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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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2. Infrastrukturelle Interventionen<br />

innerorts<br />

2.1 Mögliche infrastrukturelle Defizite<br />

Die aufgr<strong>und</strong> der relevanten Unfalltypen, Unfallstellen<br />

<strong>und</strong> möglichen Mängel/Einflüsse hergeleiteten<br />

möglichen infrastrukturellen Defizite wurden<br />

bereits in Kap. V.4.3 aufgezeigt. Zur Verdeutlichung<br />

des Zusammenhangs zwischen den ermittelten<br />

möglichen infrastrukturellen Defiziten <strong>und</strong> der<br />

empfohlenen Interventionen, ist diese Tabelle hier<br />

nochmals abgebildet (Tabelle 44).<br />

2.2 Geschwindigkeitsregime 50/30 innerorts<br />

Ein adäquates Geschwindigkeitsregime innerorts<br />

wird seit Jahren unter dem Begriff «bfu-Modell<br />

Tempo 50/30» propagiert. Eine konsequente Umsetzung<br />

dieses Geschwindigkeits-Regimes innerorts<br />

führt zu einem den Nutzungsansprüchen angemessenen<br />

Geschwindigkeitsniveau. Als Folge der geringeren<br />

Geschwindigkeit könnte ein grosser Anteil<br />

der relevanten Unfalltypen reduziert werden.<br />

Dieses Modell sieht nicht nur vor, innerorts alle<br />

siedlungsorientierten Strassen mit einer Höchstgeschwindigkeit<br />

von 30 km/h zu belegen <strong>und</strong> das<br />

verkehrsorientierte Basisnetz mit 50 km/h zu betreiben.<br />

Ein ebenso wichtiger Bestandteil des Geschwindigkeits-Regimes<br />

50/30 innerorts ist eine<br />

den Nutzungsansprüchen der Strasse entsprechende<br />

Gestaltung der Strassenräume auf<br />

verkehrsorientierten Strassen.<br />

So sollen auf verkehrsorientierten Strassen zwar<br />

Erkennungselemente wie Lichtsignalanlagen, Mittelmarkierungen,<br />

Fussgängerstreifen, Fussgängerschutzinseln<br />

<strong>und</strong>/oder das Vortrittsrecht gegenüber<br />

Querstrassen zur Anwendung gelangen. Um allerdings<br />

ein hohes Verkehrssicherheitsniveau zu gewährleisten,<br />

die Querbeziehungen zu verbessern<br />

<strong>und</strong> die Trennwirkung der Fahrbahn zu minimieren,<br />

ist es unerlässlich, den Strassenraum gestalterisch<br />

aufzuwerten. Dabei sind die folgende übergeordneten<br />

Strassenraumgestaltungsprinzipien <strong>und</strong><br />

-elemente gemäss [294] anzuwenden:<br />

Tabelle 44<br />

Relevante Unfalltypen, Unfallstellen <strong>und</strong> Mängel/Einflüsse sowie resultierende mögliche infrastrukturelle Defizite innerorts<br />

Mögliche<br />

infrastrukturelle Defizite<br />

Inadäquates<br />

Geschwindigkeitsregime<br />

Strassenraumgestaltung auf<br />

verkehrsorientierten Strassen<br />

mit der Nutzung inkompatibel<br />

Feste Objekte ausserhalb der<br />

Fahrbahn in ungenügendem<br />

Abstand, zu starr, formaggressiv,<br />

ungeschützt, an kritischer<br />

Lage<br />

Inadäquate Knotengestaltung<br />

(falscher Knotentyp, falsche<br />

Betriebsform, ungenügende<br />

Sichtweiten)<br />

Nicht normgerechte Beleuchtung<br />

Kollisionen mit<br />

festen Objekten<br />

ausserhalb der<br />

Fahrbahn<br />

Frontalkollisionen <br />

Auffahrunfälle<br />

Unfälle in<br />

Knoten<br />

Nichtanpassen<br />

der Geschwindigkeit<br />

an die<br />

Linienführung<br />

X X X<br />

X X X<br />

X X<br />

X X X X<br />

Missachten des<br />

signalisierten<br />

Vortritts<br />

X X X<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Infrastruktur (Autor: G. Scaramuzza) 201

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