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Langenberger Kulturlexikon - unter der muren

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<strong>Langenberger</strong> Diplomatie- und Politikgeschichte<br />

Gustav Hermann<br />

* 17. November 1811 in Duisburg<br />

† 18. Januar 1885 in Bonn<br />

Berlin und Bonn<br />

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Duisburg schließt sich eine kaufmännische Lehre an.<br />

Hermann arbeitet nach dem Lehrabschluss im heutigen Wuppertal.<br />

1836 erhält er eine Anstellung beim Seidenfabrikanten Colsman in Langenberg/Rhld und<br />

heiratet am 21. Juni 1853 dort Helene Colsman.<br />

Ehrenamtlich betätigt er sich im öffentlichen Leben und tritt in den 40er Jahren gegen<br />

demokratische Strömungen auf. 1846 wird er zum Wahlmann für den Kreis Elberfeld,<br />

zu dem auch Langenberg/Rhld gehört, nach Frankfurt und Berlin gewählt.<br />

1848 gehört er als Abgeordneter <strong>der</strong> Nationalversammlung in Berlin an.<br />

In Langenberg ist er fast un<strong>unter</strong>brochen Presbyter, mehrmals Mitglied <strong>der</strong> Kreis- und<br />

Provinzialsynoden und Vertreter <strong>der</strong> Rheinprovinz in <strong>der</strong> konstituierenden und in <strong>der</strong> ersten<br />

ordentlichen Generalsynode in Berlin. Sein großes Interesse gilt <strong>der</strong> Inneren Mission.<br />

Gustav Hermann gründet den rheinischen Gustav-Adolf-Verein, protestantische Alumnate um<br />

die Lutherstiftung, Anstalten für Trunksüchtige und gefallene Mädchen mit und leitet lange<br />

Zeit die Geschäfte des Rheinischen Provinzial-Ausschusses. 1872 siedelt er nach Bonn über.<br />

Gesetz zur Vereinigung <strong>der</strong> <strong>Langenberger</strong> Bezirke und Ortsteile<br />

Nach <strong>der</strong> Gemein<strong>der</strong>eform von 1856 ist Langenberg auf den engsten Stadtbezirk begrenzt.<br />

Es setzt eine jahrzehntelange Auseinan<strong>der</strong>setzung zwischen Märkisch-, Rheinisch-<br />

Langenberg, dem ganzen westfälischen Oberbonsfeld und einigen Bezirken von Nordrath,<br />

Wallmichrath und Vossnacken über Abgaben, Industrie- und Bauprojekte,<br />

Gemeinwesenorganisation und Steuerabgaben ein. Die Vereinigung <strong>der</strong> Gemeinden kann<br />

erst 1877 mit Petitionen direkt an das preußische Abgeordnetenhaus durch Bergisch- und<br />

Märkisch-Langenberg in die Wege geleitet werden.<br />

1881 verabschieden, nach dem auch Bismarck eingreift, beide Häuser des preußischen<br />

Parlamentes, ein nur auf Langenberg abgestelltes Gesetz:<br />

Abstimmung des Abgeordnetenhauses am 12. Februar 1881: 140 Stimmen für- und 120<br />

Stimmen gegen die Vereinigung Langenbergs. Das Herrenhaus bestätigt auf <strong>der</strong> 18. Sitzung<br />

am 22. Februar 1881 das Ergebnis. Die Unterschrift des Königs erfolgt am 24. Februar 1881.<br />

Das Gesetz zur Vereinigung Langenbergs tritt am 1. April 1881 in Kraft.<br />

Dieser Tag gilt als größter Feiertag in <strong>der</strong> Geschichte Langenbergs.<br />

Die ganze Stadt ist beflaggt, die Häuser mit Kränzen und Girlanden geschmückt und ein<br />

Triumphbogen steht am Grenzbach. Am Abend schwimmt die Stadt in einem Lichtermeer<br />

und ein großer Festzug bewegt sich durch die Straßen.<br />

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