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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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Neben der Informationsvermittlung auf der kogni-<br />

tiven Ebene sollte eine Kampagne auch die emoti-<br />

onal-motivationale Ebene fokussieren. Hierbei geht<br />

es darum, Neugier <strong>und</strong> Interesse zu wecken, die<br />

Attraktivität <strong>und</strong> das Image der Systeme zu erhöhen,<br />

aber auch Bedürfnisse zu schaffen. Diesbezüglich<br />

ist es empfehlenswert, neben der Sicherheit<br />

auch andere Kaufmotive anzusprechen, wie insbesondere<br />

Komfort, Fahrspass, Besitzfreude, Technikbegeisterung,<br />

Imagegewinn, Wegfall von Ärger<br />

z. B. in Form von Geschwindigkeitsbussen. Derartige<br />

Motive sind für den Kaufentscheid oftmals bedeutsamer<br />

als der subjektive Gewinn an Sicherheit.<br />

Unfälle stellen nämlich höchst seltene Ereignisse<br />

dar, mit denen der Normalfahrer im Alltag nicht<br />

rechnet. Demgegenüber sind andere Motive wie<br />

z. B. der Komfort gr<strong>und</strong>sätzlich bei jeder Fahrt<br />

erlebbar <strong>und</strong> können dementsprechend beim<br />

Kaufentscheid stärker ins Gewicht fallen.<br />

Bei der Kampagnenkonzipierung ist von folgender<br />

Ausgangslage auszugehen [287]:<br />

Abbildung 90<br />

Beispiele von Kampagnen zu Fahrerassistenzsystemen<br />

Quelle: DVR/ eSafety/ bfu & AXA-Winterthur/ BGF<br />

� Sicherheit ist oftmals wenig lustvoll.<br />

� Der subjektive Nutzen von Sicherheits-<br />

�<br />

technologien ist eher bescheiden, da das eigene<br />

Unfallrisiko in der Regel als gering eingeschätzt<br />

wird.<br />

Europäische Fahrzeuglenkende stehen autonom<br />

eingreifenden Fahrerassistenzsystemen eher<br />

�<br />

skeptisch gegenüber (im Gegensatz zu den<br />

Fahrzeuglenkenden in Japan).<br />

PW-<strong>Lenkende</strong> sind unzureichend über neue<br />

Sicherheitstechnologien informiert <strong>und</strong> erkennen<br />

wenig persönlichen Bedarf für derartige<br />

Systeme.<br />

� Fahrerassistenzsysteme sind keine Produkte, die<br />

spontan nebenbei mitgekauft werden.<br />

� Kauf- <strong>und</strong> Preisbereitschaft steigen, wenn die<br />

Systeme zuvor selbst erlebt wurden (z. B. bei<br />

Probefahrt).<br />

� Emotionalität stellt beim Autokauf eine zentrale<br />

Rolle dar.<br />

� Im Handel werden optional erhältliche Sicherheitstechnologien<br />

nicht ausreichend aktiv beworben.<br />

Die Verkaufs- <strong>und</strong> Werbestrategien der<br />

Automobilindustrie berücksichtigen den Informationsmangel<br />

<strong>und</strong> den subjektiven Bedarfsmangel<br />

zu wenig.<br />

Als flankierende Massnahme sollte eine Kampagne<br />

auch die Mitarbeitenden des Autogewerbes einbeziehen.<br />

Sie stellen nämlich eine einflussreiche Multiplikatorengruppe<br />

dar, die die K<strong>und</strong>schaft im Beratungsgespräch<br />

vom Nutzen der einzelnen Systeme<br />

überzeugen kann [125,136,288,289].<br />

5.5 Sicherheitsberatung in Betrieben<br />

Neben einer massenmedialen Kampagne für die<br />

breite Öffentlichkeit ist auch die spezifische Förderung<br />

von Fahrzeugtechnologien im Rahmen der<br />

bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) 191

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