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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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4.5.2 Relevante «mögliche Mängel/Einflüsse»<br />

Bei Unfällen mit schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten<br />

PW-Insassen auf Autobahnen sind folgende zwei<br />

möglichen Mängel/Einflüsse überwiegend in der<br />

Häufigkeit der Nennungen:<br />

� Ablenkung <strong>und</strong> Unaufmerksamkeit<br />

� Zu nahes Aufschliessen<br />

Da im Unfallerhebungsbogen Mehrfachnennungen<br />

der Mängel möglich sind, macht die Angabe von<br />

Anteilen bei dieser Analyse keinen Sinn.<br />

4.5.3 Mögliche infrastrukturelle Defizite<br />

Die einzelnen Unfalltypen können auf verschiedene<br />

mögliche infrastrukturelle Defizite zurückgeführt<br />

werden. Ebenso können infrastrukturelle Defizite<br />

verschiedene Unfalltypen verursachen. Ein Überblick<br />

über die möglichen Zusammenhänge ist in<br />

Tabelle 33 dargestellt.<br />

Tabelle 33<br />

Relevante Unfalltypen, Unfallstellen <strong>und</strong> Mängel/Einflüsse sowie<br />

resultierende mögliche infrastrukturelle Defizite auf Autobahnen<br />

Mögliche<br />

infrastrukturelle Defizite<br />

Feste Objekte ausserhalb der<br />

Fahrbahn zu nahe, zu starr,<br />

formaggressiv, ungeschützt,<br />

an kritischer Lage<br />

Ungenügende Leistungsfähigkeit<br />

von Ausfahrten<br />

Kollisionen mit<br />

festen Objekten<br />

ausserhalb der<br />

Fahrbahn<br />

X<br />

Auffahrunfälle<br />

X<br />

4.6 Fazit<br />

Defizite der Strassenverkehrs-Infrastruktur im verkehrstechnischen<br />

Sinn können in fehlende, fehlerhafte<br />

<strong>und</strong> falsche Systemkomponenten unterteilt werden<br />

(z. B. fehlendes Gefahrensignal, zu grosser Kurvenradius<br />

oder eine Kreuzung, die anstatt mit einer Vortrittsregelung<br />

im Rechtsvortritt geregelt ist). Forschungsergebnisse<br />

zu derartigen Risiken liegen kaum<br />

in genügend präziser Form vor. Auch gehen solche<br />

Defizite nicht direkt aus der schweizerischen Strassenverkehrs-Unfallstatistik<br />

hervor. In Anlehnung an die<br />

Methode der verkehrstechnischen Unfallanalyse<br />

wurden daher sogenannte mögliche infrastrukturelle<br />

Defizite aus den polizeilich registrierten Verkehrsunfällen<br />

abgeleitet. Indizien für solche Defizite,<br />

die für PW-Insassen relevant sind, wurden aus<br />

Analysen über häufige Unfalltypen, über die zentralen<br />

Unfallstellen sowie über häufig von der Polizei festgehaltene<br />

Mängel <strong>und</strong> Einflüsse gesucht.<br />

3 von r<strong>und</strong> 50 verschiedenen Unfalltypen, die in<br />

den Polizeiprotokollen aufgeführt werden, sind für<br />

zwei Drittel der schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten PW-<br />

Insassen entscheidend:<br />

� Selbst-/Schleuderunfälle, die zu einer Kollision<br />

mit einem festen Objekt ausserhalb der<br />

Fahrbahn führen: Sie betreffen 35 % aller<br />

schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten PW-Insassen (auf<br />

Autobahnen 41 %, ausserorts 36 %, innerorts<br />

30 %).<br />

� Auffahrunfälle: Sie betreffen 16 % aller schwer<br />

verletzten <strong>und</strong> getöteten PW-Insassen (auf Autobahnen<br />

32 %, innerorts 21 %, ausserorts 6 %)<br />

� Frontalkollisionen mit einem entgegenkommenden<br />

Fahrzeug: Sie betreffen 12 % aller<br />

schwer verletzten <strong>und</strong> getöteten PW-Insassen<br />

(ausserorts 17 %, innerorts 10 %, auf Autobahnen<br />

3 %).<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Risikofaktoren (Autoren: Y. Achermann-Stürmer, G. Scaramuzza) 115

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