12.12.2012 Aufrufe

Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

• Wie können Eigentümer in die Lage versetzt werden, sich besser zu artikulieren und<br />

gemeinsam den <strong>Stadtumbau</strong> mitzugestalten?<br />

6.4 Verknüpfung von Eigentümerengagement mit vorhandenen Arbeitsstrukturen und<br />

Bewohnerengagement<br />

Oftmals haben die in Frage kommenden Quartiere eine Historie unterschiedlicher Programme und<br />

Bemühungen hinter sich, aus denen diverse Arbeitsstrukturen (z. B. Soziale Stadt/ Quartiers-<br />

management, Bürgerbeteiligung <strong>im</strong> Rahmen von anderen Planungsverfahren, Stadtmarketing etc.)<br />

entstanden sind. Zum Teil ergeben sich vorhandene Arbeitsstrukturen aber auch unabhängig von<br />

öffentlich initiierten Programmen (z. B. Bürgervereine, Stadtteilverbände, Bürgerinitiativen).<br />

Die manchmal etwas schwerfälligen und nicht <strong>im</strong>mer entscheidungsfreudigen Arbeitsweisen sind<br />

dabei nicht ohne weiteres mit dem Eigentümerengagement zu verknüpfen. Insbesondere wenn das<br />

Eigentümerengagement mit einem finanziellen Engagement einhergeht, entsteht auch der Druck die<br />

Umsetzungsgeschwindigkeit zu erhöhen und sichtbare Erfolge zu erzeugen. Diese zunächst positiv zu<br />

wertende Veränderung kann jedoch zu einer Entwertung der vorhandenen Arbeitsstrukturen beitragen,<br />

so dass hier auch Widerstände entstehen, die dem Gesamtprozess schaden können.<br />

6.5 Integration nicht handlungsfähiger bzw. handlungswilliger Eigentümer<br />

In den uns bekannten Fällen hat das Thema der Integration nicht handlungsfähiger oder nicht<br />

handlungswilliger Eigentümer eine hohe Bedeutung. Dabei sollte man von Beginn an die drei Motive<br />

einer Nichtbeteiligung unterscheiden:<br />

Die bewusste Entscheidung für eine Trittbrettfahrerposition kennzeichnet den Nicht-<br />

Handlungswilligen. Mit Blick auf diese Gruppe ist letztlich zu klären, welche Möglichkeiten<br />

bestehen, einen Integrationsdruck auszuüben. Die formale Lösung wäre die Einführung eines<br />

entsprechenden HID-Gesetzes, das mit einer Umlagepflicht einhergeht. Selbst wenn die Umlagepflicht<br />

vor Ort nicht gezielt angestrebt wird, kann eine derartige Lösung als Drohung wirksam sein. Aber<br />

auch Techniken, sozialen Druck aus der Eigentümergemeinschaft heraus auszuüben, können wirksam<br />

sein (z. B. Einzelgespräche mit den Sprechern der Gemeinschaft, Einbezug hochrangiger Personen des<br />

öffentlichen Lebens, andere Formen der öffentlichen Aufmerksamkeit). Ein besonderer Aspekt ist in<br />

diesem Zusammenhang der Umgang mit Eigentümern, welche sich nicht nur weigern, best<strong>im</strong>mte<br />

Maßnahmen durchzuführen, sondern durch diese Ablehnung und Nicht-Agieren andere Eigentümer<br />

schädigen. Aber auch die Frage nach dem Umgang mit Eigentümern, welche keinen Bezug zu ihrem<br />

Quartier haben und z.T. ihr Objekt gar nicht kennen (z.B. weil sie in einer anderen Stadt leben) ist zu<br />

untersuchen.<br />

- 34 - empirica

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!