Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU
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II. Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto<br />
1. Kurzfassung<br />
1.1 Einleitung<br />
Der Fonds für Verkehrssicherheit (FVS) verfolgt<br />
eine Geldvergabepolitik, die auf Schwerpunkte im<br />
Unfallgeschehen <strong>und</strong> wirksame Massnahmen ausgerichtet<br />
ist. Voraussetzung dafür ist ein umfassendes<br />
Wissensmanagement. Die Verwaltungskommission<br />
des FVS hat der bfu – Beratungsstelle<br />
für Unfallverhütung einen langfristig angelegten<br />
Leistungsauftrag für die Erarbeitung der notwendigen<br />
Gr<strong>und</strong>lagen erteilt. Die Sicherheitsdossiers<br />
decken dabei einen wichtigen Teilauftrag ab. Sie<br />
umfassen die präventionsorientierte Analyse von<br />
Schwerpunkten im Unfallgeschehen. Diese Dossiers<br />
haben den Anspruch, den aktuellen Wissensstand<br />
wiederzugeben, um evidenzbasierte Entscheidungen<br />
zu ermöglichen.<br />
Die Publikation richtet sich an Personen <strong>und</strong> Institutionen,<br />
die für die Planung <strong>und</strong> Finanzierung<br />
von präventions- oder anderen sicherheitsrelevanten<br />
Massnahmen im Strassenverkehr verantwortlich<br />
sind.<br />
Im vorliegenden Sicherheitsdossier «<strong>Personenwagen</strong>-<strong>Lenkende</strong><br />
<strong>und</strong> -<strong>Mitfahrende</strong>» wird das Unfallgeschehen<br />
in der Schweiz dargestellt, Risikofaktoren<br />
werden diskutiert <strong>und</strong> in ihrer Relevanz für<br />
schweizerische Verhältnisse gewichtet sowie Massnahmen<br />
zur Erhöhung der Sicherheit vorgestellt.<br />
Die konkreten Empfehlungen orientieren sich nach<br />
den in der Schweiz vorhandenen Rahmenbedingungen.<br />
Da bei PW-Unfällen andere Fahrzeugtypen nur<br />
relativ selten involviert sind, wird im vorliegenden<br />
Bericht sowohl bei den Risikofaktoren – unterteilt<br />
nach den Faktoren Mensch, Fahrzeug <strong>und</strong> Infrastruktur<br />
– als auch bei den Massnahmen der<br />
Schwerpunkt auf das System <strong>Personenwagen</strong> gelegt.<br />
Nicht thematisiert wird somit z. B. die Müdigkeitsproblematik<br />
bei LKW-Fahrern als Risikofaktor<br />
für PW-<strong>Lenkende</strong> <strong>und</strong> -<strong>Mitfahrende</strong>.<br />
1.2 Unfallgeschehen<br />
In den Jahren 2004–2008 starben auf Schweizer<br />
Strassen durchschnittlich 177 PW-Insassen jährlich,<br />
1750 wurden schwer verletzt. Ein Vergleich<br />
mit anderen Ländern zeigt, dass die Schweiz im<br />
Hinblick auf getötete PW-Insassen einen sehr guten<br />
Platz belegt. Der Vergleich mit Japan, das in der<br />
Rangliste auf dem ersten Platz liegt, zeigt aber<br />
auch, dass noch deutlich niedrigere bevölkerungsbezogene<br />
Todesfallrisiken möglich sind. Legt man<br />
für die Schweiz das Niveau von Japan zugr<strong>und</strong>e,<br />
wären allein im Jahr 2008 57 PW-Insassen weniger<br />
getötet worden.<br />
Auch die langfristige Entwicklung des Unfallgeschehens<br />
der PW-Insassen ist äusserst positiv verlaufen.<br />
Die Anzahl der schweren Personenschäden<br />
konnte seit 1980 um 74 % reduziert werden. Im<br />
gleichen Zeitraum stieg die Fahrleistung der <strong>Personenwagen</strong><br />
von 32 Mrd. auf 52 Mrd. Fahrzeugkilometer<br />
an.<br />
Die Auswertungen der polizeilich registrierten Unfälle<br />
zeigen, dass männliche PW-Insassen im<br />
18 Kurzfassung / Version abrégée / Riassunto bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07