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genüber NPH Insulin beobachtet worden. In der aktuellen Studie soll die<br />

Hypothese untersucht werden, dass die Verwendung langwirksamer Insulinanaloga<br />

bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes im Vergleich<br />

zu NPH Insulin mit einem erniedrigten DKA-Risiko assoziiert ist.<br />

Methodik: Von 48.110 Patienten mit Typ 1 Diabetes, die prospektiv<br />

zwischen 2001 <strong>und</strong> 2008 in 271 Zentren in Deutschland <strong>und</strong> Österreich<br />

untersucht wurden, wurde die Inzidenz der DKA (pH < 7,3) mit stationärer<br />

Aufnahme analysiert. Individuen im Alter von £ 20 Jahren, einer<br />

Diabetesdauer von ‡ 2 Jahren ohne ¾nderung im Typ des Basalinsulins<br />

während der letzten 18 Monate wurden in die Auswertung eingeschlossen.<br />

Die DKA Rate während der letzten 12 Behandlungsmonate wurde<br />

ermittelt. Ergebnisse: Insgesamt wurden 10.682 Patienten (mittleres<br />

Alter 14,2 € 4,1, Median 15,3 Jahre) analysiert. Die Häufigkeit einer DKA<br />

betrug insgesamt 5,1 (SE € 0,2)/100 Patientenjahre. Patienten, die Insulin<br />

Glargin oder Detemir verwendeten (n = 5317) hatten eine höhere DKA<br />

Inzidenz als Individuen, die NPH Insulin injizierten (n = 5365, 6,6 € 0,4<br />

vs. 3,6 € 0,3, p < 0,001). Dieser Unterschied blieb signifikant nach Adjustierung<br />

für Alter bei Diabetes Diagnose, Diabetes Dauer, HbA1c, Insulin<br />

Dosis, Geschlecht <strong>und</strong> Migrationsstatus (p = 0,015, Odds Ratio 1,357<br />

[1,062 – 1,734]). Bei Patienten mit schlechter metabolischer Kontrolle<br />

(HbA1c ‡ 9,0%, n = 2652) betrug die DKA Rate 13,7 € 0,72/100 Patientenjahre.<br />

In dieser Untergruppe war die Verwendung langwirkender Insulinanaloga<br />

mit einer höheren DKA Rate im Vergleich zu NPH Insulin<br />

assoziiert (p = 0,003, OR 1,639 [1,180 – 2,277]). Schlussfolgerung: Die<br />

Verwendung von langwirksamen Insulinanaloga ist nicht assoziiert mit<br />

einer niedrigeren DKA Rate im Vergleich zu NPH Insulin. Die Möglichkeit<br />

einer erhöhten DKA Rate unter Insulin Glargin <strong>und</strong> Detemir bedarf<br />

weiterer Untersuchung.<br />

FV18<br />

Auswirkungen von Abendmahlzeiten mit<br />

komplexer Nährstoffzusammensetzung auf die<br />

nächtlichen Glukoseverläufe von Menschen mit<br />

Diabetes mellitus Typ 1<br />

Carstensen S 1 , Huber J 2 , Schönauer M 3 , Thomas A 4<br />

1 DSP Braune, Lilienthal, Germany, 2 University Roehampton,<br />

London, United Kingdom, 3 Akademische Lehrpraxis der<br />

Universität Leipzig, DSP, Leipzig, Germany, 4 Medtronic<br />

GmbH, Meerbusch, Germany<br />

Ziel: Derzeit gibt es keine systematisch untersuchten Therapieempfehlungen,<br />

wie die postprandialen (pp) Blutzuckerverläufe nach fett-/eiweißreichen<br />

Mahlzeiten verbessert werden können. Ziel dieser Pilotstudie<br />

war die Wirksamkeit der Insulinabdeckung einer Abendmahlzeit<br />

unter Berechnung des Kohlenhydrat- <strong>und</strong> des Fett/Proteinanteils, im<br />

Vergleich zu dem gängigen Konzept der reinen Kohlenhydratabdeckung,<br />

an erwachsenen Typ-1-Diabetikern mit Insulinpumpentherapie zu untersuchen.<br />

Methoden: In einer prospektiven cross over Studie wurden<br />

die pp Glukosewerte über 12 Std. mittels des kontinuierlichen Glukosemonitoring<br />

(CGMS Medtronic) untersucht. Eingeschlossen wurden<br />

14 Insulinpumpenträger mit DM T1 aus der DSP Dr. Braune in Lilienthal<br />

(10 weiblich; Alter 39 € 9 Jahre, Diabetesdauer 16,4 € 6,7 Jahre, Insulinpumpendauer<br />

