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Personenwagen-Lenkende und -Mitfahrende - BfU

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Die Spurhalteunterstützung (LKS) geht einen Schritt<br />

weiter als der Spurverlassungswarner (LDW). Bei<br />

einem unbeabsichtigten Verlassen der Fahrspur<br />

wird das Fahrzeug durch einen aktiven Lenkeingriff<br />

zurück in die Spur geführt (Abbildung 45). Ob ein<br />

Wechsel der Fahrspur beabsichtigt ist, erkennt die<br />

Funktion beispielsweise am Setzen des Blinkers<br />

oder an der Stärke der Lenkbewegung. Die Funktion<br />

ist durch den Lenker jederzeit übersteuerbar.<br />

Wirksamkeit: Im Rahmen einer Studie zur Sicherheitsabschätzung<br />

von intelligenten Fahrzeugsystemen<br />

wurde für die Spurhalteunterstützung ermittelt,<br />

dass die Anzahl der Getöteten um bis zu 15 %<br />

verringert werden kann [207]. Die Anzahl der<br />

Schwerverletzten könnten gemäss dem EU-Projekt<br />

TRACE um 6 % gesenkt werden [123]. Unfallstudien,<br />

die Erfahrungen aus dem Realverkehr widerspiegeln,<br />

fehlen gegenwärtig noch.<br />

2.6.3 Spurwechselassistenz<br />

LCA (Lane Change Assistance)<br />

BSD (Blind Spot Detection)<br />

Der Spurwechselassistent warnt die PW-<strong>Lenkende</strong>n<br />

beim Spurwechsel vor drohenden Kollisionen mit<br />

Fahrzeugen auf der Nachbarspur (Abbildung 46).<br />

Da derartige Systeme auch jene Bereiche abdecken,<br />

die in den Rückwärtsspiegeln nicht sichtbar<br />

sind, werden sie auch als Blind-Spot-Detection<br />

(Totwinkel-Erkennung) bezeichnet. Die Systeme<br />

Abbildung 45<br />

Spurhalteunterstützung<br />

Quelle: Citroën<br />

werden üblicherweise beim Betätigen des Blinkers<br />

aktiviert. Die Erfassung der Hindernisse erfolgt mit<br />

Radarsensoren, Kameras oder Laserscannern. Warnungen<br />

werden optisch durch Leuchtanzeigen,<br />

meist im Bereich der Aussenspiegel, akustisch oder<br />

haptisch durch Vibration des Lenkrads, der Fahrersitzfläche<br />

oder des Blinkerhebels angegeben.<br />

Wirksamkeit: Eine amerikanische Studie im Realverkehr<br />

konnte aufzeigen, dass durch eine Totwinkel-Warnung<br />

die Sicherheit erhöht werden kann,<br />

da ein Grossteil der PW-<strong>Lenkende</strong>n nicht nach<br />

hinten schaut, bevor die Fahrspur gewechselt<br />

wird [208]. Experten gehen davon aus, dass ungefähr<br />

4 von 10 Kollisionen, die sich beim Spurwechseln<br />

ereignen, durch Spurwechselassistenten verhindern<br />

liessen [140].<br />

Auf der Basis einer Analyse des Unfallgeschehens<br />

in Deutschland wurde geschätzt, dass Spurwechselassistenten<br />

in Kombination mit Spurverlassungswarner<br />

zu 7 % weniger Unfällen führen<br />

[209]. Der Spurwechselassistent für sich allein<br />

betrachtet hat gemäss dem EU-Projektes TRACE<br />

ein Rettungspotenzial von 3 % bei schweren Verletzungen<br />

[123]. Die Unfallschwere bei Seitenkollisionen<br />

dürfte sich um r<strong>und</strong> 10 % reduzieren [140].<br />

Alle bisher verfügbaren Angaben sind lediglich<br />

theoretische Abschätzungen auf der Basis der<br />

Funktionsweise des Systems.<br />

Abbildung 46<br />

Spurwechselassistenz (LCA)<br />

Quelle: Hella<br />

162 Massnahmenbereich: Fahrzeug (Autor: M. Cavegn) bfu-Sicherheitsdossier Nr. 07

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