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Langenberger Kulturlexikon - unter der muren

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was das treue Weib begründet.<br />

…<br />

Nun, wohlan, er ist geleget,<br />

Grund- und Eckstein diesem Haus;<br />

…<br />

Ich schaue von dem hohen Gruben-Rand<br />

So sinnend segnend auf den Stein hin<strong>unter</strong>.<br />

…<br />

Wohl baut <strong>der</strong> Mensch mit schaffendem Verstand,<br />

Und regt die schönen Kräfte emsig, m<strong>unter</strong>,<br />

und was er baut und schafft, das soll zur Höhe,<br />

Das ist die stets ihm angeborne Bahn:<br />

Allein geblendet ist ihm oft die Sehe,<br />

Es fehlt die rechte Richtung himmelan;<br />

Hinab zieht ihn sein trüber Erdenwahn,<br />

Da gleißt es flimmernd, lockend in die Tiefe,<br />

Als wenn ihm eine Geisterstimme rief:<br />

Daß dort des Strebens schönster Schatz ihm schlief;<br />

Wer deutet ihm des Lebens Hieroglyphe?<br />

Es ist nur E i n e r, Freund, den du erkennest,<br />

Und den du Meister still im Herzen nennest:<br />

All unsres Baues Grund und Eckstein E r !<br />

Fällt`s auch dem armen Erdensinne schwer<br />

Ihn zu erfassen – Ach! er hatte nicht,<br />

Worauf das Haupt erquicklich ihm gerastet;<br />

Doch ist`s nur Er, <strong>der</strong> uns so gern entlastet,<br />

Wenn einst das staubgeformte Herz zerbricht,<br />

Der einen schönern Bau uns dann verspricht,<br />

Mit Händen nicht gemacht, in mil<strong>der</strong>m Licht,<br />

Er wohnt so gern bei uns. – In seinem Namen<br />

Sei dieses stille Haus geweihet! - Amen.<br />

Der oben genannte Theologe Prof. Johann Peter Lange (1802/84) verfasst über seinen<br />

verstorbenen Freund Johann Adolph Köttgen folgendes Gedicht:<br />

Erinnerung<br />

an Adolph Köttgen, den Aeltern,<br />

in Langenberg.<br />

(Im Dezember 1838.)<br />

-------------------------<br />

Wie schnell ist er geschieden,<br />

Der Freund im Quellenthal;<br />

In seinem Himmelfrieden<br />

Grüß´ich ihn tausend Mal.<br />

Am Deilbach dort im Grunde<br />

Winkt mir sein weißes Haus,<br />

Als schallte noch zur Stunde<br />

Sein Willkomm mir heraus.<br />

Die immergrünen Bäume<br />

Am Hause weit umher<br />

Sind seines Herzens Träume,<br />

Und rings noch redet er.<br />

Sein Fleiß hat tief im Bache<br />

Gelegt des Hauses Stein,<br />

Sein Geist schuf über´m Dache<br />

Des Tempels Feierschein.<br />

…<br />

Aus:<br />

J. P. Lange`s Gedichte. Gedichte von J. P. Lange. Essen : G. D. Bädeker, 1843. Seite 174.<br />

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