabetes liefert erstmals die Datengr<strong>und</strong>lage für regionale<br />

Analysen. Diese ermöglichen Schätzungen zur Prävalenz des T2DM <strong>und</strong><br />

dessen Variabilität in unterschiedlichen Regionen Deutschlands. Methoden:<br />

Daten aus sechs populationsbasierten Kohortenstudien mit Basiserhebungen<br />

zwischen 1997 <strong>und</strong> 2006 wurden analysiert: Im Nordosten<br />

Deutschlands die Study of Health in Pomerania [SHIP], in Mitteldeutschland<br />

die Cardiovascular Disease, Living, and Ageing in Halle Study (CAR-<br />

LA), im Westen die Heinz Nixdorf Recall Study [RECALL] <strong>und</strong> die Dortm<strong>und</strong>er<br />

Ges<strong>und</strong>heitsstudie [DO-GS] <strong>und</strong> im Süden die Kooperative Ges<strong>und</strong>heitsstudie<br />

im Raum Augsburg [KORA]. Als überregionale Referenzstudie<br />

diente der B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitssurvey 1998 [BGS 98]. Probanden<br />

im Alter zwischen 45 <strong>und</strong> 74 Jahren wurden in die vorliegende Datenauswertung<br />

einbezogen. Als Kriterium für die Diagnose eines T2DM<br />

diente die Selbstauskunft eines ärztlich diagnostizierten Diabetes oder<br />

einer antidiabetischen Medikation. Die Prävalenz wurde alters- <strong>und</strong> geschlechtsspezifisch<br />

geschätzt mit 95% Konfidenzintervall (95% KI) <strong>und</strong><br />

auf die Deutsche Bevölkerung (31.12.2007) standardisiert. Ergebnisse:<br />

Von 15.128 Probanden hatten insgesamt 1.287, davon 676 Männer <strong>und</strong><br />

611 Frauen, einen prävalenten T2DM, entsprechend einer altersstandardisierten<br />

Prävalenz von insgesamt 8,5% (8,1%-9,0%) bzw. 9,1%<br />

(7,4%-9,7%) bei Männern <strong>und</strong> 8,0% (7,4%-8,6%) bei Frauen. Die höchste<br />

standardisierte Prävalenz zeigte sich im Nordosten <strong>und</strong> in der Region<br />

um Halle: in SHIP mit 10,8% (9,6%-12,1%), [Männer 11,9%, Frauen 9,8%];

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!