28.11.2012 Aufrufe

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

Download Abstractbuch (Freie Vorträge und Poster)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

S52 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

P150<br />

Gute kindliche Lebensqualität <strong>und</strong> psychisches<br />

Wohlbefinden der Mütter: 12 Monatsdaten der<br />

ONSET-Studie zur sensorunterstützten<br />

Insulinpumpentherapie<br />

Lange K 1 , Danne T 2 , Coutant R 3 , Kapellen T 4 , Pankowska E 5 ,<br />

Rami B 6 , Krug N 1 , Aschemeier B 2 , Remus K 2 , Bläsig S 2 ,<br />

Marquardt E 2 , Hartmann R 2 , Kordonouri O 2<br />

1 Medizinische Hochschule Hannover, Medizinische<br />

Psychologie, Hannover, Germany, 2 Kinderkrankenhaus auf<br />

der Bult, Hannover, Germany, 3 Centre Hospitalier<br />

Universitaire, DØpartement de PØdiatrie, Angers, France,<br />

4 Universitätsklinik <strong>und</strong> Poliklinik für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendliche, Leipzig, Germany, 5 Medical University of<br />

Warsaw, Department of Pediatric Diabetology and Birth<br />

Defects, Warsaw, Poland, 6 Universitätsklinik für Kinder<strong>und</strong><br />

Jugendheilk<strong>und</strong>e, Wien, Austria<br />

Fragestellung: Die pädiatrische ONSET-Studie ist eine prospektive randomisierte<br />

klinische Studie zum Einsatz einer sensorunterstützten Insulinpumpentherapie<br />

von Diagnose des Typ 1 Diabetes (T1D) an. Neben<br />

metabolischen Parametern wird hier der Einfluss der neuen Technologie<br />

auf die Lebensqualität der Kinder <strong>und</strong> ihrer Eltern über 12 Monate untersucht.<br />

Methodik: Es wurden 160 Kinder aus 5 europäischen pädiatrischen<br />

Diabeteszentren innerhalb von 28 Tagen nach der Diagnose<br />

eines T1D im Alter von 1 – 16 Jahren (Mittelwert: 8,7 € 4,4 J.) in die Studie<br />

aufgenommen <strong>und</strong> einem randomisierten Behandlungszweig (Intervention:<br />

sensorunterstützte Pumpe vs. Kontrolle: nur Pumpe) zugewiesen.<br />

Das psychische Befinden der Mütter bzw. anderer primärer Bezugspersonen<br />

der Kinder wurde mit dem WHO-5 (Bech 2004), einem Screening-Instrument<br />

für affektive Störungen, erhoben. Die ges<strong>und</strong>heitsbezogene<br />

Lebensqualität (QoL) der Kinder (> 7 Jahre) wurde mit dem KIDS-<br />

CREEN-27 (Ravens-Sieberer et al. 2005) <strong>und</strong> zusätzlich aus Sicht der<br />

Eltern (KIDSCREEN-27-proxy) erfasst. Die Bögen wurden nach der Diagnose<br />

sowie nach 6 <strong>und</strong> 12 Monaten beantwortet. Ergebnisse: 154 Kinder<br />

beendeten die Studie. Die T-Werte der kindlichen QoL im KIDS-<br />

CREEN (jeweils 5 Subskalen) unterschieden sich zu keinem der drei<br />

Messzeitpunkte zwischen den zwei Studienarmen – <strong>und</strong> zwar sowohl<br />

aus Sicht der Kinder wie auch ihrer Eltern (jeweils p > 0,1). Während die<br />

T-Werte bei T1D-Diagnose aus Sicht der Eltern für die Subskalen „körperliches<br />

Wohlbefinden“ 39,4 € 9,8, „psychische Befinden“ 40,1 € 10,7,<br />

„soziale Integration“ 44,7 € 13,9 <strong>und</strong> „Schule“ 46,3 € 12,7 signifikant<br />

schlechter als die europäischen Normwerte waren, lagen die entsprechenden<br />

mittleren Werte nach 6 <strong>und</strong> 12 Monaten im Bereich der Norm<br />

ges<strong>und</strong>er Kinder (jeweils p > 0,1). Dies gilt auch für die Selbsteinschätzungen<br />

der Kinder. Der mittlere Gesamtscore der Mütter im WHO-5<br />

(negativ – positiv: 0 – 100) betrug initial 46,3 € 22,8, d. h. bei 55,3% der<br />

Mütter ergaben sich deutliche Hinweise auf eine Depression. Bereits<br />

nach 6 Monaten ergab sich für die Mütter der Interventionsgruppe ein<br />

Wert von 60,2 € 22,6 <strong>und</strong> in der Kontrollgruppe von 60,7 € 22,6, nach<br />

