28.11.2012 Aufrufe

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft<br />

Tagungsmotto „Diabetestherapie in Bewegung“<br />

www.ddg2010.de<br />

Ort/Datum: Stuttgart, 12.–15. Mai 2010<br />

Tagungspräsident: Prof. Dr. med. Michael Nauck<br />

<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong><br />

<strong>Freie</strong> <strong>Vorträge</strong> 1: Insulinsekretion, Insulinwirkung <strong>und</strong><br />

Metabolismus<br />

FV1<br />

Identifizierung des Transkriptionsfaktors Zfp69<br />

als potentielles Kandidatengen für<br />

Typ-2-Diabetes<br />

Scherneck S 1 , Vogel H 1 , Nestler M 1 , Blüher M 2 , Urbanski S 1 ,<br />

Schulz N 1 , Kluge R 1 , Schürmann A 1 , Joost HG 1<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-<br />

Rehbrücke, Experimentelle Diabetologie <strong>und</strong><br />

Pharmakologie, Nuthetal, Germany, 2 Universität Leipzig,<br />

Medizinische Fakultät, Leipzig, Germany<br />

Fragestellung: Adipositas spielt eine wesentliche Rolle in der Pathogenese<br />

des Typ-2-Diabetes. In einem Kreuzungsmodell aus den Mausstämmen<br />

New Zealand Obese (NZO) <strong>und</strong> Swiss Jim Lambert (SJL) wurde<br />

auf Chromosom 4 der Suszeptibilitätslocus Nidd/SJL identifiziert. Dieser<br />

Quantitative Trait Locus (QTL) war für einen Großteil der Entstehung des<br />

Diabetes in diesem Kreuzungsmodell verantwortlich, hing aber von einer<br />

vorliegenden Adipositas der untersuchten Tiere ab. Das diabetogene<br />

Allel stammte aus dem Genom des SJL-Stamms <strong>und</strong> führte auf dem<br />

adipösen Hintergr<strong>und</strong> der NZO-Maus zu Hyperglykämie <strong>und</strong> Hypoinsulinämie.<br />

Ziel der weiteren Untersuchungen war die Charakterisierung<br />

des diabetischen Phänotyps <strong>und</strong> die Identifizierung der ursächlichen<br />

Genvariante. Methodik: Durch die Zucht rekombinant-kongener Mauslinien<br />

(RCS) wurde der gesamte QTL auf den diabetesresistenten Stamm<br />

C 57BL/6 (B6) übertragen. Durch anschließende Reporterkreuzungen mit<br />

dem adipösen NZO-Mausmodell sollten Nachkommen mit einem hohen<br />

Körpergewicht generiert werden, um die Voraussetzung für die Entstehung<br />

eines Diabetes zu schaffen. Dabei sollten verschiedene Fragmente<br />

des QTL auf ihr diabetogenes Potential getestet werden. Ergebnisse:<br />

Durch die Zucht von RCS <strong>und</strong> anschließende Reporterkreuzungen mit<br />

dem NZO-Stamm konnte ein kritischer Bereich auf Chromosom<br />

4 identifiziert werden, in dem sich zehn Gene befinden. Durch quantitative<br />

Real-Time PCR konnten bei einem Gen, das den Transkriptionsfaktor<br />

Zfp69 kodiert, zwischen den Stämmen B6, NZO <strong>und</strong> SJL starke<br />

Unterschiede in der Expressionstärke in der Leber, dem Skelettmuskel<br />

<strong>und</strong> dem weißen Fettgewebe nachgewiesen werden. Als Ursache für<br />

diese Unterschiede wurde die Integration eines Retrotransposons in Intron<br />

3 der Stämme B6 <strong>und</strong> NZO nachgewiesen, was durch aberrantes<br />

Spleißen zu einer deutlich verminderten Expression von Zfp69 führte.<br />

Im SJL-Stamm wird hingegen die vollständige mRNA exprimiert. Ein<br />

Mausmodell, das den Nidd/SJL-Locus auf dem Hintergr<strong>und</strong> der B6.V-Lep<br />

ob -Maus trägt <strong>und</strong> somit die funktionelle Variante von Zfp69 exprimiert,<br />

weist zudem reduzierte Fettdepots, erhöhte Triglyceridspiegel<br />

<strong>und</strong> eine Hepatosteatose auf. Weiterhin wiesen Fettbiopsien von Typ-<br />

