Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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eines speziellen Anti-Schleudertrauma-Sitzes ge-<br />
lang es Volvo das besagte Risiko nochmals um<br />
r<strong>und</strong> 20 bis 50 % zu senken [262].<br />
3.3.2 Aktive Kopfstützen<br />
Die Kopfstütze verhindert, dass die Halswirbel über<br />
ihre Belastungsgrenze hinaus nach hinten überdehnt<br />
werden. Aktive Kopfstützen optimieren den<br />
Schutz vor Nackenverletzungen: Im Fall eines<br />
Heckaufpralls werden die Kopfstützen elektromechanisch<br />
oder mittels kleiner pyrotechnischen<br />
Einheiten in Richtung Kopf bewegt (Abbildung 80).<br />
Wirksamkeit: Unfallanalysen konnten die schützende<br />
Wirkung von konventionellen Kopfstützen<br />
nachweisen: Die Anzahl der Nackenverletzungen<br />
reduziert sich um 14 bis 25 % [80]. Aktive Kopfstützen<br />
weisen gegenüber normalen Kopfstützen<br />
einen zusätzlichen Sicherheitsnutzen auf: Verschiedene<br />
Studien konnten aufzeigen, dass die Belastung<br />
auf den Hals bei einer Heckkollision um bis zu<br />
50 % reduziert werden kann [140].<br />
Abbildung 80<br />
Aktive Kopfstütze<br />
Quelle: Gizmag.com<br />
3.4 Fahrzeugstruktur<br />
Die Crash-Eigenschaften von <strong>Personenwagen</strong> haben<br />
durch eine kontinuierliche Optimierung der<br />
Knautschzone <strong>und</strong> Fahrgastzelle in den letzten<br />
Jahrzehnten ein hohes Niveau erreicht<br />
(Kap. VII.3.4.1, S. 182). Nichtsdestotrotz bestehen<br />
nach wie vor Verbesserungsmöglichkeiten – insbesondere<br />
in Hinblick auf Frontalkollisionen mit geringer<br />
Überdeckung (Kap. VII.3.4.2, S. 183) sowie<br />
bei Seitenkollisionen (Kap. VII.3.4.3, S. 184). Eine<br />
grosse Herausforderung stellt die zunehmende<br />
Inhomogenität von Fahrzeugen dar (Kap. VII.3.4.4,<br />
S. 184).<br />
3.4.1 Knautschzone <strong>und</strong> Fahrgastzelle<br />
Die Karosseriestruktur spielt eine wichtige Rolle für<br />
den passiven Schutz der Fahrzeuginsassen <strong>und</strong> hat<br />
im Fall einer Kollision zwei Aufgaben zu erfüllen:<br />
Sie muss eine ausreichende Steifigkeit aufweisen,<br />
um für die Fahrzeuginsassen einen Überlebensraum<br />
zu bilden <strong>und</strong> sie vor Verletzungen durch<br />
eindringende Teile zu schützen (Fahrgastzelle).<br />
Andererseits muss durch Deformationen der Karosserie<br />
ein möglichst hoher Anteil der kinetischen<br />
Aufprallenergie absorbiert werden, sodass die ma-<br />
Abbildung 81<br />
Lastpfade (Energie aufnehmende Karosseriestrukturen)<br />
Quelle: Daimler<br />
182 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07