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Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

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5. Diskussions- und Forschungsstand zum Thema <strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong><br />

5.1 Erfahrungen aus dem Ausland<br />

<strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong> haben zunächst in Kanada und den USA <strong>im</strong> Rahmen von BIDs<br />

(Business <strong>im</strong>provement districts) Bedeutung erlangt. Sie fußen hier auf einer langen Tradition der<br />

Einbeziehung privaten Kapitals unter weitgehender Mitbest<strong>im</strong>mung der Eigentümer in die Aufwertung<br />

von Geschäfts- und Wohngebieten. Die Grundprinzipien des BID-Modells wurden nachfolgend in<br />

verschiedenen US-Bundesstaaten mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf Wohngebiete (Housing<br />

<strong>im</strong>provement districts, HIDs) übertragen. In der Verbreitung der rechtlichen Absicherung stehen HIDs<br />

jedoch nach wie vor weit hinter den BIDs zurück. Neben den USA sind BIDs vor allem in<br />

Großbritannien rechtlich verankert worden (town center management partnerships), eine Übertragung<br />

auf andere Gebietstypen (Wohngebiete) unter der Bezeichnung Neighbourhood Improvement District<br />

wurde hier zwar diskutiert, eine gesetzliche Regelung ist jedoch ausdrücklich nicht geplant 3 . Aus den<br />

neuen EU-Mitgliedstaaten sind realisierte Beispiele von BIDs auf gesetzlicher Grundlage bisher nicht<br />

bekannt. In der ungarischen Hauptstadt Budapest gibt es freiwillige Zusammenschlüsse, die allerdings<br />

das Trittbrettfahrer-Problem nicht lösen können. Daher wird <strong>im</strong> Zusammenhang mit Maßnahmen zur<br />

Aufwertung des öffentlichen Raumes in der Innenstadt die Schaffung von Rechtsgrundlagen für BIDs<br />

diskutiert. 4 Die vorliegende Literatur konzentriert sich auf die stichprobenartige Darstellung von<br />

Projektbeispielen in den USA, die auf der Basis von gesetzlichen Regelungen operieren. Zentrale<br />

Quellen der Erfassung existieren nicht, entsprechend liegt auch keine Dokumentation freiwilliger<br />

Initiativen vor. Im europäischen Ausland konnten keine Beispiele für HIDs ausgemacht werden.<br />

Für die USA lässt sich grundsätzlich feststellen, dass „der Bedarf an und die Möglichkeiten für private<br />

Eigeninitiativen zur Finanzierung und Realisierung von zusätzlichen Maßnahmen desto größer sind, je<br />

geringer der hoheitliche Einfluss auf die Gebietsentwicklung und je geringer die öffentlichen<br />

Standard-Dienstleistungen sind“ 5 . Grund dafür ist die <strong>im</strong> Vergleich zu Europa niederschwelligere<br />

öffentliche Versorgung gekoppelt mit einem hohen Stellenwert der Eigenverantwortung. Sowohl BIDs<br />

als auch HIDs zielen hier <strong>im</strong> Schwerpunkt auf eine Verbesserung der öffentlichen Grundleistungen<br />

durch zusätzliche Maßnahmen oder die Umsetzung einer höheren Qualität (on-top).<br />

Beispielhafte Regelungen sind:<br />

3 Wickel, M. & Kreutz, S. (2007), S. 5<br />

4 Siehe www.studiometropolitana.hu/euprojektek.html (Zugriff am 03.09.2008)<br />

5 Ebda. S. 4<br />

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