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S64 45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

vität war in beiden Versuchen signifikant reduziert (30 mg/kg, 95%;<br />

3 mg/kg 80%). Untersuchungen der neutrophilen Granulozyten mittels<br />

Immunohistochemie (Ly6G Färbung) zeigten eine deutliche Reduktion<br />

der Neutrophilen-Zellzahl in Linagliptin behandelten Tieren im Vergleich<br />

zur Kontrolle. Schlussfolgerung: Bei gleichzeitiger Verbesserung<br />

der Stoffwechsellage führte Linagliptin zu einer signifikanten Verbesserung<br />

einer diabetischen W<strong>und</strong>heilungsstörung in ob/ob Mäusen. Zusätzlich<br />

reduzierte Linagliptin die Infiltration von Neutrophilen in W<strong>und</strong>en<br />

diabetischer Tiere. Dieser Bef<strong>und</strong> deutet auf eine zusätzliche, potentiell<br />

vorteilhafte, entzündungsmodulierende Wirkung des Wirkstoffs<br />

hin. Linagliptin ist bisher der erste DPP-4i, für den eine Verbesserung<br />

des W<strong>und</strong>heilungsprozesses beschrieben ist. Inwieweit die beschriebenen<br />

Effekte alleinig der verbesserten Stoffwechsellage zuzuschreiben<br />

sind, oder ob DPP-4 regulierende oder andere Prozesse hier maßgeblich<br />

beteiligt sind, ist derzeit Mittelpunkt weiterer Untersuchungen.<br />

P187<br />

Datenbankanalyse zur Prävalenz des<br />

diabetischen Fußsyndroms (DFS) <strong>und</strong> dessen<br />

Risikofaktoren in der diabetologischen Praxis in<br />

Deutschland<br />

Lauterbach S 1 , Kostev K 2 , Becker R 1 , Kohlmann T 3<br />

1 Rotes Kreuz Krankenhaus Kassel GmbH, Innere Medizin,<br />

Kassel, Germany, 2 IMS Health GmbH & Co. OHG, Frankfurt,<br />

Germany, 3 Ernst-Moritz Arndt Universität Greifswald,<br />

Community Medicine, Greifswald, Germany<br />

Zielsetzung: Ziel der Studie war die Darstellung der Prävalenz des diabetischen<br />

Fußsyndroms (DFS) <strong>und</strong> dessen Risikofaktoren bei niedergelassenen<br />

Diabetologen in Deutschland im Jahr 2008. Methoden: Zur<br />

Datenbankanalyse wurde die IMS Ò Disease Analyzer-Datenbank (enthält<br />

Informationen über r<strong>und</strong> 12 Millionen Patienten aus mehr als 3.000<br />

niedergelassene Arztpraxen) verwendet. Alle Patienten mit der Diagnose<br />

„Diabetes mellitus“ im Jahr 2008 wurden in die Studie mit inbegriffen.<br />

Alle dokumentierten, gesicherten DFS-Diagnosen dieser Patienten aus<br />

dem Jahr 2008 wurden auf Basis von ICD-10-Codes (International Classification<br />

of Diseases) <strong>und</strong> den Originaldiagnosetexten des Diabetologen<br />

analysiert. Ergebnisse: Insgesamt wurden Daten von 27.136 T2D-Patienten<br />

(mittleres Alter 67,6 Jahre (STD: 10,7), 48,7% weiblich, mittlere Diabetesdauer<br />

3,0 Jahre (STD: 2,9) <strong>und</strong> 3.541 T1D-Patienten (mittleres Alter<br />

35,6 (STD: 7,9) Jahre, 47,2% weiblich, mittlere Diabetesdauer 11,6 Jahre<br />

(STD: 5,8)) aus 82 diabetologischen Praxen analysiert. Das diabetische<br />

Fußsyndrom war mit einer Häufigkeit von 1,2% [CI: 0,8 – 1,5] unter den<br />

T1D Patienten <strong>und</strong> mit 6,7% [CI: 6,4 – 7,0] unter den T2D Patienten vertreten.<br />