12 Monaten 62,7 € 18,9 vs. 60,8 € 19,3. Während hier keine systematischen<br />

Unterschiede zwischen den Studienarmen nachweisbar waren,<br />

kam es insgesamt zu einer schnellen <strong>und</strong> signifikanten Verbesserung<br />

des Befindens der Mütter in beiden Gruppen (p < 0,01) Schlussfolgerungen:<br />

Unter beiden Therapiekonzepten verbessert sich die Lebensqualität<br />

der Kinder innerhalb weniger Monate nach Diagnose so, dass<br />

kein Unterschied zu ges<strong>und</strong>en Gleichaltrigen nachgewiesen werden<br />

kann. Im Vergleich zu einer Studie mit Injektionstherapie erholen sich<br />

Mütter bei gleicher Ausgangslage (48 € 28) nach 6 Monaten (52 € 21,<br />

P < 0,03) bzw. 12 Monaten (58 € 20) Diabetes ihres Kindes mit Pumpe<br />

bzw. sensorunterstützter Pumpe trotz technisch anspruchsvoller Therapie<br />

deutlich schneller. Unterstützt durch Forschungsmittel der Fa. Medtronic<br />

International Trading Sàrl, Schweiz.<br />

P151<br />

Insulinpumpenkatheter – Komplikationen im<br />

Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

Liebner T 1 , Holl R 2 , Heidtmann B 3 , Lilienthal E 4 , Molz K 2 ,<br />

Hungele A 2 , Bergheim F 1 , Gialeli G 1<br />

1 Reinhard Nieter Krankenhaus, Klinik für Kinder <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin, Wilhelmshaven, Germany, 2 Universität Ulm,<br />

Institut für Epidemiologie, Ulm, Germany, 3 Katholisches<br />

Kinderkrankenhaus Wilhelmstift, Hamburg, Germany,<br />

4 Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Kinder- <strong>und</strong><br />

Jugendmedizin, Bochum, Germany<br />

Fragestellung: Die Therapie mit Insulinpumpen hat im Kindes- <strong>und</strong><br />

Jugendalter in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Bei Diskussionen<br />

in der AG Insulinpumpentherapie im Kindes- <strong>und</strong> Jugendalter<br />

der AGPD ergab sich aus der praktischen Erfahrung, dass Insulinpumpen<br />

selbst immer ausgereifter sind, wobei die Insulinpumpenkatheter die<br />

„Achillesferse“ der Insulinpumpentherapie darstellt. Dies sollte durch<br />

eine Datenerhebung bestätigt oder widerlegt werden. Methodik: Um<br />

zu der Frage der Komplikationshäufigkeit Daten zu erheben, haben wir<br />

einen Fragebogen entwickelt, der von allen teilnehmenden Kliniken <strong>und</strong><br />

Ambulanzen an ihre Patienten ausgegeben wurde. Es wurde nach Häufigkeit<br />

<strong>und</strong> Art von Katheterproblemen gefragt. Für die Abfrage der Daten<br />

wurde für das Programm DPV (Diabetessoftwaresystem zur prospektiven<br />

Verlaufsdokumentation) eine Eingabemaske entwickelt <strong>und</strong> die<br />

Daten über die Universität Ulm erhoben. Ergebnisse/Schlussfolgerungen:<br />

Es haben sich 432 pädiatrische Patienten mit Typ 1 Diabetes an<br />

dieser Umfrage beteiligt, davon 161 (37%) ohne Insulinpumpenkatheterprobleme.<br />

Die anderen Patienten haben uns insgesamt 739 Ereignisse<br />

berichtet (33,2% Katheterverschlüsse, 15,2% Blut im Katheter, 11,6% Kanüle<br />

abgeknickt, 10,3% Rötung d. Einstichstelle). In einer ersten Auswertung<br />

wurde untersucht, ob es zwischen Stahl- <strong>und</strong> Teflonkatheter wesentliche<br />

Unterschiede gibt. Von den bei uns befragten Patienten haben<br />

56% Teflonkanülen verwendet <strong>und</strong> 44% Stahlkatheter. Die Komplikationsrate<br />

ist nicht unterschiedlich gewesen (p-Wert 0,93). 40% der Komplikationen<br />

sind am 1. Tag <strong>und</strong> insgesamt 83% der Komplikationen bis<br />

zum Ende des 2. Tages aufgetreten. Das ist bemerkenswert, weil die<br />

Komplikationsrate nicht mit längerer Liegedauer ansteigt. Von den bei<br />

uns befragten Probanden haben 84% angegeben, dass sie die Haut vor<br />

Legen des Katheters desinfizieren <strong>und</strong> 8% haben angegeben, dass sie die<br />