7,6 € 3,3 Jahre, HbA1c 7,3 € 0,5%). Begleit- o. Folgeerkrankungen<br />

lagen nicht vor. Die Probanden erhielten an drei aufeinanderfolgenden<br />

Abenden die gleiche Testmahlzeit (Fleisch, Kartoffeln, Salat<br />

<strong>und</strong> Vanilleeis). Für die Insulindosis wurden 5,5 KE (1KE = 10 g KH) <strong>und</strong><br />

5,5 FPE (1FPE = 100 kcal Fett/Protein) berechnet. Die Insulinabdeckung<br />

der KE erfolgte als Standardbolus (100% schnell) <strong>und</strong> als dualer Bolus<br />

(50% schnell, 50% verzögert auf 8 Std.). Zur zusätzlichen Abdeckung der<br />

FPE wurde die gleiche Insulinmenge wie für eine KE verwendet. Das<br />

Insulin für die KE wurde unmittelbar vor der Mahlzeit schnell <strong>und</strong> für<br />

die FPE auf 8 Std. verzögert (FPE-Bolus) abgegeben. Verglichen wurde<br />

die Fläche unter der Kurve (AUC) als numerisches Integral aus 145 Sensorglukosewerten,<br />

sowie die Anzahl der Werte unter (< 80 mg/dl), im<br />

(80 – 140 mg/dl) <strong>und</strong> oberhalb (> 140 mg/dl) des Zielbereiches. Ergebnisse:<br />

Nach der reinen KE-Abdeckung mit Insulin konnten zwischen<br />

dem Standard- <strong>und</strong> dem dualen Bolus, weder in der AUC (25.419 € 6.139<br />

vs. 25.292 € 5.399, p = 0,93), noch in den Bereichen unter (3 € 7 vs. 1 € 2,<br />

p = 0,68), im (34 € 36 vs. 31 € 26, p = 0,93) <strong>und</strong> oberhalb (108 € 40 vs.<br />

108 € 40, p = 0,71) des Ziels signifikante Unterschiede gezeigt werden.<br />

Wohingegen sich nach dem FPE-Bolus im Vergleich mit dem Standardbolus<br />

eine signifikante Verbesserung in der AUC (22.399 € 5.909 vs.<br />

25.419 € 6.139, p = 0,02) <strong>und</strong> hoch signifikante Verbesserungen im<br />

(67 € 51 vs. 34 € 36, p < 0,01) <strong>und</strong> oberhalb (74 € 52 vs. 108 € 40, p = 0,01)<br />

des Ziels ergaben, unterhalb (3 € 6 vs. 3 € 7, p = 0,62) unterschieden sie<br />

sich nicht. Im Vergleich zwischen dem FPE- <strong>und</strong> dem dualen Bolus lagen<br />

signifikant mehr Werte im (67 € 51 vs. 31 € 26, p = 0,04) <strong>und</strong> signifikant<br />

weniger Werte oberhalb (74 € 52 vs. 108 € 40, p = 0,03) <strong>und</strong> unterhalb des<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

Ziels unterschieden sie sich nicht (3 € 6 vs. 1 € 2, p = 0,62). Schlussfolgerung:<br />

In der Therapie des DM T1 ist zur Optimierung der pp Glukosewerte<br />

<strong>und</strong> der glykämischen Kontrolle sowohl eine Insulinabdeckung<br />

des Kohlenhydrat-, als auch des Fett-Eiweißanteils einer Mahlzeit erforderlich.<br />

Die Studie sollte an einer größeren Gruppe von Insulinpumpenträgern<br />

mit DM T1 wiederholt werden.<br />

FV19<br />

Wachstum im Kindesalter wird durch die Typ<br />

2 Diabetes Risiko Gene HHEX-IDE <strong>und</strong> CDKAL 1<br />

beeinflusst<br />

Winkler C 1 , Bonifacio E 2 , Grallert H 3 , Henneberger L 1 ,<br />

Illig T 3 , Ziegler AG 1,4<br />

1 Institut für Diabetesforschung der Forschergruppe Diabetes<br />

e.V. am Helmholtz Zentrum München, Neuherberg,<br />

Germany, 2 Center for Regenerative Therapies – Dresden<br />

Technische Universität Dresden, Dresden, Germany, 3 Institut<br />

für Epidemiologie, Helmholtz Zentrum München,<br />

Neuherberg, Germany, 4 Forschergruppe Diabetes der<br />

Technischen Universität München, München, Germany<br />

Fragestellung: Die Typ 2 Diabetes Risiko-Allele der HHEX-IDE <strong>und</strong><br />

