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S48 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P138<br />

HbA1c als zuverlässiges Diagnosekriterium des<br />

Typ-1-Diabetes im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

Ehehalt S 1 , Gauger N 1 , Blumenstock G 2 , Feldhahn L 3 ,<br />

Scheffner T 4 , Schweizer R 1 ,NeuA 1 , DIARY-Group Baden-<br />

Wuerttemberg<br />

1 Universitätsklinikum Tübingen, Klinik für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin, Tübingen, Germany, 2 Eberhard-Karls-<br />

Universität Tübingen, Medizinische Biometrie, Tübingen,<br />

Germany, 3 Klinikum Sindelfingen-Böblingen, Klinik für<br />

Kinder- <strong>und</strong> Jugendmedizin, Böblingen, Germany,<br />

4 Kreiskliniken Reutlingen, Klinik für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin, Reutlingen, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>: Das „Expert Committee on the Diagnosis and Classification<br />

of Diabetes Mellitus“ hat vorgeschlagen, zur Diagnosestellung eines<br />

Diabetes den HbA1c-Wert zu verwenden. Daten zur Wertigkeit der<br />

HbA1c-Bestimmung bei Diagnose eines Typ-1-Diabetes im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter liegen nicht vor. Ziel: Die Bestimmung von Sensitivität <strong>und</strong><br />

Spezifität des HbA1c-Wertes bei Manifestation eines Typ-1-Diabetes im<br />

Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter. Methoden: Insgesamt wurden 184 Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche mit Blutzuckerwerten > 200 mg/dl in die Untersuchung eingeschlossen:<br />

84,8% (n = 156, mittleres Alter 9,0 Jahre) mit Diabetesmanifestation,<br />

15,2% (n = 28, mittleres Alter 6,1 Jahre) mit transienter Hyperglykämie.<br />

Die HbA1c-Bestimmung erfolgte mit einem DCA2000-Gerät<br />

(Bayer Ò ). Ergebnisse: Patienten mit Typ-1-Diabetesmanifestation<br />

(n = 156) hatten HbA1c-Werte zwischen 6,6% <strong>und</strong> > 14% (Mittelwert [S-<br />

D] 11,4 [2,0]%). In der Patientengruppe mit transienter Hyperglykämie<br />

(n = 28) waren die HbA1c-Werte zwischen 4,5% <strong>und</strong> 6,1% (Mittelwert<br />

[SD] 5,3 [0,4]%). Alle Patienten mit HbA1c-Werten größer als 6,35% hatten<br />

eine Typ-1-Diabetesmanifestation. Bei allen Patienten mit<br />

HbA1c-Werten kleiner als 6,35% konnte ein Typ-1-Diabetes ausgeschlossen<br />

werden. Sensitivität <strong>und</strong> Spezifität betragen damit jeweils<br />

100%. Schlussfolgerung: Entgegen seitheriger Empfehlung kann der<br />

Typ-1-Diabetes im Kindes <strong>und</strong> Jugendalter mithilfe des HbA1c-Wertes<br />

zuverlässig diagnostiziert oder ausgeschlossen werden.<br />

P139<br />

Wie verändert sich der HbA1c, wenn der Einsatz<br />

der kontinuierlichen Glukosemessung<br />

unterbrochen wird: Ergebnisse der pädiatrischen<br />

DexComSeven.2 Studie<br />

Biester T 1 , Kracht T 1 , Kordonouri O 1 , Remus K 1 , Bläsig S 1 ,<br />

Danne T 1<br />

1 Kinderkrankenhaus auf der Bult, Diabeteszentrum für<br />

Kinder <strong>und</strong> Jugendliche, Hannover, Germany<br />

Fragestellung: In einer Studie mit 56 Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen mit<br />

Typ-1 Diabetes (T1D) konnte eine Abnahme der Glukosevariabilität sowie<br />

eine signifikante Reduktion des HbA1c während der 9-wöchigen<br />

Anwendung einer kontinuierlichen Glukosemessung (CGM, DexcomSeven.2)<br />

gezeigt werden. In einer Folgestudie soll die Auswirkung eines<br />

langfristigen Tragens des o. g. Sensors auf die glykämische Stoffwechsellage<br />

nach einer Sensorpause überprüft werden. Methodik: Die vorliegende<br />

Nachfolge-Studie wurde allen 56 Patienten angeboten <strong>und</strong> von 30<br />

