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Langenberger Kulturlexikon - unter der muren

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noch den Vortheil haben, daß Ihr ihn wohlfeiler erziehen könnt, wenn Ihr ihn künftig auf Büchners Concordanz<br />

verweiset, wo geschrieben steht, daß Daniel Zugemüse und Wasser den köstlichen Speisen und Getränk des<br />

Königs vorzogen habe.<br />

So handelt mein ganzer Brief billig, wie Dein letzter, welchen ich Kügelgens zugeschickt habe, von <strong>der</strong><br />

Hauptperson Eures Hauses. Gieb uns bald wie<strong>der</strong> Nachricht, Gott gebe erfreuliche! - Gestern Abend, als ich mit<br />

meiner Predigt fertig war, las ich die empfangene Predigt von Bru<strong>der</strong> Daniel über Hos. 2, 14. mit ganz<br />

beson<strong>der</strong>er Freude. Ich meinte, ich läse nicht, son<strong>der</strong>n sähe ihn vor mir und hörte sie aus seinem Munde.<br />

Die Predigt ist köstlich. Möchte Fritz von <strong>der</strong> Simplicität des Oheims annehmen! Simpel veri sigillum.<br />

- Von Julius und Adelheid gute Nachrichten. Wir können Gott nicht genug preisen, daß er ihm ein solches Weib<br />

gegeben hat. Ihre einfachen Briefe sind so lieblich, weil sie den verborgenen Menschen ihres Herzens wie ein<br />

Spiegel offenbaren. O wie trägt und hegt, verstehet und stärkt und erheitert sie ihren Julius <strong>der</strong> aber auch weiß,<br />

welch ein Kleinod ihm in ihr von dem Herrn gegeben ist. O, wie gern möchte´ich hin, sie nach diesen Winter zu<br />

sehen. - Mütterchens Geburtstag haben wir fröhlich gefeiert in <strong>der</strong> Stille. Sie ist, Gott sei gedankt, gesund und<br />

wohl. Sie grüßt Euch aufs herzlichste und haben mit hoher Freude die Botschaft vernommen.<br />

Könnte sie Lottchen doch Süppchen kochen und sie pflegen!<br />

- Lebt wohl, liebe Kin<strong>der</strong>. Küsset die Bünsels. Grüßet Bleekmann´s und Köttgen.<br />

Ade, Ihr Lieben. Dominus vobiscum!<br />

Euer Vater.<br />

Söhne:<br />

Hermann Friedrich Adolph Krummacher<br />

Theologe<br />

* 28. März 1828 in Langenberg/Rhld, † 15. Juni 1890 in Weingarten.<br />

1852 Oberhelfer im „Rauhen Haus“ in Hamburg bei Wichern, nach Abschluss <strong>der</strong> Examina<br />

ordiniert als Hilfsprediger <strong>der</strong> evangelischen Landeskirche in Berlin, ab dem 30. März<br />

1854 Berufung zum zweiten Prediger <strong>der</strong> reformierten Gemeinde in Brandenburg.<br />

Zahlreiche Einrichtungen <strong>der</strong> Inneren Mission verdanken ihm hier ihre Entstehung:<br />

das Vereinshaus, die Herberge zur Heimat, <strong>der</strong> Jünglingsverein, <strong>der</strong> „Sonntagsbote“<br />

und die Sonntagsschule. Auf seine Anregung hin und <strong>unter</strong> seiner Leitung gibt <strong>der</strong><br />

Centralausschuß für Innere Mission zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> christlichen Pressearbeit ab dem<br />

1. April 1876 die vierzehntägig erscheinende „Evangelische Korrespondenz für Deutschland“<br />

heraus. Er setzt seine, auf freie Vereinstätigkeit und Innere Mission gerichtete Arbeit in<br />

Stettin fort, wohin er Anfang 1877 als Konsistorialrat und Schriftführer des Provinzialvereins<br />

für Innere Mission übersiedelt. Krummacher verpflanzt die Teeabende, die Gebets- und die<br />

Festwoche nach Pommern. Während einer Reise von Kissingen in die Schweiz verstirbt<br />

Hermann Krummacher, <strong>der</strong> Wegbereiter <strong>der</strong> evangelischen Sozialarbeit in Pommern.<br />

Karl Emil Krummacher<br />

Theologe<br />

* 8. Juli 1830 in Langenberg/Rhld, † 28. Oktober 1899 in Elberfeld<br />

Nach dem Theologiestudium in Halle und Bonn, Schulleiter in Ruhrort und im Bergischen<br />

Land, ab 1863 in Elberfeld, 1890 wird er Superintendent, seit 1865 Vertreter <strong>der</strong> deutschen<br />

Vereine bei den CVJM-Weltkongressen, 1873 Präses des „Rheinisch-Westfälischen<br />

Jünglingsbundes“, 1887 Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> „Vereinigung <strong>der</strong> deutschen evangelischen<br />

Jünglingsbündnisse“, 1898 Wahl in das Internationale Zentral-Komitee des CVJM in Genf.<br />

Schwager:<br />

Emil Wilhelm Krummachers Schwester, Julia Elisabeth Krummacher,<br />

* 23. Oktober 1804 in Duisburg, †<br />

heiratet am 18. Juni 1827 in Bremen<br />

Georg „Wilhelm“ Alexan<strong>der</strong> von Kügelgen<br />

* 20. November 1802 in St. Petersburg, † 25. Mai 1867 in Ballenstedt<br />

Porträt- und Historienmaler, Schriftsteller, Hofmaler und Kammerherr am herzoglichen Hof<br />

von Anhalt-Bernburg, Verfasser des Buches: Jugen<strong>der</strong>innerungen eines alten Mannes.<br />

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