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(r 2 = 0,55 bzw. r 2 = 0,48). Die Assoziation der Insulinresistenz (HOMA-IR)<br />

zum intakten Proinsulin war deutlich schwächer als die Assoziation zu<br />

den Nüchtern-Insulinspiegeln. Diskussion: Die Hyperproinsulinämie<br />

der untersuchten Patienten mit <strong>und</strong> ohne pankreatischen Diabetes mellitus<br />

ist eher mit funktionellen Defekten der Insulinsekretion als mit der<br />

pankreatischen ß-Zell-Fläche assoziiert. Die fehlende Hyperproinsulinämie<br />

bei Patienten mit pankreatischem Diabetes mellitus deutet darauf<br />

hin, dass dieser Defekt bei Patienten mit Typ 2 Diabetes eher auf einem<br />

spezifischen Defekt der Proinsulin-Prozessierung basiert. Die schwache<br />

Assoziation zwischen intaktem Proinsulin <strong>und</strong> der Insulinresistenz<br />

spricht gegen den Nutzen von intaktem Proinsulin in der klinischen<br />

Praxis.<br />

P83<br />

Unterschiedliches Dosisverhalten von<br />

Analoginsulinen bei Typ 1-Diabetikern mit<br />

nachlassender Nierenfunktion<br />

Kulozik F 1 , Möcks J 2 , Hasslacher C 1,3<br />

1 St. Josefskrankenhaus, Heidelberg, Germany, 2 Biomcon<br />

GmbH, Heidelberg, Germany, 3 Diabetesinstitut-Heidelberg,<br />

Heidelberg, Germany<br />

Einleitung: Bei insulinpflichtigen Diabetikern kann sich bei nachlassender<br />

Nierenfunktion der Insulinbedarf durch veränderten Insulinabbau<br />

einerseits <strong>und</strong> steigende Insulinresistenz andererseits ändern. Wir konnten<br />

kürzlich bei Verwendung von Human- <strong>und</strong> Analoginsulin ein unterschiedliches<br />

Verhalten des Insulinbedarfs zeigen: bei Verwendung von<br />

Analoginsulin nahm die Dosis mit abnehmender Nierenfunktion stärker<br />

ab (DMW 2007). Wir untersuchten jetzt, wie sich der Insulinbedarf bei<br />

einzelnen Analoginsulinen in Abhängigkeit von der Nierenfunktion ändert.<br />

Methodik: Bei 238 Typ 1-Diabetikern, die eine Form der intensivierten<br />

Insulintherapie durchführten, wurde nach einer ambulanten<br />

Einstellungsphase (u.a. mit Basalratentests) der basale <strong>und</strong> prandiale<br />

Insulinbedarf in I.E./kg Körpergewicht durch entsprechende Aufzeichnung<br />

über drei Tage ermittelt. Weiterhin wurden erfasst: Serum-Kreatinin<br />

zur Berechnung der eGFR nach Cockroft-Gault, Albumin-Ausscheidung,<br />

HbA1c, Hb, Lipide, hsCRP; zudem die antihypertensive Therapie.<br />

Die Insulintherapie verteilte sich wie folgt: Mit Humaninsulin als Basal<strong>und</strong><br />

Bolus-Insulin wurden n = 84 Patienten behandelt. 154 Patienten erhielten<br />

Kombinationen von ausschließlich Analoginsulinen: Lantus-basierte<br />

Therapie n = 94; Levemir-basiert n = 43; Bolusinsulin Humalog<br />

n = 82 bzw. NovoRapid n = 65. Ergebnisse: Die einfache <strong>und</strong> multiple<br />

Regressionsanalyse ergab für die Humaninsulin-Gruppe keine Beziehung<br />

zwischen dem Insulinbedarf <strong>und</strong> der eGFR (20 – 150 ml/min); Beziehungen<br />

bestanden dagegen zum HbA1c (Regressionskoeffizient<br />

b = 0,0422; p < 0,01) <strong>und</strong> zu der Hb-Konzentration (b = 0,036; p < 0,05).<br />

Dagegen zeigte sich bei den mit Analoginsulinen behandelten Patienten<br />

ein Zusammenhang zwischen Insulinbedarf <strong>und</strong> eGFR sowohl für den<br />

Gesamtbedarf (b = 0,0022; p < 0,001) wie auch für die Bolus- <strong>und</strong> Basalkomponente.<br />

Weitere Einflussgrößen waren hsCRP (b = 0,0437;<br />

p < 0,001) <strong>und</strong> Betablocker (b = 0,0669; p < 0,05). Bei Differenzierung<br />

der Analoginsulingruppe nahmen die Dosen von Lantus (b = 0,0016;<br />

p < 0,01) <strong>und</strong> Humalog (b = 0,0019; p < 0,01) mit nachlassender Nierenfunktion<br />

ab. Als weitere Einflussfaktoren zeigten sich HbA1c <strong>und</strong> hsCRP.<br />

