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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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Neuere Bremsassistenzsysteme führen nicht mehr<br />

eine Vollbremsung durch, sondern eine Zielbremsung.<br />

Hierbei wird nur so stark gebremst, wie nötig<br />

ist, um die Kollision mit dem Objekt vor dem Fahrzeug<br />

zu verhindern. Dadurch verlängert sich für<br />

den nachfolgenden Verkehr die zur Verfügung<br />

stehende Anhaltestrecke, sodass Auffahrunfälle<br />

vermieden werden können.<br />

Wirksamkeit: Eine Studie, die auf deutschen Daten<br />

basiert, ermittelt ein Rettungspotenzial von<br />

1,3 % bei den Getöteten <strong>und</strong> 5,1 % bei den Verletzten<br />

[140]. Gemäss einer spanischen Studie<br />

können durch Bremsassistenten sogar zwischen<br />

6,5 bis 9 % der getöteten PW-Insassen verhindert<br />

werden [156]. Eine schwedische Untersuchung<br />

sagt für das Jahr 2015 voraus, dass Bremsassistenzsysteme<br />

20 % der Getöteten bei Fahrzeugkollisionen<br />

verhindern werden [140]. Bremsassistenzsysteme<br />

weisen eine hohe Effizienz auf: Unter Einbezug<br />

weiterer Verkehrsteilnehmenden wie insbesondere<br />

Radfahrende <strong>und</strong> Fussgänger, die ebenso<br />

von Bremsassistenzsystemen profitieren, liegt das<br />

Kosten-Nutzen-Verhältnis bei 1 zu 11 [156].<br />

2.4.3 Braking-Bag<br />

Wenn Umfeldsensoren einen drohenden Unfall<br />

detektieren, wird ein grosser Airbag ausgelöst, der<br />

Abbildung 35<br />

Braking Bag<br />

Quelle: auto-motor-sport.de<br />

unter der vorderen Achse untergebracht ist (Abbildung<br />

35). Der aufgeblasene Airbag fungiert als<br />

zusätzliche Bremse, wodurch Verzögerungen von<br />

über 20 m/s² erreicht werden. Die Unfallschwere<br />

wird dadurch signifikant reduziert. Die hohe Verzögerung<br />

bewirkt zudem, dass die Insassen fest in<br />

den Sicherheitsgurten liegen, wodurch wiederum<br />

eine verbesserte Wirkung der Rückhaltesysteme<br />

erreicht wird.<br />

Wirksamkeit: Das System befindet sich noch in<br />

der Entwicklungsphase; Wirksamkeitsanalysen<br />

liegen noch nicht vor.<br />

2.4.4 Elektronische Stabilitätskontrolle<br />

ESC (Electronic Stability Control)<br />

ESC wirkt dem Ausbrechen des Wagens im Grenzbereich<br />

entgegen (Abbildung 36). Durch gezieltes<br />

automatisches Bremsen einzelner Räder kann sowohl<br />

das Über- als auch das Untersteuern eines<br />

Fahrzeugs verhindert werden. ESC wird in Fachkreisen<br />

auch als Fahrdynamikregelung <strong>und</strong> landläufig<br />

als Schleuderschutz bezeichnet.<br />

Wirksamkeit: Obwohl zu Beginn der Markteinführung<br />

gewisse Risikokompensationseffekte zumindest<br />

bei <strong>Lenkende</strong>n mit einem risikoreichen Fahr-<br />

Abbildung 36<br />

Wirkung der elektronischen Stabilitätskontrolle im zeitlichen<br />

Ablauf (1-> 2-> 3-> 4)<br />

Quelle: racq.com<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) 155

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