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Research Directory of the Brandenburg University of Applied Sciences

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keit des Schmelztiegels, den Energiebedarf sowie die<br />

Übertragbarkeit der am Versuchsstand ermittelten Ergebnisse<br />

auf den industriellen Maßstab. Mit Ausnahme<br />

der letzten beiden sind die Aspekte besonders beim<br />

Einsatz von Reinigungssalz von Bedeutung. Die letztgenannte<br />

Untersuchung fand mit einem Industrieschmelz<strong>of</strong>en<br />

statt und musste wegen der Verschleppungsgefahr<br />

in den Gießereiprozess ohne Reinigungssalz<br />

durchgeführt werden.<br />

Ergebnisse der Rückschmelzversuche<br />

Die am Ende eines Versuches entnommene Krätze wurde<br />

von der Masse der eingesetzten Ofenkrätze subtrahiert<br />

und so die Rückschmelzemenge bestimmt. Das<br />

Verhältnis der Rückschmelzemenge zur Menge eingesetzter<br />

Ofenkrätze konnte dann in Beziehung zur Behandlungszeit<br />

gesetzt und mit Ausnahme der Langzeitversuche<br />

grafisch aufgetragen werden. Somit liegen<br />

Punktewolken vor, durch die Regressionskurven gelegt<br />

wurden, um einen funktionalen Zusammenhang zwischen<br />

Rückschmelzrate und Behandlungszeit zu bekommen.<br />

Bei den Versuchen mit Reinigungssalz sind<br />

dies Parameterkurven für die jeweiligen Konzentrationen.<br />

Die Auswertung der grafischen Darstellung (siehe<br />

Abb. 3.7) liefert zusammen mit den Beobachtungen<br />

während der Versuche folgende Befunde:<br />

1. Die Rückschmelzraten sind unabhängig von der Nutzung<br />

des Salzes Schwankungen unterworfen.<br />

2. Die Nutzung des Reinigungssalzes führt zu einer signifikanten<br />

Steigerung der Rückschmelzrate gegenüber<br />

der Rückschmelze ohne Salzeinsatz. Dieser<br />

Effekt wird mit steigender Salzdosierung deutlicher.<br />

3. Die Rückschmelzrate steigt bei Salzeinsatz mit der<br />

Behandlungszeit, wobei sich die Regressionskurven<br />

asymptotisch einem Endwert nähern.<br />

4. Die Entwicklung der Rückschmelzrate über der Behandlungszeit<br />

unterliegt bei Salzeinsatz einer Potenzfunktion.<br />

5. Bei Versuchen ohne Salzeinsatz zeigt sich ein linearer<br />

Verlauf der Rückschmelzrate ohne praktische Abhängigkeit<br />

von der Behandlungszeit.<br />

Die Steigerung der Rückschmelzrate ist gemäß Abb. 3.7<br />

über eine höhere Salzdosierung oder eine Verlängerung<br />

der Behandlungszeit erreichbar. Je nach Betriebssituation<br />

muss die geeignete Variante gewählt werden. Während<br />

einer langen Behandlungszeit bei geringer Salzkonzentration<br />

erzeugt der Rückschmelz<strong>of</strong>en kaum Arbeitsaufwand<br />

und entlastet das Ofenpersonal. Demgegenüber<br />

steigert die Erhöhung der Salzdosierung auf<br />

0,5 Ma.-% die Rückschmelzrate nur geringfügig ge-<br />

Wissenschaftliche Beiträge – Fachbereich Technik<br />

Scientific Articles – Department <strong>of</strong> Engineering<br />

genüber den mit 0,25 Ma.-% erreichbaren Werten, verdoppelt<br />

aber die mit dem Salz im Zusammenhang stehenden<br />

Kosten. Die Langzeitversuche zeigten nach bis<br />

zu 17 Stunden Rückschmelzraten von lediglich 53 %<br />

bzw. 60 % bei 0,25 Ma.-% bzw. 0,5 Ma.-% Salz und<br />

damit keine weitere Steigerung gegenüber den in Abb.<br />

3.7 gezeigten Werten. Das legt die Existenz eines Grenzwertes<br />

der Rückschmelzrate nahe, der außerhalb realisierbarer<br />

Behandlungszeiten und nur geringfügig über<br />

den erreichten Werten liegt. Eine beginnende Entwertung<br />

der Schmelze aufgrund der Salzeinwirkung in<br />

Verbindung mit dem begrenzten Gehalt an rückschmelzbarem<br />

Material in der Ofenkrätze kommt als<br />

Ursache für das Absinken der Rückschmelzrate in<br />

Betracht.<br />

Abb. 3.8: Korrosion am Tiegel durch Einsatz von Reinigungssalzen<br />

für die Schmelze (Tiegel vor der Reinigung).<br />

Abb. 3.9: Korrosionsschäden am Tiegel nach dem Abbeizen von<br />

Zinkanhaftungen und korrodiertem Material.<br />

Forschungsbericht <strong>Research</strong> Report 2007 – 2010 77

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