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zeit (4BE) untersucht. Zusätzlich zur traditionellen Echokardiografie<br />

wurde die linksventrikuläre Funktion als systolische (S’) <strong>und</strong> diastolische<br />

(E’) Myokardgeschwindigkeit mittels Gewebedoppler sowie Parameter<br />

der arteriellen Wandsteifigkeit zentral (Art. carotis com.) <strong>und</strong><br />

peripher (Art. brach.) bestimmt. Ergebnisse: Mit T sank der Blutdruck<br />

systolisch um 10 € 12 (p < 0,002) vs. 5 € 10 mm Hg (p < 0,04) mit A <strong>und</strong><br />

diastolisch um 9 € 11 (p < 0,003) vs. 0 € 9 mm Hg (ns). Mit T aber nicht<br />

mit A verbesserte sich E’ signifikant nüchtern <strong>und</strong> pp (um 0,6 € 1,2,<br />

p < 0,04 <strong>und</strong> um 0,8 € 1,2 cm/s, p < 0,01) parallel zu S’ (p < 0,001 <strong>und</strong><br />

0,03). Mit T sowie A blieben Herzgröße, Wanddicke, Körpergewicht<br />

<strong>und</strong> HbA1c unverändert, aber Triglyceride <strong>und</strong> HDL wurden pp signifikant<br />

verbessert. Mit T aber nicht mit A sanken pp Elastizitätsmodul <strong>und</strong><br />

Pulswellengeschwindigkeit (um 29 € 34 kPa, p < 0,002 <strong>und</strong> 0,7 € 0,7 m/s,<br />

p < 0,001) zentral aber peripher nüchtern <strong>und</strong> pp signifikant während<br />

sich mit A nur zentral nüchtern das Elastizitätsmodul reduzierte (um<br />

29 € 43 kPa p < 0,04). Nach Subgruppenbildung gemäß BMI < 30 (n = 5,<br />

BMI 28 € 1 kgm Ÿ2 , hsCRP 3 € 4 mg/l) <strong>und</strong> > 30 kgm Ÿ2 (n = 14, BMI 38 € 3<br />

kgm Ÿ2 , hsCRP 10 € 8 mg/l) wurden deutliche Stoffwechseleffekte bei den<br />

Hochadipösen beobachtet: Mit T aber nicht unter A zeigten sie signifikante<br />

Reduktionen von pp Blutzucker <strong>und</strong> -anstieg, Triglyzeriden <strong>und</strong> –<br />

pp sowie nüchtern – verbesserte vaskuläre Compliance. Schlussfolgerungen:<br />

Bei Patienten mit metabolischem Syndrom <strong>und</strong> leicht-mittelgradigem<br />

Hypertonus wurde die systolische <strong>und</strong> diastolische Herzfunktion<br />

unter Monotherapie mit Telmisartan aber nicht mit Amlodipine<br />

gebessert, trotz vergleichbarer Reduktion des systolischen Blutdrucks,<br />

wahrscheinlich in Zusammenhang mit pleiotropen Verbesserungen des<br />

Stoffwechsels <strong>und</strong> der vaskulären Compliance gerade bei Patienten im<br />

fortgeschrittenen Stadium des metabolischen Syndroms. Dies sollte bei<br />

Therapieentscheidungen berücksichtigt werden.<br />

P234<br />

Regulation des Glucosestoffwechsels im Muskel<br />

durch Nur77<br />

Kanzleiter T 1,2 , Wilks D 2 , Preston E 2 , Turner N 2 ,<br />

Heilbronn LK 2 , Cooney GJ 2<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Nuthetal,<br />

Germany, 2 Garvan Institute of Medical Research, Diabetes<br />

and Obesity Program, Sydney, Australia<br />

Fragestellung: Die Skelett-Muskulatur spielt eine zentrale Rolle in der<br />

Glucoseaufnahme, einem Prozess, der im Typ 2 Diabetes gestört ist <strong>und</strong><br />

durch sportliche Aktivität verbessert werden kann. Kürzlich wurde gezeigt,<br />

dass der Waisenrezeptor Nur77 durch körperliches Training induziert<br />

wird <strong>und</strong> an der transkriptionellen Regulation von Genen des Glucose-<br />

<strong>und</strong> Lipidstoffwechsels im Muskel beteiligt ist. Daher wurde die<br />