Bei Levemir <strong>und</strong> NovoRapid konnte keine signifikante Beziehung zwischen<br />

der Insulindosis <strong>und</strong> der Nierenfunktion festgestellt werden. Einflussfaktoren<br />

waren hier hsCRP <strong>und</strong> HbA1c. Schlussfolgerung: Der Insulinbedarf<br />

einzelner Analoginsuline unterschied sich deutlich von dem<br />

des Humaninsulins. Während Lantus <strong>und</strong> Humalog mit nachlassender<br />

Nierenfunktion geringer dosiert werden müssen, blieb die Dosis von<br />

Humaninsulin, Levemir <strong>und</strong> NovoRapid konstant. Auch andere Einflussfaktoren<br />

waren bei den einzelnen Insulinen nicht identisch. Die Ursachen<br />

für dieses unterschiedliche Verhalten sind bisher unklar <strong>und</strong> müssen<br />

weiter untersucht werden.<br />

P84<br />

Dissoziation von Glucotoxizität <strong>und</strong> Lipotoxizität<br />

in einem Mausmodell für Adipositas <strong>und</strong> Typ<br />

2 Diabetes<br />

Kluth O 1 , Mirhashemi F 1 , Kaiser D 1 , Kluge R 1 , Neschen S 1 ,<br />

Scherneck S 1 , Joost HG 1 , Schürmann A 1<br />

1 Deutsches Institut für Ernährungsforschung, Abteilung<br />

Experimentelle Diabetologie, Potsdam Rehbrücke, Germany<br />

Hintergr<strong>und</strong>/Fragestellung: Unsere Untersuchungen an der New Zealand<br />

Obese (NZO) Maus haben gezeigt, dass durch kohlenhydratrestriktive<br />

Ernährung eine Entstehung von Diabetes mit b-Zellverlust trotz<br />

ausgeprägter Adipositas <strong>und</strong> Insulinresistenz verhindert werden kann.<br />

45. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft | 12.–15. Mai 2010, Stuttgart<br />

Ziel war es, die Auswirkungen der Adipositas von denen einer Hyperglykämie<br />

auf die b-Zellfunktion <strong>und</strong> Integrität zu trennen <strong>und</strong> im zeitlichen<br />

Ablauf Veränderungen in der Expression von b-zellspezifischen<br />

Transkriptionsfaktoren zu studieren. Methoden: Männliche NZO-Mäuse<br />

wurden durch Gabe einer kohlenhydratfreien Diät bis zur 18. Lebenswoche<br />

gefüttert, um Adipositas <strong>und</strong> Insulinresistenz zu induzieren. Anschließend<br />

wurde ein Teil der Tiere für 16 Tage auf eine kohlenhydrathaltige<br />

Diät gesetzt, während die verbliebenen Tiere (Kontrollgruppe)<br />

weiterhin kohlenhydratfrei ernährt wurden. Nach Diätwechsel wurden<br />

Blutglucose- <strong>und</strong> Plasmainsulinspiegel gemessen <strong>und</strong> immunhistochemische<br />

Untersuchungen der Langerhans-Inseln vorgenommen. Ergebnisse:<br />

Bereits nach 2 Tagen entwickelten kohlenhydratexponierte Tiere<br />

eine rasche, sich kontinuierlich erhöhende Hyperglykämie (Tag 16:<br />

432 € 8,8 mg/dl), während die Blutzuckerwerte der Kontrollgruppe im<br />

für die Maus nicht-diabetischen Bereich blieben (Tag 16: 187 € 15,5 mg/<br />

dl). Die Plasmainsulinkonzentration stieg zunächst bis Tag 8 an, fiel trotz<br />

ausgeprägter Hyperglykämie danach jedoch wieder ab. Die immunhistochemische<br />

Analyse des Pancreas zeigte, dass beginnend ab Tag 4 eine<br />

progressive Degranulierung der Langerhans-Inseln stattfand, die<br />

schließlich zu sehr niedrigen Insulin- <strong>und</strong> Proinsulin-Signalen am Tag<br />

16 führte. Bereits nach 2 Tagen Kohlenhydratgabe war eine deutlich<br />

verringerte Immunreaktivität von p-FoxO1 im Cytoplasma der b-Zellen<br />

sichtbar, die von einer ab Tag 8 verminderten Expression der Transkriptionsfaktoren<br />

PDX1, MafA <strong>und</strong> Nkx6.1 im Kern gefolgt wurde. Weiterhin<br />

war eine frühe Internalisierung des Glucosetransporters GLUT2 von der<br />

Zellmembran sichtbar. Schlussfolgerung: Durch das verwendete Diät-<br />

Regime war es möglich, die Auswirkungen einer Adipositas <strong>und</strong> Insulinresistenz<br />

