Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

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Abriss von Seiten- und Hinterhäusern in der Gnadauer Straße Unsanierte Objekte im Quartier Öffentlicher Raum - 61 - empirica
Stand der Kooperation zwischen den Eigentümern: Die 16 Grundstücke im Quartier gehören 13 unterschiedlichen Eigentümern. Die Magdeburger Wohnungsbaugesellschaft „Wobau“ verfügt über 2 Grundstücke im Gebiet, die restlichen Grundstücke sind im Eigentum von Privatpersonen. Die erste Initiative ging von einem Privateigentümer im Jahr 2002 aus, der das Hinter- und Seitenhaus des Wohngebäudes in der Gnadauer Straße 5 wegen Unvermietbarkeit der Wohnungen und zur Aufwertung der Grundstückes abreißen wollte und sich diesbezüglich an den örtlichen Haus & Grund Eigentümerverband gewandt hat. Dabei stellt sich heraus, dass die Einbeziehung der Nachbargrundstücke in die Abrissplanungen sowie der Neugestaltung des dadurch entstehenden Hofbereiches für die Aufwertung des individuellen Grundstückes als auch für das Gesamtquartier weitaus sinnvoller ist. Über Vermittlung und Gespräche des örtlichen Verbandes und des Landverbandes Haus & Grund ist es seit 2002 gelungen, eine Standortgemeinschaft von den Eigentümern der Objekte in der Gnadenauer Straße 5, 6 und 7 zu bilden. Der gemeinschaftliche Abriss von 6 Hinter- und Seitenhäuser mit insgesamt 36 WE erfolgt im Jahr 2008, wobei die geschlossene Fassadenfront der Gnadenauer Straße erhalten bleibt. Die Gestaltung des neuen Hofbereiches ist geplant. Durch den Abriss haben die Hinterhäusern der Grundstücke Südstraße 6 und 7 profitiert. Als Ausgleich sollen sie sich finanziell an der Hofgestaltung beteiligen. Die ursprünglich geplante Einbeziehung der Eigentümer der Grundstücke Gnadenauer Straße 3 und 4 kam bislang nicht zustande. Zielvorstellungen der Zusammenarbeit: Zukünftig ist geplant, die Standortgemeinschaft auf alle Eigentümer des Gebietes zu erweitern. Zielstellung ist die gemeinsame Entwicklung eines Quartierskonzeptes für die weitere Gebietsaufwertung in Zusammenarbeit mit dem Sanierungsträger. Die Geschäftsbesorgung soll durch einen Projektmanager erfolgen. Elemente der Gesamtquartiersgestaltung sind beispielsweise: • Weitere Entkernung des Quartiers durch den Abriss von Seitenflügeln und Hinterhäusern • Gestaltung und Aufwertung der neuen Hofbereiche • Nutzungskonzept für die Abrissflächen • Kostenreduktion durch gemeinsame Beauftragung Durch die Quartiersaufwertung sollen die Rahmenbedingungen für die weitere Sanierung verbessert werden. Eigentümermotivation, Moderation und Geschäftsbesorgung der geplanten Eigentümergemeinschaft soll durch ein Projektmanagement wahrgenommen werden. Als Anreiz- und Motivationsinstrument für die Teilnahme der Eigentümer an der Standortgemeinschaft dient der „Immobilienwirtschaftliche Zukunftscheck“. Hierbei werden unterschiedliche Ebenen der Immobilie (Standort und Grundstück, Sozialstruktur, Verwertungsanalyse, Analyse der Bebauung, Ökonomische Analyse, Ertragswert, Konzept für das Objekt) untersucht. Damit soll sowohl die Nachhaltigkeit von individuellen als auch quartiersbezogenen Entwicklungsstrategien aufgezeigt werden. Die bisherigen Moderationstätigkeiten hat der Eigentümerverband Haus & Grund ehrenamtlich übernommen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfordert einen längerfristigen Zeitrahmen von bis zu 10 Jahren. - 62 - empirica
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