(17 weiblich, 13 männlich; Alter: 15,5 € 4,7 J., T1D-Dauer: 6,7 € 3,2 J.,<br />

MW € SD) angenommen. 22 Patienten hatten eine Pumpentherapie,<br />

8 eine ICT. Die Patienten sollten die Sensoren für eine Gesamtdauer<br />

von 6 Monaten tragen, hiervon die erste Woche verblindet. Die Alarmgrenzen<br />

wurden individuell eingestellt. Alle Patienten verfügten über<br />

die Data Manager-Software zur Selbstevaluation der eigenen Werte. Eine<br />

eMail-Übertragung der dokumentierten Daten ans Studienzentrum sowie<br />

eine Therapieanpassung aufgr<strong>und</strong> der erhobenen Werte waren<br />

ebenfalls möglich. Primärer Endpunkt war die ¾nderung des HbA1c<br />

(DCA 2000, Siemens; normal bis 5,9%). Ergebnisse: Während der ersten<br />

Studie hatten die Patienten eine Abnahme des HbA1c von Ÿ 0,7% (Ÿ 4,5<br />

bis 1,0%, P < 0,001, Median (Bereich)). Zu Beginn der 2. Studie betrug der<br />

HbA1c 7,8% (6,0 – 11,9%), 6 Wochen später 7,5% (6,1 – 10,2%). Somit zeigten<br />

die HbA1c-Werte einen signifikanten Anstieg vom 0,7% (Ÿ 1,6 bis<br />

3,7%) während der Sensorpause (P = 0,002) <strong>und</strong> eine Verbesserung bereits<br />

6 Wochen nach erneutem Einsetzen der CGM vom Ÿ 0,2% (Ÿ 2,4 bis<br />

1,1%, P = 0,026). Schlussfolgerungen: Das kurzfristige Tragen eines Glukosesensors<br />

führt auch beim zweiten Mal zur einen signifikanten Verbesserung<br />

des HbA1c, allerdings bislang in geringerem Ausmaß. Häusliches<br />

Selbstmanagement ist dabei auch bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen<br />

möglich. Der deutliche Anstieg des HbA1c während der Sensorpause<br />

spricht für die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Messung <strong>und</strong> zeigt<br />

den zeitlich limitierten Effekt eines kurzfristigen edukativen Ansatzes<br />

bei den meisten Kindern. Gegenwärtig wird geprüft, ob sich dieser po-<br />

sitive Effekt auf den HbA1c über einen längeren Zeitraum konstant hält,<br />

<strong>und</strong> in wie weit sich wie bei Erwachsenen HbA1c-unabhängigeEffekte<br />

auf die Variabilität der Glukosewerte durch den kontinuierlichen Sensor<br />

zeigen. Unterstützt durch Forschungsmittel der Firma Dexcom Inc., San<br />

Diego, USA<br />

P140<br />

Evaluation eines erlebnispädagogischen<br />

Behandlungsprogrammes für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche mit Typ-1 Diabetes mellitus<br />

Kostin S 1 , Kaps A 1 , Weihs-Godenrath T 1 , Schiel R 1,2<br />

1 MEDIGREIF Inselklinik Heringsdorf Haus Gothensee,<br />

Ostseebad Heringsdorf, Germany, 2 Mathias-Hochschule<br />

Rheine, Lehrstuhl für Diabetes <strong>und</strong><br />

Ges<strong>und</strong>heitsmanagement, Rheine, Germany<br />

Einleitung: Das Ziel der strukturierten Behandlung bei Diabetes mellitus<br />

ist die Befähigung zum erfolgreichen Diabetes-Selbstmanagement.<br />

Rein kognitiv ausgerichtete Schulungsprogramme zielen hauptsächlich<br />

auf die Wissensvermittlung <strong>und</strong> Patienteninformationen ab. Gerade Kinder<br />

& Jugendliche haben häufig das Problem theoretisches Wissen in die<br />

Praxis umzusetzen. Praktische Fähigkeiten, die Integration des Diabetes<br />

in den Alltag <strong>und</strong> die psychische Akzeptanz müssen trainiert werden.<br />

Dazu wurde ein erlebnispädagogisches Konzept entwickelt. Das Ziel der<br />

Studie war dessen Evaluation. Patienten <strong>und</strong> Methoden: Die Studie<br />

wurde im Zeitraum vom 06.- bis 08/2009 in einer Fachklinik mit Stoffwechselerkrankungen<br />

(Diabetes Typ-1) bei Kindern & Jugendlichen<br />

durchgeführt. Insgesamt absolvierten 54 Patienten mit Typ-1 Diabetes<br />

mellitus (46,3% Mädchen, 53,7% Jungen) im Alter von 13,75 € 2,18 Jahren<br />

in vier Wochen das strukturierte Behandlungs- <strong>und</strong> Schulungsprogramm<br />

