LV Handbuch 3 u 4 1.6
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81 Lehrveranstaltungshandbuch<br />
714BWT3U03<br />
Kreativität und Fachdidaktik in Wtech I<br />
BW-3<br />
Inhalt der Lehrveranstaltung<br />
Einleitende Fragestellungen<br />
Was ist ein Kamishibai und woher kommt es?<br />
Wie nutze ich ein Kamishibai?<br />
Wie wird ein Kamishibai gebaut?<br />
Professionalisierungsabsicht/Teilkompetenzen/thematischer Umfang<br />
Kamishibai stammt aus dem japanischen, heißt so viel wie "Papiertheaterspiel" und meint eine<br />
besondere Art der Erzählkunst: mit Hilfe einer Kamishibai-Bühne und speziellen Bildkarten werden<br />
Geschichten vorgetragen. Kamishibai war eine führende Populärkultur der japanischen Vorkriegszeit.<br />
Die Vorführer des Kamishibai erzählen mit kurzen Texten zu wechselnden Bildern, die in einen<br />
bühnenähnlichen Rahmen geschoben werden. Die Texte und Bilder werden eigens für diese Erzählform<br />
erarbeitet.<br />
Entstanden ist diese Form des öffentlichen Theaters zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Süßigkeiten<br />
Verkäufer fuhren mit dem Fahrrad durch die Dörfer und Städte. Auf dem Gepäckträger war ein<br />
Holzrahmen befestigt, in den sie die Geschichtstafeln einlegten um ihre Geschichten vorzutragen.<br />
Kamishibai ist ein Bühnenmodell aus Holz für das angeleitete gesellige Erzählen, in dem eine Kind<br />
orientierte Geschichte in szenischer Abfolge von Bildern präsentiert wird. Die Vorstellungen waren<br />
jeweils kostenlos, den Unterhalt verdiente sich der Erzähler mit dem Verkauf von Süßigkeiten. Nach<br />
dem Pazifikkrieg, bis 1953, als erstmals Fernsehen ausgestrahlt wurde, gab es etwa 10.000 Kamish ibai-<br />
Erzähler und täglich fünf Millionen Zuschauer in Japan. In Tokio gab es gegen Ende der 1940er und<br />
Anfang der 1950er Jahre über zwanzig Unternehmen, die Kamishibai-Bilder produzierten.<br />
Beispielsweise Sanpei Shirato und Shigeru Mizuki arbeiteten in solchen Unternehmen; beide wurden<br />
später bekannte Comiczeichner. Mizukis bekanntestes Werk, Ge Ge Ge no Kitarō, basiert auf einem<br />
Kamishibai-Stück, das in den 1930er Jahren populär war.<br />
Ein Kamishibai besteht aus einem Wechselrahmen mit Flügeltüren, der oben geöffnet ist. Zwischen den<br />
Leisten bietet er so viel Platz, dass mehrere Bilder als Stapel hinein gestellt werden können. Die Bilder<br />
werden im Rahmen betrachtet und nacheinander wieder heraus gezogen. Die Aufmerksamkeit der<br />
Zuhörer und Zuschauer wird so auf den bildlich dargestellten Kern der gesprochenen Worte gelenkt.<br />
Mit Hilfe eines Kamishibais Geschichten vorzutragen, ist eine einfache Art, effektvoll zu erzählen.<br />
Unbetreutes Selbststudium<br />
Erstellen einer Concept Map<br />
Anforderungen für einen erfolgreichen Abschluss<br />
Sie beteiligen sich aktiv an der Lehrveranstaltung. Präsentation der theoretischen und praktischen<br />
Arbeiten.<br />
Version 1.5 (Oktober 2016)