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DANSKE INVEST<br />

Bericht des Anlageverwalters für das Geschäftsjahr zum 31. Dezember<br />

2011<br />

DIE ANLAGEMÄRKTE IM JAHR 2011<br />

Weltwirtschaftslage: Neue Turbulenzen und steigende Unsicherheit<br />

2011 wird als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem die politische und wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit in Europa in einer Krise historischen Ausmaßes endete. Eine Krise, die den Kontinent in<br />

eine tiefe Rezession zu treiben drohte und gleichzeitig das globale Finanzsystem und das weltweite<br />

Wirtschaftswachstum bedrohte. Zu Jahresbeginn hatte es den Anschein, als ob Europa und damit die ganze<br />

Welt einen Schritt vom Abgrund weggekommen sei, die Ungewissheit über die künftige wirtschaftliche<br />

Entwicklung blieb jedoch weiterhin sehr hoch. Diese Ungewissheit geht zuerst und vor allem auf die<br />

politische Entwicklung nicht nur in den USA, sondern vor allem in Europa zurück. Wenn europäische<br />

Politiker nicht in der Lage sind, in der europäischen Zusammenarbeit Vertrauen zu schaffen, könnte 2012<br />

das schlechteste Jahr für die Weltwirtschaft seit den 1930er Jahren werden und sogar noch schlimmer als<br />

die Krise von 2008.<br />

2011 begann gut. Das Wachstum in der Weltwirtschaft nahm weiter zu, symbolisiert durch steigendes<br />

Geschäftsvertrauen in die weltweite Fertigungsindustrie und mehr neue Arbeitsplätze, vor allem in den USA.<br />

Dies signalisierte zunehmenden Optimismus im Hinblick auf das künftige Wirtschaftswachstum, der zu<br />

Spekulationen führte, wann denn die amerikanische Zentralbank (FED) die Zinssätze wohl anheben würde.<br />

Die größte Überraschung kam jedoch aus Europa. Die Europäische Zentralbank (EZB) überraschte die<br />

meisten Analysten mit der Entscheidung, dass aufgrund der Inflations- und Wachstumsaussichten<br />

Zinserhöhungen bereits früher notwendig seien als erwartet. Deshalb hob die EZB die Zinssätze im<br />

Frühjahr zweimal an: zuerst im April und dann im Juli.<br />

Der Optimismus wurde schnell gedämpft. Zunächst wurde die Weltwirtschaft durch zwei Probleme in Form<br />

des katastrophalen Erdbebens in Japan und der drastisch steigenden Ölpreise in Mitleidenschaft gezogen.<br />

Erstgenanntes wirkte sich erheblich auf die Weltwirtschaft aus, weil den globalen Angebotsketten durch den<br />

plötzlichen Produktionsausfall in Japan ein harter Schlag versetzt worden war. Die Ölpreise trafen die<br />

Volkswirtschaften westlicher Länder besonders hart, da sie sich auf die Kaufkraft der Verbraucher<br />

auswirkten, die erhebliche Auswirkungen auf den privaten Konsum hat. Dies führte zu einem Rückgang des<br />

globalen Wachstums.<br />

Allerdings waren diese Sorgen schnell vergessen, weil neue auftauchten: Im Laufe des Frühsommers trat die<br />

europäische Schuldenkrise erneut zutage und erreichte über den Sommer neue Höhepunkte. Es begann mit<br />

der Ungewissheit, ob und wie Griechenland sein riesiges Haushaltsloch und den hohen Schuldenstand in den<br />

Griff bekommen würde. Dies führte zu einer deutlichen Renditesteigerung für griechische Staatsanleihen.<br />

Die Unsicherheit übertrug sich schließlich auch auf andere Länder, wobei im Juli die Lage außer Kontrolle<br />

geriet. Die Renditen für spanische und italienische Staatsanleihen stiegen bedrohlich und deuteten damit<br />

darauf hin, dass die Anleger allmählich das Vertrauen in die Fähigkeit dieser Länder zur Rückzahlung ihrer<br />

Staatsschulden verloren. Gleichzeitig hinterfragten die Anleger nun grundsätzlich die Beständigkeit der<br />

europaweiten Zusammenarbeit im Finanzsektor. So war die EZB gezwungen, erneut Staatsanleihen<br />

anzukaufen, diesmal jedoch in Spanien und Italien und um einen totalen Zusammenbruch der Anleihemärkte<br />

dieser Länder zu vermeiden.<br />

Dies war auch die Zeit, in der die USA ihre Schuldenobergrenze anheben mussten. Normalerweise ist das<br />

ein schmerzfreier Prozess, der in der Vergangenheit schon oft problemlos vollzogen wurde. Diesmal<br />

beschlossen die Republikaner und Demokraten, den politischen Prozess an den Rand des Abgrunds zu<br />

bringen und einigten sich erst im allerletzten Moment auf eine Lösung. Dies führte zu einem weiteren<br />

Rückgang des Geschäftsvertrauens und wachsender Unsicherheit, ob die USA die kurz- und langfristigen<br />

Herausforderungen ihres Haushaltsdefizits wohl meistern könnten. Die Lage kulminierte, als die<br />

Ratingagentur S&P die Kreditwürdigkeit der USA um ein Grad herabstufte. Damit kam es zu<br />

Spekulationen über eine neue amerikanische Rezession, die durch die Unsicherheit in Europa und<br />

politische Turbulenzen angetrieben würde.<br />

So waren der Spätsommer und der Herbst durch extreme Unsicherheit gekennzeichnet, die durch<br />

wiederholte, aber erfolglose Versuche zur Wiederherstellung des Vertrauens in das europäische Projekt<br />

angetrieben wurde. Zweifel kamen auf, ob insbesondere Deutschland bereit sei, die Führungsrolle zu<br />

übernehmen und die europäische Kooperation zusammenzuhalten. Das europäische Finanzsystem geriet zu<br />

diesem Zeitpunkt unter heftigen Druck und das Vertrauen in das Finanzsystem kam zum Erliegen. Auch das<br />

europäische Geschäftsvertrauen ging weiter zurück, ein Hinweis darauf, dass die Region infolge der<br />

Kreditdrosselung eines immer instabileren Bankensystems in eine neue Rezession schlitterte. Die EZB<br />

musste erneut Staatsanleihen kaufen, neue Liquiditätslinien für Banken einrichten und schließlich weiteren<br />

Zinssenkungen zustimmen. Im Dezember senkte die EZB die Zinsen zum zweiten Mal und brachte sie damit<br />

wieder auf den Stand vom Jahresanfang. Auf einem Gipfeltreffen im Dezember verabschiedeten die<br />

Staatsoberhäupter der europäischen Länder ein neues Abkommen zur Förderung der finanzpolitischen<br />

Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedstaaten und die EZB kündigte neue Maßnahmen an. In der<br />

Zwischenzeit nahmen die Sorgen um eine Rezession in Amerika ab, da das amerikanische<br />

Geschäftsvertrauen nicht weiter zurückging und sich die Lage am Arbeitsmarkt besserte.<br />

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