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Research Directory of the Brandenburg University of Applied Sciences

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Fachhochschule <strong>Brandenburg</strong><br />

<strong>Brandenburg</strong> <strong>University</strong> <strong>of</strong> <strong>Applied</strong> <strong>Sciences</strong><br />

Untersuchungen zur Reduzierung von Abbrand und Schlackebildung sowie verbessertem<br />

Recycling von Schlacke und Bohnen bei der Verarbeitung von Zinkdruckgusslegierungen<br />

Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Verfahrens<br />

zur Reduzierung von Abbrand bzw. zur Verminderung<br />

der Schlacke- und Oxidbildung beim Aufschmelzen<br />

von Zinkdruckgusslegierungen sowie die<br />

verbesserte Rückgewinnung des Metalls aus der<br />

Schlacke, Bohnen und Kreislaufmaterial mit dem Ziel<br />

der Materialeinsparung und Kostensenkung.<br />

Der Zwang zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und der<br />

drastische Kostendruck erfordern es, den Aufwand für<br />

die Herstellung von Bauteilen zu minimieren und führt<br />

zur Ablösung langfristig bewährter Materialien durch<br />

z.B. verbesserte Legierungen und Metallschäume. Bedingt<br />

durch die permanente Verteuerung der wichtigsten<br />

Nichteisenmetalle (NE-Metalle) wird es für die Unternehmen<br />

immer interessanter, Ressourcen schonend<br />

zu produzieren und Verluste deutlich zu minimieren.<br />

Die Verarbeitung von Zinkdruckgusslegierungen (Legierungsbestandteile<br />

ZAMAK: Zink, Aluminium, Magnesium<br />

und Kupfer) führt zum Anfall spezifisch großer<br />

Mengen an Angussmaterial, das im Kreislauf geführt<br />

wird. Das Rückschmelzen dieses Materials sowie die<br />

durch das Warmkammergießverfahren bedingte<br />

Schmelzeumwälzung in den Öfen der Gießmaschinen<br />

sind Prozesse, die zum Anfall großer Mengen an Ofenkrätze<br />

führen.<br />

Es wurde ein Versuchsstand konzipiert und gebaut, der<br />

über den Labormaßstab hinausging und sich an den<br />

Industrieschmelzöfen orientierte. Hauptparameter der<br />

Rückschmelzuntersuchungen mit Ofenkrätzen waren<br />

die Behandlungsdauer der geschmolzenen Ofenkrätze<br />

bei Behandlungstemperatur sowie bei Nutzung von<br />

Reinigungssalz dessen Konzentration. Die Behandlungstemperatur<br />

wurde auf einheitlich 440 °C festgelegt,<br />

um zu verhindern, dass sich Eisen aus dem Tiegelbaust<strong>of</strong>f<br />

in der Schmelze löst. Das Verhältnis vorgelegter<br />

Schmelze zu aufzuschmelzender Ofenkrätze<br />

betrug ca. 2:1.<br />

Am Ende jedes Versuches wurde Krätze gezogen und<br />

nach Abzug dieser Masse von der eingesetzten Ofenkrätze<br />

die Rückschmelzemenge bestimmt. Das Verhältnis<br />

der Rückschmelzemenge zur Menge eingesetzter<br />

Ofenkrätze wurde in Beziehung zur Behandlungszeit<br />

gesetzt und mit Ausnahme der Langzeitversuche<br />

grafisch aufgetragen.<br />

Projektleitung – Project Management:<br />

Dr. rer. nat. Christina Niehus<br />

Wiss. Mitarbeiter/innen – Scientific Staff:<br />

Dipl.-Ing. Andreas Niemann, Dipl.-Ing. (FH) Volker Gniosdorz<br />

Laufzeit – Term: 04/2008 bis 12/2009<br />

Projektträgerschaft und Federführung – Sponsorship and<br />

Lead Investition: FH <strong>Brandenburg</strong><br />

Finanzierung – Financing:<br />

Quelle: MWFK, Forschungs- und Innovationsförderung zur Steigerung<br />

der Innovationskraft an <strong>Brandenburg</strong>er Hochschulen<br />

Partner/Kooperationen – Partner/Cooperations:<br />

Havelländische Zink-Druckguss GmbH & Co KG Premnitz<br />

Weitere chemische Untersuchungen erfolgten am Funkenspektrometer<br />

der FHB. Der st<strong>of</strong>fliche Vergleich mit<br />

Salz behandelter Schmelzen zur Norm zeigte durchweg<br />

zu niedrige Gehalte an Magnesium, das für die Kompensation<br />

unerwünschter Begleitmetalle, wie Blei,<br />

Zinn und Cadmium, bedeutend ist. Weiterführende<br />

Licht- und elektronenmikroskopische Untersuchungen<br />

in Kombination mit energiedissipativer Röntgenspektroskopie<br />

liefern eindeutige Hinweise auf gleichmäßig<br />

verteilte salzartige Einschlüsse unterschiedlicher Zusammensetzung<br />

in der salzbehandelten Schmelze.<br />

Beim Salzeinsatz war ein stechender Geruch vernehmbar.<br />

Eine Gasanalyse in unmittelbarer Nähe des<br />

Schmelztiegels mittels Schnelltests mit Farbindikatoren<br />

der Fa. Dräger zeigte saure Gase, speziell Chlorund<br />

Fluorwasserst<strong>of</strong>f an. Korrosionswirkungen durch<br />

das Salz waren nach den Versuchsreihen am Tiegel<br />

trotz hoch korrosionsfesten Tiegelwerkst<strong>of</strong>fes in Form<br />

abblätternder Oberflächenschichten sichtbar.<br />

Die erfolgreiche Übertragbarkeit der am Versuchsstand<br />

ermittelten Ergebnisse auf den industriellen Maßstab<br />

wurde mit Versuchsreihen im Industrieschmelz<strong>of</strong>en<br />

überprüft. Hier konnte jedoch nicht mit Reinigungssalz<br />

gearbeitet werden, weil dessen Verschleppung in weitere<br />

Bereiche des Gießereiprozesses nicht ausgeschlossen<br />

werden konnte.<br />

Die Untersuchungen zum Zinkrecycling haben gezeigt,<br />

dass sich mit dem Verfahren kurzfristig nachsorgende<br />

Maßnahmen realisieren lassen. Hier kommt das betriebsbegleitende<br />

Rückschmelzen der metallhaltigen<br />

Ofenkrätze in Betracht. Ohne Einsatz von Reinigungssalz<br />

lässt sich im Industrie<strong>of</strong>en eine Rückschmelzrate<br />

von 45 - 50 % erreichen. Durch Einsatz von Reinigungssalzen,<br />

z.B. ZINCREX EP7119, lässt sich die Rück-<br />

110 Forschungsbericht <strong>Research</strong> Report 2007 – 2010

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