(SBSP). Der durchschnittliche Hb1Ac Wert betrug 8,54 € 1,20%,<br />

der BMI 21,10 € 3,40 kg/m 2 <strong>und</strong> das Entlassungsgewicht 56,28 € 14,46 kg.<br />

Die Patienten füllten zu Beginn <strong>und</strong> am Ende des stationären Aufenthaltes<br />

zur Erfassung des Diabetes- Selbstmanagement (korrektes Insulin<br />

injizieren, Dosisanpassung, Tagebuch führen) (psychologische Aspekte:<br />

Motivation, Lebensqualität, Sozialverhalten, Akzeptanz) einen strukturierten<br />

Fragebogen aus. Zusätzlich wurden im Rahmen eines qualitativen<br />

Interviews die Diabetes- Selbstmanagementfertigkeiten zu Beginn<br />

der Therapie (T1) erfasst <strong>und</strong> die Fortschritte der einzelnen Parameter<br />

am Therapieende (T2) evaluiert. Ergebnisse: Während der Teilnahme an<br />

dem strukturierten SBSP verbesserten sich die folgenden Parameter: die<br />

Fähigkeit zur Dosisanpassung T1 = 3,02 € 1,08, T2 = 2,20 € 0,98<br />

(p < 0,001), das kontinuierliche Tagebuch führen T1 = 3,94 € 1,52,<br />

T2 = 2,02 € 0,94 (p < 0,001), das Einhalten von Ess- <strong>und</strong> Spritzabständen<br />

3,13 € 0,97 vs. 2,54 € 1,13 (p = 0,001) sowie die Selbstständigkeit<br />

2,75 € 1,12 vs. 2,19 € 1,11 (p = 0,002) im Umgang mit dem Diabetes. Hinsichtlich<br />

des Gesamtkonstrukts der Lebensqualität ergaben sich tendenzielle<br />

Veränderungen (Selbstwert 62,84 € 21,70 vs. 66,56 € 17,70<br />

(p = 0,315), psychisches Wohlbefinden 77,85 € 17,65 vs. 77,62 € 13,91<br />

(p = 0,942) <strong>und</strong> Krankheitsakzeptanz 3,23 € 1,20 vs. 2,89 € 1,16<br />

(p = 0,032). Schlussfolgerung: Ziel der erlebnispädgagogischen Evaluation<br />

im Vergleich zur herkömmlichen Therapie ist das bessere Diabetes-<br />

Selbstmanagement bei Kindern <strong>und</strong> Jugendlichen. Dieses Ziel wurde,<br />

wie die praktischen Ergebnisse belegen, erreicht. Marginale Unterschiede<br />

ergaben sich nur hinsichtlich der psychologischen Domänen. Ursache<br />

dafür könnte die Kürze der Therapiezeit (4 Wochen) sein. Die Lebensqualität<br />

definiert sich als ein feststehendes Konstrukt, das sich mithilfe<br />

von entwicklungsfördernden, externalen, psychosozialen <strong>und</strong> körperlichen<br />

Faktoren, nur langfristig marginalen Veränderungen unterliegt.<br />

Vielen Dank für die fre<strong>und</strong>liche Unterstützung von LifeScan.<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 16: Schwangerschaft, Pädiatrische Diabetologie<br />

P141<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Kardiovaskuläre Prädiktoren bei<br />

Gestationsdiabetes<br />

Hunger-Battefeld W 1 , Groten T 2 , Schleußner E 2 , Müller UA 1 ,<br />

Wolf G 1<br />

1 Universitätsklinikum Jena, Klinik für Innere Medizin III,<br />

Jena, Germany, 2 Universitätsklinikum Jena, Klinik für<br />

Frauenheilk<strong>und</strong>e <strong>und</strong> Geburtshilfe, Jena, Germany<br />

Gestationsdiabetes (GDM) <strong>und</strong> Diabetes mellitus Typ 2 (DM 2) sind miteinander<br />

assoziierte Erkrankungen, die sich durch eine Insulinresistenz<br />

auszeichnen. Der DM 2 geht mit einem erhöhten kardiovaskulären Morbidität-<br />

<strong>und</strong> Mortalitätsrisiko einher. Neben den schädigenden Auswirkungen<br />

erhöhten Blutglukose sind in erster Linie direkte pathophysiologische<br />

Einflüsse der Erkrankung am Gefäßsystem verantwortlich. Die

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