(Lipotoxizität) von denen einer Hyperglykämie (Glucotoxizität)<br />

zu trennen. Insulinresistente NZO-Mäuse konnten den Diätwechsel<br />

durch Erhöhung der Insulinsekretion <strong>und</strong> -synthese nicht kompensieren.<br />

Als erstes Ereignis nach dem Diätwechsel kommt es zur Dephosphorylierung<br />

von FoxO1, durch die die b-Zelle wichtige für ihre Funktion<br />

essentielle Transkriptionsfaktoren verliert.<br />

P85<br />

Estradioltherapie schützt ovariektomierte<br />

Munich Ins2 C 95S Mausmutanten vor der<br />

Entwicklung eines Diabetes mellitus<br />

Schuster M 1 , Kautz S 1 , van Bürck L 1 , Pichl L 1 , Wanke R 1 ,<br />

Herbach N 1<br />

1 Zentrum für Klinische Tiermedizin, Institut für<br />

Tierpathologie, München, Germany<br />

Fragestellung: Heterozygote Munich Ins2 C 95S Mausmutanten weisen<br />

eine Punktmutation im Ins2-Gen auf. Männliche Mutanten zeigen einen<br />

früh einsetzenden, progressiven Diabetes mellitus mit Entwicklung einer<br />

Insulinresistenz <strong>und</strong> hochgradigem Verlust der funktionellen Betazellmasse.<br />

Im Gegensatz dazu weisen weibliche Mutanten lediglich eine<br />

gestörte Glukosetoleranz auf <strong>und</strong> die Betazellmasse ist nicht reduziert.<br />

Ziel der Studie war es, den Einfluss einer Ovariektomie mit <strong>und</strong> ohne<br />

Estradiolersatztherapie auf den Glukosestoffwechsel <strong>und</strong> das Betazellüberleben<br />

bei weiblichen Munich Ins2 C 95S Mausmutanten zu untersuchen.<br />

Methodik: Heterozygote Mutanten wurden im Alter von<br />

30 Tagen ovariektomiert <strong>und</strong> mit subkutanen Estradiol- oder Placebopellets<br />

behandelt, als Kontrollgruppen dienten scheinoperierte heterozygote<br />

Mutanten <strong>und</strong> Wildtyptiere. Die Entwicklung der Glukosehomöostase<br />

wurde anhand oraler Glukosetoleranztests, Insulintoleranztests<br />

sowie Bestimmung der Seruminsulinspiegel ermittelt. Die Bestimmung<br />

des Gesamtinsel- <strong>und</strong> Gesamtbetazellvolumens erfolgte mittels quantitativ-stereologischer<br />

Methoden. Ergebnisse: Die Blutglukosekonzentrationen<br />

ovariektomierter Mutanten waren ab einem Alter von 70 Tagen<br />

signifikant höher als bei scheinoperierten Mutanten. Ovariektomierte<br />

Mutanten wiesen zudem im Alter von 90 <strong>und</strong> 180 Tagen eine schlechtere<br />

Glukosetoleranz als scheinoperierte Mutanten auf. Die Estradioltherapie<br />

konnte die Blutglukosekonzentration bei ovariektomierten Mutanten<br />

komplett normalisieren. Die glukoseinduzierte Insulinsekretion war<br />

bei ovariektomierten <strong>und</strong> scheinoperierten Mutanten zu jedem untersuchten<br />

Zeitpunkt gegenüber Wildtyptieren signifikant reduziert. Ovariektomierte<br />

Mutanten zeigten im Alter von 180 Tagen darüber hinaus<br />

eine verminderte Insulinsensitivität im Vergleich zu scheinoperierten<br />

Mutanten <strong>und</strong> Wildtyptieren. Der HOMA Betazellfunktionsindex war<br />

bei allen Mutanten signifikant niedriger als bei Wildtyptieren, die Kastration<br />

hatte keinen signifikanten Effekt auf den Betazellfunktions-Index.<br />

Ovariektomierte Mutanten wiesen darüber hinaus im Vergleich zu<br />

scheinoperierten Mutanten <strong>und</strong> Wildtyptieren erhöhte Malondialdehydspiegel<br />

auf. Das Gesamtbetazellvolumen war bei ovariektomierten Mutanten<br />

um nahezu 40% gegenüber Wildtyptieren reduziert. Schlussfolgerungen:<br />

Bei weiblichen Munich Ins2 C 95S Mausmutanten führt die<br />

Diabetologie & Stoffwechsel 2010; 5: S1–S106 Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York · ISSN 1861-9002<br />

S29

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