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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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IX. Schlussfolgerungen<br />

Die bfu – Beratungsstelle für Unfallverhütung hat<br />

mit dem Sicherheitsdossier «<strong>Personenwagen</strong>-<br />

<strong>Lenkende</strong> <strong>und</strong> -<strong>Mitfahrende</strong>» ein Nachschlagewerk<br />

zum Stand der Sicherheit von PW-Insassen im<br />

Strassenverkehr erarbeitet. Zuerst wird das Unfall-<br />

geschehen dieser Verkehrsteilnehmergruppe in<br />

der Schweiz dargestellt. Danach werden in einer<br />

systematischen Analyse Risiken aus den Bereichen<br />

PW-Insassen, <strong>Personenwagen</strong> <strong>und</strong> Infrastruktur<br />

hinsichtlich ihrer Unfallrelevanz gewichtet. Im An-<br />

schluss daran werden Massnahmen vorgeschla-<br />

gen, die zur Reduzierung zentraler Risiken <strong>und</strong> zur<br />

weiteren Erhöhung des Sicherheitsniveaus von<br />

<strong>Personenwagen</strong> beitragen können.<br />

Um die Zahl der jährlich r<strong>und</strong> 180 getöteten <strong>und</strong><br />

1800 schwer verletzten PW-Insassen in der Schweiz<br />

weiter senken zu können, gilt es vor allem Defizite<br />

bei den PW-<strong>Lenkende</strong>n <strong>und</strong> infrastrukturelle<br />

Defizite zu reduzieren. Zentrale Risiken bei den<br />

PW-<strong>Lenkende</strong>n sind ungenügend ausgebildete<br />

Fahrkompetenz, eingeschränkte Fahrfähigkeit<br />

durch Fahren in angetrunkenem, übermüdetem<br />

oder abgelenktem Zustand sowie gefährliches<br />

Fahrverhalten, insbesondere durch zu schnelles<br />

Fahren. Zentrale infrastrukturelle Defizite sind z. B.<br />

fehlende Trennungselemente zwischen den Verkehrsrichtungen,<br />

unkoordinierter Betrieb von Lichtsignalanlagen,<br />

vom Lenker schlecht einschätzbare<br />

Kurvenverläufe, inadäquate Höchstgeschwindigkeiten<br />

oder ungeeignete Beleuchtung innerorts.<br />

Die 1. <strong>und</strong> 2. Phase der Fahrausbildung sollte<br />

noch mehr auf die oben erwähnten Defizite bei<br />

PW-<strong>Lenkende</strong>n ausgerichtet werden. Repressive<br />

Massnahmen (Polizeikontrollen, Sanktionen bis<br />

hin zu Fahreignungsabklärungen) sind ergänzend<br />

dazu wichtig. Im Bereich der Fahrzeugtechnologie<br />

existieren bereits Hilfssysteme, weitere werden<br />

dazukommen. Diese warnen PW-<strong>Lenkende</strong> z. B.<br />

bei eingeschränkter Fahrfähigkeit oder sie greifen<br />

gar aktiv in gefährliches Fahrverhalten ein. Solche<br />

Systeme sollten in der breiten Bevölkerung bekannt<br />

gemacht, durch Anreizsysteme gefördert<br />

<strong>und</strong> durch gesetzliche Ausrüstungsvorschriften<br />

verbreitet werden. Infrastrukturelle Defizite<br />

lassen sich insbesondere durch eine bessere Sensibilisierung<br />

der Ingenieure <strong>und</strong> Planer für die<br />

Belange der Verkehrssicherheit reduzieren. Dies<br />

sollte in ihrer Erstausbildung wie auch in der Weiterbildung<br />

erfolgen. Zu fördern sind zudem Instrumente<br />

zur systematischen flächendeckenden<br />

Sicherheitsüberprüfung geplanter <strong>und</strong> bestehender<br />

Infrastruktur (Road Safety Inspections,<br />

Road Safety Audits, Black Spot Management).<br />

Dringend anzupassen sind ausgewählte VSS-<br />

Normen mit Relevanz zu Kollisionen mit festen<br />

Objekten.<br />

232 Schlussfolgerungen bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07

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