Wesentlich höher war die Prävalenz von Risikofaktoren, die zur<br />

Entstehung eines DFS führen. So hatten 10,0% der T1D <strong>und</strong> 31,1% der<br />

T2D Patienten eine diabetische Neuropathie, 6,7% (T1D)/25,8% (T2D)<br />

hatten eine diabetische Angiopathie. Des Weiteren wurden 1,8%<br />

(T1D)/4,6% (T2D) mit Fußmykosen <strong>und</strong> 1,5% (T1D)/2,3% (T2D) mit offenen<br />

W<strong>und</strong>en am Fuß diagnostiziert. Die multivariate Regressionsanalyse<br />

zeigte eine hochsignifikante Assoziation der Polyneuropathie<br />

(T1D-Patienten: OR = 6,3, p < 0,01; T2D-Patienten: OR = 3,1, p < 0,01)<br />

<strong>und</strong> der Angiopathie (T1D-Patienten: OR = 3,3, p = 0,05; T2D-Patienten:<br />

OR = 4,1, p < 0,01) mit dem diabetischen Fußsyndrom. Schlussfolgerung:<br />

Die beschriebene Datenbankanalyse bezieht sich ausschließlich<br />

auf die niedergelassenen Diabetologen, so dass die ermittelte Prävalenz<br />

von der Kodierungsgenauigkeit <strong>und</strong> der exakten Diagnosestellung der<br />

¾rzte abhängt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Prävalenz der Risikofaktoren,<br />

die häufig zur Entstehung eines DFS führen, wesentlich höher ist<br />

als die Prävalenz des DFS. Bei frühzeitiger Diagnose von relevanten Risikofaktoren,<br />

wie z. B. Neuropathie, Angiopathie müssen präventive<br />

Maßnahmen wie z. B. eine podologische Behandlung <strong>und</strong> adäquate<br />

Schuhversorgung diesen Risikofaktoren angepasst, umgesetzt <strong>und</strong> kontrolliert<br />

werden.<br />

P188<br />

Risk profile in patients with foot ulcers –<br />

a bio-psycho-social model<br />

Altenburg N 1 , Joraschky P 2 , Barthel A 1,3 , Bittner A 2 ,<br />

Pöhlmann K 2 , Rietzsch H 1 , Fischer S 1 , Mennicken G 2 ,<br />

Bornstein SR 1<br />

1 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden,<br />

Medizinische Klinik <strong>und</strong> Poliklinik III (Innere Medizin),<br />

Dresden, Germany, 2 Universitätsklinikum Carl Gustav Carus<br />

Dresden, Klinik <strong>und</strong> Poliklinik für Psychotherapie <strong>und</strong><br />

Psychosomatik, Dresden, Germany, 3 Endokrinologikum<br />

Ruhr, Bochum, Germany<br />

Objective: To examine psycho-somatic and psycho-social differences –<br />

especially mental disorders, self-compassion and self-harm behaviors –<br />

in patients with and without foot ulcers. Research design and methods:<br />

154 patients of the Department of Internal Medicine were divided<br />

into two homogenous groups (n = 47). The Composite International Diagnostic<br />

Interview was used to assess mental disorders according to<br />

Diagnostic and Statistical Manual of Psychiatric disorders, 4 th edition.<br />

Different questionnaires were used to measure self-compassion, selfharm<br />

behaviors, quality of life and depressive symptoms. Finally blood<br />

values were assessed. Results: Patients with foot ulcers exhibited reduced<br />

compliance in health related behaviors. They visited less often<br />

their practitioners and/or psychotherapists. Patient history revealed a<br />

highly significant increase in harmful drinking behavior. The score for<br />

anxiety disorders is significantly reduced. They presented lower levels<br />

for education and income. No significant differences between patients<br />

with and without foot ulcers were fo<strong>und</strong> for glycosylated haemoglobin,<br />

