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Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

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Die Integration nicht handlungsfähiger Eigentümer ist in der Praxis - nach unserer Erfahrung –<br />

mindestens ebenso bedeutsam. Es existieren unterschiedliche Formen der Überforderung, die ein<br />

Mitwirken und ein Engagement verhindern (Abwesenheit, Alter, Armut, Sprachbarrieren etc.).<br />

Lösungen können auch hier auf zwei Ebenen liegen, die <strong>im</strong> Forschungsvorhaben nach Möglichkeit<br />

erprobt werden sollten:<br />

• Einmal können spezielle Beratungs- und Hilfsangebote entwickelt werden. Hier wäre zu<br />

fragen, welche Angebote für welche Eigentümergruppe geeignet sind?<br />

• Darüber hinaus führt eine zweite Denkrichtung dazu, das Immobilienvermögen vor Ort in<br />

einer Art zu poolen, die eine Bewirtschaftung durch Dritte (ggf. die Eigentümerstandort-<br />

gemeinschaft) ermöglicht, ohne dass der Alteigentümer das Nutzungsrecht verliert und<br />

zugleich auch am Erfolge der nun verbesserten Bewirtschaftung profitiert. Die <strong>im</strong> Viersener<br />

Stadtteil Dülken in Gründung befindliche Dülken AG (Aktiengesellschaft) ist eine innovative<br />

Lösung in diese Richtung. Andere Rechtsformen und Fondskonstruktionen wären<br />

vergleichend mit ihren Vor- und Nachteilen zu diskutieren.<br />

Daneben gibt es noch die bewusst abwartenden Eigentümer. Hierbei handelt es sich um ein<br />

rationales Verhalten, da sich Investitionen aus Sicht des Eigentümers zum jetzigen Zeitpunkt nicht<br />

rentieren. In der Folge wartet der Eigentümer ab und führt nur die notwendigsten Reparaturen durch.<br />

In diesem Fall könnte eine ESG ein sinnvolles Instrument sein, um z.B. eine gegenseitige Blockade<br />

von Nachbareigentümern aufzuheben („Solange mein Nachbar nicht investiert, lohnt sich meine<br />

Investition auch nicht“). Diese Hypothese ist <strong>im</strong> Forschungsfeld zu prüfen und es ist zu untersuchen,<br />

aus welchen Gründen Eigentümer abwarten und inwiefern und durch welche Lösungsansätze eine<br />

ESG auch rationale Eigentümer von einem koordinierten Vorgehen überzeugen kann.<br />

6.6 Zusammenarbeit mit den Kommunen und kommunale Rahmenbedingungen<br />

Eine stärker auf Eigentümerengagement und notwendigerweise <strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong><br />

zielende Stadterneuerungs- oder <strong>Stadtumbau</strong>politik führt - insbesondere bei entsprechend breiter<br />

Anwendung - zu einem ganzen Bündel an neuen Herausforderungen in den Kommunen. Davon<br />

werden hier nur einige aufgeführt:<br />

• Sofern die Kommunen die <strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong> auch unabhängig von der<br />

Städtebauförderung und deren Gebietskulissen aktiv unterstützen, stellt sich die Frage nach<br />

der räumlichen Lage und Abgrenzung. Welche Gebiete kommen in Frage? Welche nicht?<br />

• Die stadtentwicklungspolitischen Ziele müssen nicht <strong>im</strong>mer mit den Eigentümerinteressen <strong>im</strong><br />

Einklang stehen: Wie kann <strong>im</strong> Einzelfall eine Harmonisierung gelingen?<br />

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