Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica
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die Schöneberger Linse. Neben der detaillierten Ursachenanalyse der Investitionshemmnisse sollten<br />
die städtebaulichen Planungs- und die Förderziele aus <strong>im</strong>mobilienwirtschaftlicher Sicht auf ihre<br />
Tragfähigkeit hin evaluiert und dem Bedarf angepasst werden. Eine wesentliche Zielsetzung und<br />
Aufgabenstellung war die Institutionalisierung eines Standortmarketings für das <strong>Stadtumbau</strong>gebiet.<br />
Insbesondere die letzte Aufgabe inkl. einer geeigneten Image- und Profilbildung des Standortes lässt<br />
sich nur in Kooperation mit den Grundstückseigentümer erreichen. In den Prozess der Bearbeitung<br />
wurden deshalb die Grundstückseigentümer durch empirica von Anfang an eingebunden, an dessen<br />
Ende die Gründung der Interessengemeinschaft der Grundstückseigentümer „Schöneberg Südkreuz“<br />
in Form einer GbR stand. Wesentliche Zielsetzung der IGS ist Verbesserung der Entwicklungs- und<br />
Vermarktungschancen des Gebietes durch gemeinsame zu entwickelnde und durchzuführende<br />
Maßnahmen bezüglich Image- und Profilbildung, Marketing und Nutzungskonzeption.<br />
Interessant ist insbesondere das Instrument des sog. „Standortkoordinators“, der über einen Zeitraum<br />
von zwei Jahren aus <strong>Stadtumbau</strong>mitteln finanziert werden soll (Anschubfinanzierung). Zielsetzung ist,<br />
dass die Struktur der IGS anschließend so weit gefestigt ist und Mitglieder von der Notwendigkeit der<br />
IGS überzeugt sind, dass eine anschließende Finanzierung der Geschäftsbesorgung und der<br />
beschlossenen Maßnahmen durch die IGS selbst erfolgt. Der Standortkoordinator n<strong>im</strong>mt dabei<br />
Aufgaben <strong>im</strong> Innenverhältnis (Geschäftsbesorgung) als auch <strong>im</strong> Außenverhältnis der IGS<br />
(Clearingfunktion zwischen Grundstückseigentümern und Akteuren des <strong>Stadtumbau</strong>s, zum Ausgleich<br />
der Interessen und Ziele der IGS mit den Zielen des <strong>Stadtumbau</strong>s und der bezirklichen Planungen)<br />
wahr. Dieses Instrument könnte <strong>im</strong> Rahmen des Modellvorhabens auf Praxistauglichkeit und<br />
Übertragbarkeit erprobt werden.<br />
Zu Berlin-Neukölln: Im Juni 2005 fand eine Tagung des Berliner Mietervereins e.V. (BMV) und des<br />
Bundes der Berliner Haus- und Grundbesitzer e.V. (Haus & Grund e. V.) zum Thema „Städtisches<br />
Wohnen morgen – Qualitätsoffensive Berlin“ statt. Vor dem Hintergrund dauerhaft hoher Leerstände<br />
in innerstädtischen Wohngebieten außerhalb städtebaulicher Förderkulissen ging es um die<br />
Identifizierung von Maßnahmen, die als modellhafte Bausteine geeignet sind, attraktives Wohnen in<br />
Problemquartieren der Innenstadt zu sichern und das Absinken dieser Gebiete zu bremsen. Ziel ist es,<br />
private Einzeleigentümer und Eigentümergemeinschaften (<strong>im</strong> Sinne von WEG, Erbengemeinschaften<br />
etc.) als Investoren zu gewinnen, die kleinteilige Aufwertungsmaßnahmen (evtl. Umbauten)<br />
vornehmen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Ansprache der türkischen Eigentümer bzw. von<br />
Eigentümern mit Migrationshintergrund, die über ihre Organisationen (z.B. Türkischer Bund), den<br />
Integrationsrat in Berlin und direkte persönliche Ansprache zu gewinnen sind. Die Ergebnisse dieser<br />
Initiative sollen <strong>im</strong> Rahmen einer Bürgerbauausstellung <strong>im</strong> Jahr 2010 präsentiert werden. Ziel ist die<br />
Durchführung von bis zu 5 Baumaßnahmen (Häusern), die als Demonstrativvorhaben gezeigt werden<br />
sollen. Positiv zu werten ist in diesem Projektvorschlag die geplante Zusammenarbeit von<br />
Eigentümern und Mietern sowie die systematische Einbeziehung ausländischer Eigentümer.<br />
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