body mass index, smoking, direct self-harm behavior, self-compassion<br />

or in disavowing problems. Conclusions: The diabetic foot ulcer is a<br />

somatic problem with influence of psychological and social factors.<br />

The key finding of our study suggests that a history of increased alcohol<br />

consumption is an important risk factor for patients with diabetes to get<br />

a foot ulcer. Early psychotherapy in patients with this risk profile could<br />

support the medical treatment by psycho-education, enhancement of<br />

adequate conflict resolution strategies and perception of body sentiences<br />

and emotions. This will have positive effects on depressive<br />

symptoms, quality of life and coping with diabetes, neuro-/angiopathy<br />

and the foot ulcer.<br />

P189<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

Insulin Glargin reduziert das Risiko eines<br />

diabetischen Fußsyndroms sowie<br />

makrovaskulärer Komplikationen bei<br />

Typ-2-Diabetikern<br />

Martin S 1 , Dippel FW 2 , Kostev K 3 , Lauterbach S 4 ,<br />

Kotowa W 5<br />

1 Westdeutsches Diabetes- <strong>und</strong> Ges<strong>und</strong>heitszentrum, Sana<br />

Krankenhaus Gerresheim, Düsseldorf, Germany, 2 Sanofi-<br />

Aventis Deutschland GmbH, Berlin, Germany, 3 IMS Health<br />

GmbH & Co. OHG, Frankfurt, Germany, 4 Rotes Kreuz<br />

Krankenhaus Kassel GmbH, Kassel, Germany, 5 IMS Health<br />

GmbH & Co. OHG, Nürnberg, Germany<br />

Fragestellung: Das diabetische Fußsyndrom (DFS) stellt eine der häufigsten<br />

<strong>und</strong> schwer zu behandelnden Folgeerkrankungen des Diabetes<br />

dar. Das DFS führt häufig zur Amputation der betroffenen Extremität<br />

<strong>und</strong> geht mit einer hohen Mortalität einher. Neben der Polyneuropathie<br />

spielt die Makroangiopathie eine entscheidende Rolle bei der Entstehung<br />

des DFS. Myokardinfarkt (MI) <strong>und</strong> Schlaganfall (IS) sind weitere<br />

bedrohliche <strong>und</strong> häufige makroangiopathische Folgeerkrankungen bei<br />

Diabetikern. In einer retrospektiven Datenbankanalyse der US-Ges<strong>und</strong>heitsbehörde<br />

war das langwirksame Basalinsulinanalogon Glargin (GLA)<br />

bei Typ-2-Diabetikern (T2D), die eine Insulintherapie mit GLA begonnen<br />

hatten, mit niedrigeren Myokardinfarkt-Raten assoziiert als NPH-Insulin<br />

(NPH) [1]. Bislang wurde nicht untersucht, ob sich die Wahl eines bestimmten<br />

Basalinsulins auf die Inzidenz von DFS oder Schlaganfall auswirkt.<br />

Ziel der vorliegenden Studie war es, den Einfluss von GLA auf die<br />

Entwicklung eines DFS sowie kardiovaskulärer Ereignisse (MI/IS) bei<br />

T2D mit dem von NPH in Deutschland zu vergleichen. Methodik: Es<br />

wurde eine historische Kohortenstudie mit Verlaufsdaten einer repräsentativen<br />

longitudinalen Patientendatenbank (IMS Ò Disease Analyzer)<br />

durchgeführt. Hierbei wurden Daten von Patienten ausgewertet, die<br />

zwischen 07/2000 <strong>und</strong> 09/2007 eine basalunterstützte orale Therapie<br />

(BOT) mit GLA oder NPH begonnen hatten. Analysiert wurden die Patienten,<br />

deren Daten kontinuierlich mindestens 12 Monate vor <strong>und</strong><br />

24 Monate nach Therapiebeginn vorlagen. Patienten mit einer Mischinsulintherapie<br />

oder einem Wechsel des Basalinsulins wurden aus-

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