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Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica

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Quartiersrentabilität in den Blick zu nehmen. Die Hoffnung, dass sich die Eigentümer sogar über ihre<br />

eigene Immobilie hinaus gemeinschaftlich aktiv für ihr Quartier einsetzen und insofern in<br />

<strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong> zusammenarbeiten, setzt insofern an der Erkenntnis an, dass der<br />

Wohnwert einer Immobilie nicht nur aus der Qualität der Immobilie selbst entsteht, sondern ganz<br />

entscheidend von der Qualität des Umfeldes bzw. des Quartiers beeinflusst wird. Eine Art<br />

„aufgeklärtes Selbstinteresse“ ist daher die Basis einer weitergehenden Eigentümerzusammenarbeit <strong>im</strong><br />

Quartier. Daneben kann als Motiv zur Beteiligung an einer ESG aber auch ein bürgerschaftliches<br />

Engagement und die Verantwortung für das eigene Quartier angeführt werden.<br />

Bislang sind derartige Initiativen vor allem aus dem Einzelhandels- und Zentrenbereich bekannt. Die<br />

vergleichsweise klare und homogene Interessenslage in Einzelhandelsbereichen (gemeinsames<br />

Interesse an einer höheren Frequenz) führt dazu, dass hier die Motivation größer und die<br />

Organisationsfähigkeit besser ist als in Wohn- oder Mischquartieren, so dass bislang vornehmlich<br />

<strong>Eigentümerstandortgemeinschaften</strong> in Form von BIDs (Business Improvement Districts) in<br />

Deutschland entstanden sind. Eine wesentliche Frage eines entsprechenden ExWoSt-Forschungsfeldes<br />

wird deswegen auch sein, ob eine Übertragbarkeit auf Wohn- oder Mischquartiere realistisch und auch<br />

politisch sinnvoll ist.<br />

Das geplante ExWoSt-Forschungsfeld ordnet sich mit seinem Titel in den <strong>Stadtumbau</strong>kontext ein. Den<br />

<strong>Stadtumbau</strong> definieren wir dabei (in Anlehnung an das BauGB, § 171a) als eine Reaktion auf<br />

städtebauliche Funktionsverluste, die durch ein vorhandenes oder zu erwartendes dauerhaftes<br />

Überangebot an baulichen Anlagen (insbesondere Wohnen) eintreten können. Übersetzt in die<br />

Perspektive der privaten Eigentümer definieren wir „<strong>Stadtumbau</strong>quartiere“ hier als Stadt- oder<br />

Wohnquartiere sowie auch Dorfgebiete, die entweder in ihrer aktuellen Qualität nicht auf eine<br />

ausreichende Akzeptanz und Zahlungsbereitschaft stoßen oder für die die Investoren dies bei einer<br />

Beibehaltung des Status-Quo angesichts der absehbaren Marktentwicklung zukünftig erwarten.<br />

Insofern ergibt sich der Handlungsbedarf pr<strong>im</strong>är aus der unzureichenden Verwertungsperspektive des<br />

Immobilienbestandes am Markt.<br />

Während sich das Forschungsfeld auf informelle, freiwillige wohnungsbezogene Eigen-<br />

tümerstandortgemeinschaften (ESG) konzentriert, verwenden wir den Begriff „Housing Improvement<br />

Districts“ (HIDs) <strong>im</strong> Folgenden ausschließlich für formelle Kooperationen auf einer gesetzlichen<br />

Grundlage.<br />

- 6 - empirica

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