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S18 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

lag der subjektiv wahrgenommene Kaloriengehalt niedriger als der objektive:<br />

469,14 € 88,75 kcal vs. 489,03 € 108,25 kcal (p = 0,085). Schlussfolgerung:<br />

Mithilfe moderner Telekommunikationstechnologie ist eine<br />

objektive Erfassung der Art, Intensität <strong>und</strong> Quantität körperlicher Bewegung,<br />

aber auch des Ernährungsverhaltens möglich. Fehler der subjektiven<br />

Wahrnehmung werden identifiziert <strong>und</strong> könnten ein wesentlicher<br />

Faktor für einen häufig fehlenden oder mangelhaften Erfolg in der Adipositastherapie<br />

sein. In die bisher etablierten <strong>und</strong> evaluierten SBSP sollten<br />

zusätzliche Strategien zum Training einer realistischen Selbstwahrnehmung<br />

integriert werden.<br />

FV50<br />

Einfluss von Nahrungsmittelzusätzen auf die<br />

Sekretion der Adipozytokine Leptin <strong>und</strong><br />

Adiponektin aus 3T3-L1<br />

Ciardi C 1 , Jenny M 2 , Tschoner A 1 , Überall F 3 , Patsch J 1 ,<br />

Pedrini M 1 , Ebenbichler C 1 , Fuchs D 2<br />

1 Medizinische Universität Innsbruck, Universitätklinik für<br />

Innere Medizin I, Innsbruck, Austria, 2 Medizinische<br />

Universität Innsbruck, Biologische Chemie – Biozentrum,<br />

Innsbruck, Austria, 3 Medizinische Universität Innsbruck,<br />

Medizinische Biochemie – Biozentrum, Innsbruck, Austria<br />

Einleitung: Die Zunahme des Verzehrs von Lebensmittel hat in den<br />

letzten Jahrzehnten stark zugenommen. Antioxidantien <strong>und</strong> Lebensmittelfarbstoffe<br />

wie Natriumsulfit (SS, E221), Natriumbenzoat (SB, E211)<br />

<strong>und</strong> Curcumin (E100) werden von der Lebensmittelindustrie eingesetzt,<br />

um die Haltbarkeit von Nahrungsmitteln zu gewährleisten. Ziel dieser<br />

Untersuchung ist es, den Einfluss dieser Zusätze auf die Sekretion der<br />

Adipozytokine Leptin <strong>und</strong> Adiponektin, welche einen wichtigen Einfluss<br />

auf die Regulation des Stoffwechsels haben zu untersuchen. Methoden:<br />

Wir co-inkubierten Adipozyten (3T3-L1) mit LPS <strong>und</strong> Nahrungsmittelzusätzen<br />

wie Natriumsulfit, Natriumbenzoat <strong>und</strong> Curcumin in unterschiedlichen<br />

Konzentrationen über 6, 12 <strong>und</strong> 24 St<strong>und</strong>en. Die Konzentration<br />

der Adipozytokine Leptin <strong>und</strong> Adiponektin wurde im Zellkulturüberstand<br />

mittels ELISA analysiert. Ergebnisse: Nach Inkubation der<br />

Adipozyten mit unterschiedlichen Konzentrationen von Natriumsulfit<br />

finden wir im Vergleich zur Kontrolle eine signifikante Verminderung<br />

des Leptins im Zellkulturüberstand nach 24 St<strong>und</strong>en (p < 0,05). Ebenfalls<br />

zeigt die Inkubation mit Natriumbenzoat nach 24 St<strong>und</strong>en eine signifikante,<br />

konzentrationsabhängige Verminderung des Leptins im Vergleich<br />

zur Kontrolle (p < 0,001). Im zeitlichen Verlauf zeigt sich bereits nach<br />

12 St<strong>und</strong>en eine signifikante Verminderung des Leptins nach Inkubation<br />

mit Natriumbenzoat (6 h vs. 12 h p < 0,01). Ebenso beeinflusst Curcumin<br />

die Leptinsekretion konzentrations- <strong>und</strong> zeitabhängig. Bereits nach<br />

