Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica
Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica
Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
In dieser Diskussion spiegeln sich auch die unterschiedlichen Interessenslagen der Akteure wider. Vor<br />
allem die Akteure aus den neuen Bundesländern setzten einen Fokus auf die <strong>Stadtumbau</strong>projekte,<br />
wobei sich dies in erster Linie auf Maßnahmen des <strong>Stadtumbau</strong>s und nicht pr<strong>im</strong>är auf die<br />
Gebietskulisse an sich bezog. Daneben wurde aber auch hervorgehoben, dass gerade in<br />
Westdeutschland <strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong> auch präventive Maßnahmen (investiver oder nichtinvestiver Art)<br />
wichtig seien. In diesem Zusammenhang wurde deshalb vorgeschlagen, zukünftig von „ESG in der<br />
Stadtentwicklung“ oder „… Quartiersentwicklung“ zu sprechen. Dies sei jedoch nach anderer<br />
Auffassung zu allgemein, da der Schwerpunkt auf Quartieren mit <strong>Stadtumbau</strong>bedarf liegen soll. Im<br />
Ergebnis der Diskussion soll – wie bereits <strong>im</strong> Inputpapier vorgeschlagen – das Forschungsfeld offen<br />
sein für Modellvorhaben auch außerhalb der Gebiete der Städtebauförderung, dafür aber klar die<br />
<strong>Stadtumbau</strong>aufgaben zum Gegenstand haben. Deshalb wird der Name<br />
„<strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong> <strong>im</strong> <strong>Stadtumbau</strong>“ beibehalten.<br />
Im Verlauf der Diskussion wurde auch darauf hingewiesen, dass die Angebote und Möglichkeiten aus<br />
der Wohnungsbauförderung Berücksichtigung finden sollten. Dies gelte umso mehr, wenn sich die<br />
entsprechenden Wohnungsbaugesetze – wie derzeit in einigen Ländern absehbar – stärker auf die<br />
Themen der Quartiersentwicklung und den <strong>Stadtumbau</strong> einstellten.<br />
Intensiv diskutiert wurden auch die Rahmenbedingungen der Zusammenarbeit zwischen ESG und<br />
Kommune und dabei auch die Zielsetzungen, die mit der jeweiligen Eigentümerstandortgemeinschaft<br />
verfolgt werden. Voraussetzung für die Förderung sei <strong>im</strong>mer ein entsprechend begründetes<br />
öffentliches Interesse an ESG. Da die Modellvorhaben <strong>im</strong> ExWoSt-Forschungsfeld mit öffentlichen<br />
(Forschungs-) Mitteln unterstützt werden, liege es auf der Hand, dass die konkreten Modellvorhaben<br />
den stadtentwicklungspolitischen Zielsetzungen der Kommune nicht entgegen stehen. Nach<br />
Möglichkeit sollten sie in eine kommunale Gesamtentwicklungsstrategie eingebunden sein und die<br />
stadtentwicklungspolitischen Zielvorstellungen fördern. In diesem Diskussionsrahmen rückte die<br />
Fragestellung nach dem „Wozu“ und „Wem dienen die ESG“ in den Vordergrund. Hierzu gab es<br />
durchaus unterschiedliche Sichtweisen in Abhängigkeit von den spezifischen Interessenslagen der<br />
Akteure. Die Vertreter der Länder und Kommunen haben ihre Position i.d.R. vor dem Hintergrund der<br />
Förderfähigkeit (in Abhängigkeit von der jeweiligen Ausgangssituation in den Ländern) von ESG<br />
formuliert, ihrer Meinung nach sollten die Projekte dem <strong>Stadtumbau</strong> dienen. Ein anderer Akteur der<br />
Landesebene vertrat dabei die Meinung, Grundstückseigentümer in <strong>Stadtumbau</strong>gebieten müssten auch<br />
ohne Verfolgung von Eigeninteressen zu den Zielen des <strong>Stadtumbau</strong>s beitragen. Das würde bedeuten,<br />
dass den Kosten der Eigentümer kein entsprechender Nutzen in Form einer Stabilisierung oder<br />
Steigerung der Grundstückswerte gegenübersteht. Dagegen vertraten vor allem die Verbände der<br />
Wohnungs- und Grundstückseigentümer die Meinung, wesentliche Voraussetzungen für eine<br />
erfolgreiche Gründung von ESG seien Vertrauen schaffende Maßnahmen sowie sichtbare Vorteile<br />
auch für die Eigentümer selbst. Darüber hinaus argumentierten die Verbände, dass sich ein<br />
- 83 - empirica