Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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Entlang von Strassen können FGSO als sogenann-<br />
te «Breite Bänder am Fahrbahnrand» ausgeführt<br />
werden. Detaillierte Ausführungen zu dieser infra-<br />
strukturellen Intervention folgen in Kap. VIII.2.6.<br />
An dieser Stelle sei kurz auf die Handhabung von<br />
Mittellinien im Zuge von Umgestaltungen von<br />
verkehrsorientierten Strassen innerorts hingewiesen.<br />
In Fachkreisen wird vermutet, dass die Markierung<br />
von Mittellinien den Strassenverlauf möglicherweise<br />
optisch unnötig stark unterstreicht, sodass<br />
dies zu höheren Geschwindigkeiten des motorisierten<br />
Individualverkehrs führen kann. Da zudem<br />
befürchtet wird, dass die optisch eindeutige Unterteilung<br />
der Fahrbahn in zwei Spuren dazu führen<br />
kann, dass Fahrzeuge beim Kreuzen kaum langsamer<br />
<strong>und</strong> dadurch näher am Fahrbahnrand fahren,<br />
wird nicht selten die Mittelmarkierung weggelassen.<br />
Dieses Vorgehen ist im Licht des Unfallgeschehens<br />
mit PW-Insassen innerorts zweischneidig.<br />
Zwar können sich die geringere Geschwindigkeit<br />
<strong>und</strong> der grössere Abstand vom Fahrbahnrand positiv<br />
auf Kollisionen mit festen Objekten auswirken.<br />
Wie jedoch aus Kap. V.4.2.1 hervorgeht, kommen<br />
PW-Insassen oft bei Frontalkollisionen in Kurven,<br />
Auffahrunfällen <strong>und</strong> Querungsunfällen zu Schaden.<br />
Diese Betrachtungsweise legt den Schluss<br />
nahe, dass Mittelmarkierungen, insbesondere in<br />
Kurven, nicht bedenkenlos weggelassen werden<br />
können. Der Strassenverlauf könnte zumindest in<br />
problematischen Kurven mit kurzen Teilabschnitten<br />
von Mittellinien angedeutet werden, umso mehr,<br />
als das Nichtanpassen an die Linienführung in Kurven<br />
innerorts oft als möglicher Mangel genannt<br />
wird.<br />
2.6 Spezifische Interventionen zur Reduktion<br />
von Kollisionen mit festen<br />
Objekten<br />
Im Sinn einer vereinfachten Anwendung der Haddon-Strategie<br />
[298] muss es das primäre Ziel sein,<br />
Kollisionen mit festen Objekten (Unfalltypen Nr. 12<br />
<strong>und</strong> 13) zu verhindern. Die naheliegendste Massnahme<br />
zur Vermeidung von Kollisionen mit festen<br />
Objekten besteht unfraglich darin, solche Objekte<br />
zu entfernen. Insbesondere im Innerortsbereich ist<br />
dies jedoch oft nicht umsetzbar, wenn man sich<br />
vergegenwärtigt, um welche Art von Objekten es<br />
sich handelt. So kann nicht erwartet werden, dass<br />
beispielsweise sämtliche Mäuerchen vor privaten<br />
Liegenschaften, Geländer bei Brücken oder Schulhäuser,<br />
Wegweiser <strong>und</strong> Ähnliches ersatzlos entfernt<br />
werden.<br />
Da sich innerorts mehr Kollisionen mit festen Objekten<br />
in Kurven als auf Geraden ereignen, sollte<br />
zumindest die Anzahl von festen Objekten in Kurven<br />
möglichst gering gehalten werden.<br />
Durch die differenzierte farbliche Gestaltung von<br />
sogenannten breiten Bändern am Fahrbahnrand<br />
im Sinn von [297] (auch Abbildung 112 <strong>und</strong><br />
Abbildung 112<br />
«Breite Bänder» am Fahrbahnrand<br />
Quelle: VSS-Norm SN 640 214, [300]<br />
208 Massnahmenbereich: Infrastruktur (Autor: G. Scaramuzza) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07