6 St<strong>und</strong>en kommt es zu einer signifikanten Verminderung des Leptins<br />

(p < 0,001 im Vergleich zur Kontrolle). Zudem vermindert Curcumin signifikant<br />

die Sekretion von Adiponektin aus den Adipozyten (p < 0,001 im<br />

Vergleich zur Kontrolle). Keinen Einfluss auf die Adiponektin Konzentration<br />

zeigt Natriumsulfit <strong>und</strong> Natriumbenzoat. Schlussfolgerung:<br />

Diese Ergebnisse zeigen eine Verminderung von Leptin nach Exposition<br />

mit verschiedenen Lebensmittelzusätzen aus Adipozyten. Eine Verminderung<br />

der Zirkulation von Leptin durch Verzehr von Lebensmittelzusätzen,<br />

könnte im ZNS zu einer Fehlinformation bezüglich des Ernährungszustandes<br />

führen, <strong>und</strong> so einen Adipositas fördernden Effekt hervorrufen.<br />

Viele der eingesetzen Nahrungsmittelzusätze, welche von der<br />

Industrie eingesetzt werden sind Antioxidantien, welche die redoxsensitive<br />

Signalübertragung des Leptins stören könnte.<br />

FV51<br />

Adp3 – ein möglicher Regulator des<br />

Körpergewichts <strong>und</strong> der Insulinsekretion<br />

Schulz N 1 , Himmelbauer H 2 , Scherneck S 1 , Vogel H 1 ,<br />

Augustin R 1 , Kluge R 1 , Joost HG 1 , Schürmann A 1<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-<br />

Rehbrücke, Experimentelle Diabetologie, Nuthetal, Germany,<br />

2 Centre for Genomic Regulation, Barcelona, Spain<br />

Fragestellung: Das Metabolische Syndrom ist eines der häufigsten<br />

Krankheitsbilder in den Industrienationen. Es definiert sich unter anderem<br />

durch Übergewicht, das mit Typ-2-Diabetes assoziiert ist. Um Gene<br />

nachzuweisen, die an der Übergewichtsentwicklung beteiligt sind, haben<br />

wir zwei unterschiedliche Methoden kombiniert. Dafür wurde die<br />

quantitative trait loci (QTL)-Analyse im polygenen Mausmodell der New<br />

Zealand Obese (NZO) Maus, sowie die Untersuchungen in C.elegans mittels<br />

siRNA-vermittelter Mutagenese herangezogen (Ashrafi et al. 2003).<br />

Diese Analysen stellten Adp3 als mögliches Kandidatengen zur Regulation<br />

des Körpergewichts dar. Zusätzlich verweisen Humanstudien auf<br />

die Entwicklung von Hyperinsulinismus durch den funktionellen Verlust<br />

von ADP3. In-vitro Studien stützen die Hypothese, dass Adp3 ebenso<br />

Einfluss auf die Insulinsekretion unabhängig vom K (ATP)-Kanal hat. Methodik:<br />

Die genetrap-Methode wurde zur Generierung einer knockout-<br />

Maus (Adp3 -/- ) genutzt. Körpergewichtsentwicklung, Körpertemperatur,<br />

Bewegungsaktivität <strong>und</strong> Futteraufnahme wurden bei den mit Hochfett-<br />

Diät gefütterten Tieren gemessen. Zusätzlich erfolgten Analysen des<br />

Blutglucose- <strong>und</strong> Insulinspiegels nach Glucose- oder Fettstimulation sowie<br />

Körpertemperaturmessungen bei 4 Celsius zur Untersuchung der<br />

Thermoregulation. Ergebnisse: Adp3 -/- -Mäuse weisen ein bedingt durch<br />

verringerte Fettmasse geringeres Körpergewicht im Vergleich zu den<br />

Adp3 +/+ -Mäusen auf, ohne Unterschiede in der Futteraufnahme auf<br />

Hochfettdiät zu zeigen. Möglicherweise resultiert das geringere Körpergewicht<br />

der Adp3 -/- -Mäuse aus einer leicht erhöhten Bewegungsaktivität<br />

in der Lichtphase sowie einer erhöhten Körpertemperatur der<br />

Adp3 -/- -Mäuse. Im gefütterten Zustand zeigen sich keine Unterschiede<br />

in den Blutglucosespiegeln zwischen den Adp3 -/- - <strong>und</strong> Adp3 +/+ -Tieren. Im<br />