2-Diabetikern eine signifikant erhöhte mRNA-Expression des humanen<br />

orthologen Gens ZNF642 auf. Schlussfolgerungen: Die Expression von<br />

Zfp69/ZNF642 im weißen Fettgewebe scheint eine wichtige Rolle in der<br />

Entstehung von Adipositas-assoziiertem Typ-2-Diabetes zu spielen. Die<br />

Identifizierung der durch diesen Transkriptionsfaktor kontrollierten Zielgene<br />

<strong>und</strong> die Rolle von Zfp69 in anderen Geweben ist Gegenstand weiterer<br />

Untersuchungen.<br />

FV2<br />

Abstracts<br />

Glucosespiegel beeinflussen den Effekt von Typ<br />

2 Diabetes Risikogenen auf die Insulinsekretion<br />

Heni M 1 , Ketterer C 1 , Thamer C 1 , Schäfer SA 1 , Guthoff M 1 ,<br />

Kirchhoff K 1 , Machicao F 1 , Staiger H 1 , Fritsche A 1 ,<br />

Häring HU 1<br />

1 Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Abteilung für<br />

Endokrinologie, Diabetologie, Nephrologie, Angiologie <strong>und</strong><br />

Klinische Chemie, Tübingen, Germany<br />

Fragestellung: Verschiedene Gene, die mit dem Risiko für Diabetes<br />

assoziiert sind, beeinflussen die Insulinsekretion. Auch hohe Glucosekonzentrationen<br />

beeinflussen bekanntermaßen die b-Zellfunktion (Glucotoxizität).<br />

In dieser Studie haben wir untersucht, ob Interaktionen<br />

zwischen dem Glucosespiegel <strong>und</strong> den die Insulinsekretion beeinflussenden<br />

Diabetes-Risikoallelen bestehen. Methodik: Die Insulinsekretion<br />

wurde mittels AUCC-pep/AUCGlc bei 1576 Probanden erfasst. Diese hatten<br />

im oGTT entweder eine normale Glucosetoleranz (NGT), eine gestörte<br />

Nüchternglucose (IFG), eine gestörte Glucosetoleranz (IGT) oder einen<br />

Typ 2 Diabetes mellitus. Folgende Polymorphismen (SNPs) wurden untersucht:<br />

rs5215 (KCNJ11), rs13266634 (SLC 30A8), rs7754840 (CDKAL 1),<br />

rs10811661 (CDKN2A/2B), rs10830963 (MTNR1B), rs7903146 (TCF7L 2),<br />

rs10010131 (WFS 1), rs7923837 (HHEX), rs151290 (KCNQ 1), <strong>und</strong><br />

rs4402960 (IGF2BP2). Ergebnisse: Bei zwei der untersuchten SNPs fanden<br />

wir mittels ANCOVA eine signifikante Genotyp-Glucose-Interaktion<br />

bezüglich des Endpunkts Insulinsekretion: TCF7L 2, WFS 1, (p£ 0,0076 für<br />

Glucosetoleranz x Genotyp, additives Modell). Nach Stratifizierung der<br />

Kohorte nach dem Glucosetoleranzstatus war TCF7L 2 rs7903146 nur bei<br />

Teilnehmern mit gestörter Glucosehomöostase (IFG/IGT/DIA) mit erniedrigter<br />

Insulinsekretion assoziiert (p = 0,0148 versus 0,4, additives<br />

Modell). WFS 1 rs10010131 zeigte seinen Effekt auf die Insulinsekretion<br />

ebenso nur bei Teilnehmern mit gestörter Glucosehomöostase. Schlussfolgerung:<br />

Glucosespiegel können den Effekt von Diabetes-Risikogenen<br />

auf die Insulinsekretion beeinflussen. Dies untermauert die Bedeutung<br />

bestimmter SNPs in den unterschiedlichen Stadien hin zum Typ<br />

2 Diabetes mellitus.<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!