Haut nicht desinfizieren. Die übrigen Patienten haben kein festgelegtes<br />

Vorgehen. Die Komplikationen sind bei den Patienten, die nicht desinfiziert<br />

haben, signifikant seltener aufgetreten als bei den Patienten, die<br />

die Einstichstelle desinfiziert haben (p-Wert 0,019, angegebene Komplikationsrate<br />

mit Desinfektion 69,4%, ohne Desinfektion 46,9%). Zusammenfassung:<br />

Über die Häufigkeit von Insulinpumpenkatheter-Komplikationen<br />

wurden Daten von 432 Patienten gesammelt, 739 Ereignisse<br />

wurden untersucht. Den größten Anteil der Probleme machen Katheterverschlüsse<br />

aus. Ausblick: Diese Datensammlung soll in diesem Jahr auf<br />

breiterer Datenbasis fortgeführt werden. Förderung: Das Projekt wurde<br />

von den Firmen Medtronic <strong>und</strong> Roche Diagnostics unterstützt.<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 17: Typ 2 Diabetes, Pharmakotherapie (1)<br />

P152<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Anhaltende Blutzuckerkontrolle im Verlauf von<br />

2 Jahren Behandlung mit Liraglutid oder<br />

Glimepirid (jeweils in Kombination mit<br />

Metformin), bei Therapie mit Liraglutid mit<br />

gleichzeitiger Gewichtsreduktion <strong>und</strong><br />

niedrigerer Hypoglykämierate: Daten der um<br />

18 Monate verlängerten Studie LEAD 2<br />

Nauck M 1 , Hermansen K 2 , Frid A 3 , Shah N 4 , Tankova T 5 ,<br />

Mitha IH 6 , Zdravkovic M 7 , Tabanera y Palacios R 7 ,<br />

Kretzschmar Y 8<br />

1 Diabeteszentrum, Bad Lauterberg, Germany, 2 Aarhus<br />

University Hospital, Aarhus, Denmark, 3 University Hospital<br />

of L<strong>und</strong>, L<strong>und</strong>, Sweden, 4 K. E. M. Hospital, Mumbai, India,<br />

5 Medical University Sofia, Sofia, Bulgaria, 6 Medical Centre,<br />

Benoni, South Africa, 7 Novo Nordisk A/S, Soborg, Denmark,<br />

8 Novo Nordisk Pharma GmbH, Mainz, Germany<br />

Fragestellung: Studie LEAD 2 hat gezeigt, dass eine 6-monatige Behandlung<br />

mit Liraglutid bei Patienten mit Typ 2 Diabetes (n = 1091) hinsichtlich<br />

der HbA 1c- Absenkung ähnlich wirksam ist wie eine Behandlung mit<br />

Glimepirid (jeweils in Kombination mit Metformin). Liraglutid bietet<br />

jedoch Vorteile in Bezug auf Gewichtsverhalten <strong>und</strong> Hypoglykämierate.<br />

Es wurde der Frage nachgegangen, ob diese positiven Effekte nachhaltig<br />

sind. Methodik: Die Patienten waren in Studie LEAD 2 auf 1x tägl. Liraglutid<br />

(0,6; 1,2 oder 1,8 mg)+Metformin, nur Metformin [Met] oder Metformin+Glimepirid<br />

(1x tägl. 4 mg) [Glim] randomisiert worden. Die Metformin-Dosis<br />

betrug 1,5 – 2 g/Tag. Die doppelblinde Studie wurde mit<br />

einem offenen Studiendesign über weitere 18 Monate fortgeführt. Ergebnisse:<br />

89% der Patienten (n = 780), die 26 Wochen Behandlung abgeschlossen<br />

hatten, wurden in die Verlängerung aufgenommen; 529<br />

(68%) schlossen 2 Jahre Behandlung ab. Nach 2 Jahren wurde der HbA 1c<br />

mit 1,8 mg, 1,2 mg <strong>und</strong> 0,6 mg Liraglutid gegenüber Baseline um 0,6%,<br />

0,6% bzw. 0,4% reduziert. Im Vergleich dazu betrugen die Veränderungen<br />

des HbA1c für Glim Ÿ 0,5% <strong>und</strong> für Met +0,3% (p < 0,0001 für alle<br />

Liraglutid-Dosierungen vs. Met; p = NS für alle Liraglutid-Dosierungen<br />

vs. Glim). In der Gesamtkohorte (ITT, LOCF) lag der Patientenanteil, der<br />

einen HbA1c< 7,0% nach 2 Jahren erreichte, für Liraglutid 1,8; 1,2 <strong>und</strong><br />

0,6 mg bei 31,1%, 29,9% bzw. 19,7%; für Glim bei 23,5% <strong>und</strong> für Met bei

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!