CDKAL 1 Genregion sind mit einem verringerten Geburtsgewicht assoziiert,<br />

verursacht durch eine verminderte fötale Insulin Versorgung. Unklar<br />

ist aber weiterhin, ob die gef<strong>und</strong>enen genetischen Einflüsse auch<br />

die Gewichtsentwicklung im späteren Leben beeinflussen könnten. Ziel<br />

der vorliegenden Arbeit war es nun zu untersuchen, ob die Typ<br />

2 Diabetes Risiko-Allele der HHEX-IDE <strong>und</strong> CDKAL 1 Genregion ebenfalls<br />

einen Einfluss auf die kindliche Gewichtsentwicklung ausüben. Methodik:<br />

Gewicht, Größe <strong>und</strong> BMI im Alter von 8 Jahren sowie Geburtsgewicht<br />

<strong>und</strong> Genotypisierung des CDKAL 1-Single Nucleotide Polymorphismus<br />

(SNP) rs4712526 <strong>und</strong> des HHEX-IDE-SNP rs5015480 wurden<br />

von 646 Kindern der prospektiven BABYDIAB Studie erhoben <strong>und</strong> analysiert.<br />

Daten zur Gewicht, Größe <strong>und</strong> BMI wurden für Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />

korrigiert <strong>und</strong> als Gewicht-SDS, Größe-SDS <strong>und</strong> BMI-SDS in der<br />

Analyse ausgewertet. Reifgeborene Kinder (>= 37 Schwangerschaftswoche)<br />

mit einem follow-up im Alter zwischen 7,5 <strong>und</strong> 8,5 Jahren wurden<br />

in die Analyse eingeschlossen. 386 Kinder hatten eine Mutter mit<br />

Typ 1 Diabetes <strong>und</strong> 260 Kinder hatten eine nicht diabetische Mutter.<br />

Ergebnisse: Geburtsgewicht (p = 0,01) <strong>und</strong> die Typ 2 Risiko-Allele der<br />

HHEX-IDE Genregion (p < 0,0001) waren mit einem verringerten BMI-<br />

SDS mit 8 Jahren assoziiert. Stratifizierung für das Geburtsgewicht zeigte<br />

eine signifikante Assoziation zwischen dem HHEX-IDE <strong>und</strong> auch dem<br />

CDKAL 1 Gen <strong>und</strong> dem BMI-SDS in der LGA (large for gestational age)<br />

Gruppe (p = 0,0003, p = 0,0001), aber nicht in der „small for gestational<br />

age“ <strong>und</strong> „appropriate for gestational age“ Gruppe. Die Risiko-Allele für<br />

beide Gene waren mit einem verringerten BMI-SDS mit 8 Jahren in der<br />

LGA Gruppe verb<strong>und</strong>en. Pro Risiko-Allel war der BMI-SDS um 0,45 SDS<br />

niedriger (95%KI: 0,22 – 0,69) für das HHEX-IDE Gen <strong>und</strong> um 0,52 SDS<br />

niedriger (95%KI:0,26 – 0,78) für das CDKAL 1 Gen. Auch die Kombination<br />

der Risiko-Allele für beide Gene zeigte eine starke Assoziation innerhalb<br />

der LGA Gruppe zwischen der Anzahl der Risiko-Allele <strong>und</strong> dem<br />

BMI-SDS (p < 0,0001) sowie dem Gewicht-SDS (p = 0,00002). Der BMI-<br />

SDS <strong>und</strong> das Gewicht verringerten sich mit jedem zusätzlichen Risiko-<br />

Allel um 0,5 SDS <strong>und</strong> um fast 2 kg (> 8 kg insgesamt). Diese Ergebnisse<br />

konnten sowohl bei Kinder von Müttern mit Typ 1 Diabetes (p < 0,0001)<br />

als auch bei Kindern von nicht diabetischen Müttern beobachtet werden<br />

(p = 0,008). Schlussfolgerung: Entgegen den Erwartungen wird ein<br />

niedriger BMI während der Kindheit durch die Typ 2 Diabetes Risikogene<br />

HHEX-IDE <strong>und</strong> CDKAL 1 bei Kindern, die „large for gestational age“<br />

geboren wurden, beeinflusst.<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S7

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