Regulation der Nur77-Expression durch Trainings-aktivierte Signalwege<br />

sowie dessen Funktion im Substratstoffwechsel des Muskels untersucht.<br />

Methodik: Zur Messung der Substratoxidation wurden L6-Zellen mit<br />

einem Nur77-Adenovirus infiziert <strong>und</strong> mit 14 C-Glucose oder 14 C-Oleate<br />

inkubiert. Zur Validierung der Bef<strong>und</strong>e in vivo wurde Nur77 durch Elektroporation<br />

im Tibialis-Muskel von Ratten überexprimiert <strong>und</strong> mittels<br />

Glucose-Tracer deren Metabolismus untersucht. Ergebnisse: Beta-adrenerge<br />

Stimulation erwies sich als hauptverantwortlicher Stimulus der<br />

Nur77 Expression (148 € 14 vs. 27 € 3; p < 0,05) während Calcium-Einstrom<br />

die Expression nur leicht erhöhte. Aktivierung von AMPK hatte<br />

keinen Effekt auf Nur77. Interessanterweise fanden wir eine geringere<br />

Nur77-Expression im Muskel von mit Hochfett-Diät gefütterten Ratten<br />

(109 € 22 vs. 36 € 3; p = 0,004) <strong>und</strong> adipösen Menschen (1,77 € 0,15 vs.<br />

0,60 € 0,09; p < 0,0001) im Vergleich zu schlanken Kontrollen. Funktionelle<br />

Studien in L6-Zellen zeigten eine signifikante Erhöhung der Glucoseoxidation<br />

durch Nur77 aber keinen Effekt auf die Fettoxidation.<br />

Überexpression von Nur77 im Tibialis-Muskel von Ratten führte zu einer<br />

erhöhten Glucoseaufnahme (5,2 € 0,8 vs. 8,7 € 1,4; p = 0,01) sowie zu einer<br />

verstärkten Glycogensynthese (1,1 € 0,1 vs. 2,5 € 0,4; p = 0,007) im<br />

basalen jedoch nicht im Insulin-stimulierten Zustand. Nur77-Überexpression<br />

führte zu einer vermehrten GLUT4- <strong>und</strong> Glycogenin-Expression<br />

sowie einer erhöhten Aktivität der glycolytischen Enzyme Hexokinase<br />

(1,06 € 0,13 vs. 1,37 € 0,16;p = 0,03) <strong>und</strong> Phosphofructokinase<br />

(19,9 € 2 vs. 25,3 € 4; p = 0,04). Schlussfolgerungen: Die nach sportlicher<br />

Aktivität erhöhte Expression von Nur77 scheint hauptsächlich<br />

durch beta-adrenerge Stimulation des Muskels verursacht zu werden.<br />

Die verminderte Expression von Nur77 in Hochfett-Diät gefütterten Ratten<br />

<strong>und</strong> adipösen Menschen könnte daher auf eine verminderte Responsivität<br />

gegenüber beta-adrenerger Stimulation zurückzuführen sein, wie<br />

sie z. B. als Konsequenz der Adipositas zu beobachten ist. Die erhöhte<br />

Glucoseaufnahme <strong>und</strong> Glycogensynthese im basalen Zustand nach<br />

Überexpression von Nur77 belegt eine Rolle in der Regulation des Glucosestoffwechsels<br />

im Muskel. Dies wird durch eine koordinierte Expres-<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

sion mehrer am Glucosestoffwechsel beteiligter Gene (GLUT4, Glycogenin,<br />

Hexokinase <strong>und</strong> Phosphofructokinase) erreicht. Zusammenfassend<br />

stellt Nur77 ein interessantes Bindeglied zwischen der Regulation des<br />

Glucosestoffwechsels <strong>und</strong> sportlicher Aktivität dar. Die verminderte Expression<br />