Gegensatz dazu weisen die Adp3 -/- -Mäuse nach einer 16-stündigen Fasten<br />

mit anschließender 2-stündiger Fütterung geringere Blutglucoselevel<br />

als die Adp3 +/+ -Mäuse auf. Ursächlich dafür ist die gesteigerte Insulinsekretion<br />

der Adp3 -/- -Mäuse. Weiterhin reagieren Adp3 -/- -Mäuse auf<br />

Glucoseapplikation mit einer verringerten Insulinsekretion während sie<br />

nach einer oralen Lipidapplikation erhöhte Insulinspiegel zeigen.<br />

Schlussfolgerungen: Adp3 beeinflusst Diät-abhängig die Körpergewichts-<br />

<strong>und</strong> Fettmasseentwicklung. Außerdem scheint Adp3 in der<br />

Lage zu sein, Makronährstoff-abhängig die Insulinsekretion zu beeinflussen.<br />

Literatur: Ashrafi K, Chang FY, Watts JL, Fraser AG, Kamath RS,<br />

Ahringer J.: Genome-wide RNAi analysis of Caenorhabditis elegans fat<br />

regulatory genes. Nature 421(6920):220 – 1,2003<br />

FV52<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Identifizierung einer Genvariante für Adipositas<br />

<strong>und</strong> Hyperglykämie im Suszeptibilitätslocus Nob3<br />

Vogel H 1 , Kryvych S 1 , Scherneck S 1 , Benz V 1 , Block MD 1 ,<br />

Kluge R 1 , Joost HG 1 , Schürmann A 1<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung (DIFE)<br />

Potsdam-Rehbrücke, Experimentelle Diabetologie, Nuthetal,<br />

Germany<br />

Fragestellung: Für die Identifizierung von Suszeptibilitätsloci für das<br />

Metabolische Syndrom wurde ein F2-Kreuzungsmodell aus der adipösen<br />

New Zealand Obese (NZO)-Maus mit dem schlanken C 57BL/6 (B6)-<br />

Mausstamm etabliert. Bei der anschließenden genomweiten Kopplungsanalyse<br />

wurde die stärkste Kopplung zwischen Genotyp <strong>und</strong> adipösem<br />

Phänotyp auf dem distalen Chromosom 1 (Nob3) nachgewiesen. Dieser<br />

Quantitative Trait Locus (QTL) mit einer Größe von ungefähr 100 Mbp<br />

(ca. 850 Gene) konnte für einen Körpergewichtsunterschied von 13 g in<br />

der 22. Lebenswoche <strong>und</strong> signifikant erhöhten Blutglucosespiegeln verantwortlich<br />

gemacht werden. Methodik: Zur Eingrenzung des QTL Nob3<br />

wurden durch sukzessive Rückkreuzung auf den B6-Stamm verschiedene<br />

rekombinant-kongene Mauslinien generiert <strong>und</strong> in Hinblick auf die<br />

Ausprägung eines adipösen Phänotyps charakterisiert. Für die anschließende<br />

Identifizierung der zugr<strong>und</strong>e liegenden Genvariante wurden von<br />

dem im kritischen Bereich lokalisierten Genen Expressionsanalysen<br />

durchgeführt. Ergebnisse: Durch die Generierung von rekombinantkongenen<br />

Mauslinien war es möglich, die ursprüngliche Größe des QTL<br />

von 87,4 Mbp auf 2,2 Mbp <strong>und</strong> die Anzahl der potentiellen Kandidatengene<br />

von ca. 850 auf 42 zu reduzieren. Bei der anschließenden Expressionsanalyse<br />

der im kritischen Bereich lokalisierten Gene wurde ein<br />

Gencluster identifiziert, bei dem die Transkripte der NZO-Allelträger<br />

im Vergleich zu den B6-Kontrolltieren eine verminderte Expression in<br />

den untersuchten Geweben aufwiesen. Bei einem Gen dieser Familie<br />

(Nob3-Gen) wurde allerdings ein entgegengesetztes Expressionsmuster<br />

beobachtet. Transkripte des Nob3-Gens wurden bei Tieren mit homozygoten<br />

B6-Allelen für den Nob3-Locus im Gegensatz zu NZO-Allelträgern<br />

nicht nachgewiesen. Mittels PCR, RACE-PCR <strong>und</strong> Sequenzanalysen wurde<br />

beim B6-Stamm eine Variante identifiziert, deren erstes Exon deletiert<br />

<strong>und</strong> die deshalb für die fehlende Expression des Nob3-Gens verantwortlich<br />

ist. Schlussfolgerung: Im kritischen Bereich des QTL Nob3<br />

wurde ein Gen identifiziert, dessen Expression mit der Ausprägung von<br />

Adipositas <strong>und</strong> Diabetes assoziiert ist.

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