Eigentümerstandortgemeinschaften im Stadtumbau - Empirica
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Stand der Kooperation zwischen den Eigentümern:<br />
Ausgangspunkt waren die Arbeiten zur Fortschreibung des Räumlichen Handlungskonzeptes Wohnen<br />
als Fachkonzept des künftigen Städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SEKo). Für die Ableitung von<br />
Strategien wurde sichtbar, dass es für das Teilgebiet „Südliche Zietenstraße“ <strong>im</strong> Stadtteil Sonnenberg<br />
einer vertiefenden Strukturuntersuchung bedarf. Ein Teilbereich der Analyse (städtischer Auftrag)<br />
bezog sich dabei auf die Untersuchung der Eigentümerstruktur <strong>im</strong> Gebiet sowie der<br />
Eigentümerabsichten bzw. -planungen. Diese wurden in zahlreichen Gesprächen mit den Eigentümern<br />
erhoben, die Interessen der Stadt zur Gründung einer Eigentümerstandortgemeinschaft zum damaligen<br />
Zeitpunkt aber noch nicht thematisiert. Eine Kooperation zwischen den Eigentümern besteht noch<br />
nicht. Sie soll <strong>im</strong> Rahmen des Modellvorhabens etabliert werden.<br />
Zielvorstellungen der Zusammenarbeit:<br />
Angesichts erheblicher städtebaulicher Missstände besteht die Gefahr einer Perforierung des Stadtteils<br />
Sonnenberg und insbesondere des Teilgebietes „Südliche Zietenstraße“. Diese möchte die Stadt auf<br />
jeden Fall vermeiden, um einerseits die Stadtstruktur (geschlossene Bockrandbebauung) zu erhalten<br />
sowie andererseits die notwendige Imageverbesserung für das Gebiet nicht zu gefährden. Vielmehr ist<br />
es Zielsetzung der Stadt, eine flächige Lösungsfindung zu erreichen. Das bedeutet, dass sich sowohl<br />
der Rückbau für nicht mehr marktfähige Bestände als auch die Aufwertung jeweils auf ganze Karrees<br />
bezieht. Der Rückbau soll nicht nur zur Wohnungsmarktbereinigung, sondern auch zur Stabilisierung<br />
und Aufwertung der übrigen Karrees dienen. Aus diesem Grund ist der Rückbau der Karrees 1 und 12<br />
südlich der Jakobstraße <strong>im</strong> unteren Bereich der Zietenstraße geplant. Die Stadt schätzt die<br />
Marktchancen für diese beiden Karrees <strong>im</strong> Quartier aufgrund des geringen Sanierungsstandes und der<br />
relativ schlechten Lage am geringsten ein. Gleichzeitig wird dadurch entlang der Jakobstraße eine<br />
neue Stadtkante geschaffen. Die geschaffenen Freiflächen stehen für die Aufwertungsmaßnahme<br />
„Bunte Gärten“ zur Verfügung. Zielstellung für die übrigen Gründerzeitkarrees ist die<br />
flächendeckende Stabilisierung und Aufwertung. Für die Realisierung dieser Zielsetzung und die<br />
Einbeziehung der Grundstückseigentümer in den <strong>Stadtumbau</strong> plant die <strong>Stadtumbau</strong> GmbH Chemnitz<br />
die Gründung von Eigentümergemeinschaften. Begonnen werden soll dabei mit dem Karree 2, weil<br />
hier die Ausgangsbedingungen für eine erfolgreiche Etablierung einer Standortgemeinschaft besonders<br />
günstig erscheinen:<br />
• Relativ hoher Sanierungsstand <strong>im</strong> Karree<br />
• Gute Chancen das Instrument des Flächentausches erfolgreich zu testen<br />
• Erhaltung des Bestandes <strong>im</strong> Karree 2 ist aufgrund der geplanten neuen Stadtkante entlang der<br />
Jakobstraße besonders wichtig<br />
Ausgehend von einer erfolgreichen Testphase <strong>im</strong> Karree 2 soll das Instrument der<br />
Eigentümergemeinschaften auf die nördlichen Karrees ausgeweitet werden, um sukzessive das<br />
gesamte Teilgebiet zu stabilisieren.<br />
Im Rahmen des Modellvorhabens soll praktisch untersucht werden, wie die Zielsetzungen der<br />
Standorteigentümergemeinschaft, die flächenhafte Aufwertung und Stabilisierung des Gebietes,<br />
gemeinsam verfolgt werden kann und welche Instrumente und Maßnahmen sich daraus ableiten.<br />
Angesichts von parallel ablaufenden Rückbau- und Aufwertungsmaßnahmen ist die Praxiserprobung<br />
von Möglichkeiten des Flächentausches und des Aufbaus eines Flächenpools bzw. eines<br />
„Entschädigungsfonds“ aus städtischer Sicht ein zentrales Instrument. Die nächsten Schritte <strong>im</strong><br />
Rahmen des Modellvorhabens sind:<br />
• Vertiefung des bestehenden Kontakts mit den Eigentümern<br />
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