bei adipösen Menschen macht Nur77 zu einem potentiellen<br />

Ziel neuer Therapieformen.<br />

P235<br />

Auswirkungen der Therapieumstellung von<br />

übergewichtigen Patienten mit Diabetes mellitus<br />

Typ 2 auf Exenatide<br />

Timofte L 1,2 , Stratmann B 1 , Quester W 1 , Tschöpe D 1<br />

1 Herz- <strong>und</strong> Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />

Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany, 2 Medizinische<br />

<strong>und</strong> Pharmazeutische Universität „Iuliu Hatieganu“ Cluj-<br />

Napoca, Cluj-Napoca, Romania<br />

Fragestellung: Im Rahmen einer Nachbeobachtung von Patienten, die<br />

während ihres klinischen Aufenthaltes neu auf GLP-1, GLP-1 Analoga<br />

oder DPPIV Inhibitoren eingestellt werden, werden im Beobachtungszeitraum<br />

von 6 Monaten Nebenwirkungen abgefragt <strong>und</strong> Laborwerte<br />

sowie anthropometrische Daten erhoben. Methodik: Von den bisher<br />

über einen Zeitraum von 6 Monaten nachbeobachteten Patienten wurden<br />

25 Patienten (11 w, 14 m) im Rahmen ihrer Neueinstellung der Diabetestherapie<br />

auf Exenatide (Byetta) eingestellt. Nach 6 Monaten wurden<br />

die Patienten im Rahmen einer ambulanten Vorstellung zur erneuten<br />

Kontrolle der erhobenen Parameter gebeten. Ergebnisse: Durch die<br />

Therapieumstellung konnte eine signifikante Reduktion des<br />

HbA1c-Wertes von anfänglich 8,4 € 1,1% auf 7,3 € 1,3% erreicht werden.<br />

Die C-Peptid-Konzentrationen sanken von 1,53 € 0,75 auf 1,28 € 0,52<br />

nmol/l (p = 0,08). Plasmakonzentrationen von Glucose, Fructosamine,<br />

Gesamtcholesterin sowie LDL-, bzw HDL-Cholesterin änderten sich nur<br />

unwesentlich, während sich die Triglyzerid-Spiegel signifikant um 7,4%<br />

erniedrigten. Plasmaspiegel von Amylase <strong>und</strong> Lipase erhöhten sich während<br />

der Therapieumstellung zunächst leicht, erreichten nach 6-monatiger<br />

Therapiedauer aber wieder das Anfangsniveau. Signifikante Verbesserungen<br />

ergaben sich für die Messwerte der Leberenzyme (GOT:<br />

34,7 € 18,6 vs. 28,7 € 12,7 U/l; GPT 46,1 € 35,6 vs. 33,1 € 22,0 U/l; GGT<br />

50,9 € 30,9 vs. 38,0 € 29,6 U/l). Erfolgreich war die Therapieumstellung<br />

in Bezug auf das Körpergewicht. Die Patienten verloren durchschnittlich<br />

über den Zeitraum von 6 Monaten 5,9 kg (& 6,9%). Gewicht<br />

(116,8 € 25,1 kg vs. 108,9 € 24,4 kg; p < 0,0001), woraus eine signifikante<br />

Verbesserung des BMI von 38,8 € 7,2 kg/m 2 auf 36,6 € 6,5 kg/m 2 resultierte.<br />

Ebenso verringerten sich Taillen- <strong>und</strong> Hüftumfang signifikant<br />

um 7 bzw. 9 cm (5% bzw. 7% Reduktion). Die Patienten profitierten<br />

besonders in den ersten drei Monaten nach der Therapieumstellung<br />

<strong>und</strong> konnten die positive Entwicklung in den weiteren Monaten halten.<br />

Die berichteten Nebenwirkungen wie Übelkeit <strong>und</strong> Erbrechen bezogen<br />

sich insbesondere auf die frühe Umstellungsphase, keiner der Patienten<br />

hat wegen der unerwünschten Wirkungen das Medikament abgesetzt.<br />

Schlussfolgerung: Die hier gezeigten ersten Daten aus der im größeren<br />

Umfange stattfindenden Nachbeobachtung von Patienten, die mit GLP-1,<br />

GLP-1 Analoga oder DPPIV Inhibitoren behandelt werden belegen, dass<br />

es sich bei dieser Therapieform um eine sichere, nebenwirkungsarme<br />

<strong>und</strong> für den Patienten praktikable Therapieform handelt. Mit der deutlichen<br />

Gewichtsreduktion geht eine signifikante Verbesserung des<br />

HbA1c-Wertes einher. Die anfängliche, nicht-signifikante Erhöhung der<br />

Laborwerte für Amylase <strong>und</strong> Lipase persistierte nicht.<br />

<strong>Poster</strong>sitzung 25: Therapie, Ernährung, Genetik<br />

P236<br />

Kombiniertes ernährungsmedizinisches <strong>und</strong><br />

psychologisches Management bei<br />

Prader-Willi-Syndrom (PWS)<br />

Hauber M 1 , Stratmann B 1 , Hödebeck-Stuntebeck N 2 ,<br />

Tschöpe D 1<br />

1 Herz- <strong>und</strong> Diabeteszentrum Nordrhein-Westfalen,<br />

Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum,<br />

Diabeteszentrum, Bad Oeynhausen, Germany, 2 Diakonische<br />

Stiftung Wittekindshof, Bad Oeynhausen, Germany<br />

Fragestellung: Das PWS ist eine genetische Erkrankung, die u.a. durch<br />

Essucht, massives Übergewicht, Minderwuchs <strong>und</strong> Impulskontrollstörungen<br />

gekennzeichnet ist. Folgeerkrankungen sind Diabetes mellitus<br />

Typ 2 <strong>und</strong> Herz-Kreislauferkrankungen. Der Wittekindshof betreut seit<br />

12 Jahren Erwachsene mit PWS in Wohngruppen. Ziel der Beobachtung<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S79

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