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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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1.4.3 Massnahmenbereich Infrastruktur<br />

Die Infrastruktur leistet einen weiteren wichtigen<br />

Beitrag zur Sicherheit der PW-Insassen. Strassen<br />

sind einerseits selbsterklärend <strong>und</strong> fehlerverzeihend<br />

zu projektieren <strong>und</strong> zu bauen <strong>und</strong><br />

andererseits adäquat zu unterhalten. Aufgr<strong>und</strong><br />

der Erkenntnisse drängt sich zur Reduktion der<br />

Anzahl getöteter <strong>und</strong> schwer verletzter PW-<br />

Insassen eine Fokussierung – getrennt nach Ortslage<br />

– auf folgende infrastrukturelle Aspekte bzw.<br />

Unfalltypen (als Indizien für infrastrukturelle Aspekte)<br />

auf:<br />

Präventionsansätze innerorts<br />

In erster Linie sind feste Objekte ausserhalb der<br />

Fahrbahn in Kurven möglichst zu vermeiden oder<br />

in zweiter Linie derart auszuführen, dass Kollisionen<br />

keine schwerwiegenden Folgen haben. Trennelemente<br />

in der Fahrbahnmitte als verkehrstechnische<br />

oder strassenraumgestalterische Elemente<br />

reduzieren Kollisionsunfälle <strong>und</strong> tragen zu<br />

einer verkehrstechnisch adäquaten Ausführung von<br />

Knoten bei. Flächendeckende Massnahmen zur<br />

Reduktion der gefahrenen Geschwindigkeit<br />

wirken sich auf alle relevanten Unfalltypen aus.<br />

Dazu gehört ein Geschwindigkeitsregime innerorts<br />

50/30. Dieses sieht die Beschränkung der<br />

Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h (Tempo-30-<br />

Zonen) auf allen siedlungsorientierten Strassen<br />

(Quartierstrassen) vor. Um Schleichverkehr auf<br />

Quartierstrassen zu vermeiden, soll auf verkehrsorientierten<br />

Strassen die Höchstgeschwindigkeit 50<br />

km/h beibehalten werden. In Anbetracht des erhöhten<br />

Unfallgeschehens auf diesen Strassen soll<br />

die Sicherheit durch eine aufwertende Umgestaltung<br />

des Strassenraums gewährleistet werden. Eine<br />

adäquate Ausführung von Knoten trägt nicht nur<br />

zur Reduktion von typischen Knoten-Unfällen bei<br />

(z. B. Abbiegeunfälle, Querungsunfälle). Darüber<br />

hinaus kann auch eine Reduktion von Auffahrunfällen<br />

erwartet werden. Eine normgerechte Strassenbeleuchtung<br />

wirkt sich positiv auf alle Unfalltypen<br />

innerorts aus. Insbesondere kann sie dazu<br />

beitragen, Unfälle in Knoten <strong>und</strong> Kurven zu vermeiden.<br />

Präventionsansätze ausserorts<br />

Mit einer adäquaten Linienführung sollen die<br />

<strong>Lenkende</strong>n veranlasst werden, intuitiv die angemessene<br />

Geschwindigkeit zu wählen. Zentrales<br />

Element ist dabei die gegenseitige Abstimmung<br />

von Kurven <strong>und</strong> Geraden sowie Wannen <strong>und</strong> Kuppen.<br />

Feste Objekte ausserhalb der Fahrbahn sind<br />

insbesondere in Kurven möglichst zu vermeiden.<br />

Sie sollten idealerweise einen minimalen Abstand<br />

von 6 m (Autostrassen 10 m) vom Fahrbahnrand<br />

aufweisen. Ansonsten sind feste Objekte entweder<br />

derart auszuführen (Sollbruchstellen, feingliedrige<br />

Konstruktion), dass Kollisionen keine schwerwiegenden<br />

Folgen haben, oder sie sind durch Leitplanken<br />

zu schützen. Mittelleitplanken können je<br />

nach Lage <strong>und</strong> Verkehrsmenge eine positive Wirkung<br />

haben. Dabei sind die Anforderungen des<br />

Rettungswesens, des leichten Zweiradverkehrs <strong>und</strong><br />

sonstiger langsamer Fahrzeuge (z. B. landwirtschaftlicher<br />

Verkehr) zu berücksichtigen. Eine<br />

normkonforme Ausführung von Knoten trägt zur<br />

Reduktion aller Knoten-Unfälle bei. Das Anbringen<br />

von Rumble Strips in Strassenmitte oder am Fahrbahnrand<br />

wirkt sich positiv auf Unfälle aus, die auf<br />

Ablenkung <strong>und</strong> Unaufmerksamkeit zurückzuführen<br />

sind. Lokal abweichende Geschwindigkeitslimiten<br />

sind nur anzuwenden, wenn alle anderen Interventionen<br />

ausgeschöpft wurden.<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto 31

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