SPORTaktiv April 2019
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Fotos: GEPA pictures (6), Getty Images<br />
Österreichs Top-Profi<br />
Daniel Habesohn weiht<br />
<strong>SPORTaktiv</strong>-Redakteur<br />
Markus Geisler in die<br />
Geheimnisse von Spin<br />
und Rotation ein.<br />
fläche, um wieder den besten Drive in<br />
seinen Schlägen zu haben. Wobei das<br />
Material ohnehin eine ganz entscheidende<br />
Rolle spielt. „Du wirst sehen, mit einem<br />
Profischläger sind deine ersten Bälle<br />
alle zu lang“, prophezeit Habesohn. Und<br />
in der Tat fühlt es sich zu Beginn so an,<br />
als würden wir mit einem Flummi spielen,<br />
aber der Mensch ist ja bekanntlich<br />
ein Gewöhnungstier.<br />
Mit Daniel Habesohn habe ich mir<br />
natürlich auch gleich den gefährlichsten<br />
Schläger-Typen des Landes an die Platte<br />
geholt. Europameister mit der Mannschaft,<br />
zweimal und amtierender Europameister<br />
im Doppel mit Robert Gardos,<br />
dreifacher und amtierender Staatsmeister<br />
im Einzel, um nur die wichtigsten<br />
Titel zu nennen. „Ich spiele derzeit<br />
das beste Jahr meines Lebens“, sagt der<br />
32-Jährige, der in der deutschen Bundesliga<br />
beim Post SV Mühlhausen unter<br />
Vertrag steht. Und im Einzelranking der<br />
stärksten Liga Europas auf Platz drei geführt<br />
wird. „Mit meinem Wechsel nach<br />
Deutschland bin ich noch einmal gereift,<br />
weil du dort permanent auf allerhöchstem<br />
Niveau gefordert wirst“, sagt<br />
der zweifache Familienvater, der ob seiner<br />
Klubverpflichtungen und Turnierteilnahmen<br />
ein prall gefülltes Miles- and-<br />
More-Konto hat.<br />
Heute ist ein Trainingstag in seiner<br />
Homebase im Sportzentrum Stockerau<br />
angesetzt, wo um neun Uhr in der Früh<br />
schon vier der sechs Tische besetzt sind.<br />
Das Aufwärmprogramm besteht aus<br />
Dehn- und Stabilisationsübungen, ehe<br />
ein Koordinations-Parcours aufgebaut<br />
wird. Sprünge über Hindernisse mit verschiedenen<br />
Höhen, Trippelschritte nach<br />
rechts und links und zwischendurch<br />
Tischtennisbälle fangen, die unangekündigt<br />
hineingeworfen werden. „Dadurch<br />
lernt man, sich auf viele Dinge gleichzeitig<br />
zu konzentrieren und trotzdem seine<br />
Übungen exakt auszuführen“, erklärt<br />
Daniel und schlägt vor, so langsam mal<br />
ein paar Bälle zu spielen.<br />
Wobei langsam ein sehr dehnbarer Begriff<br />
ist. Die ersten Bälle kommen mit<br />
wenig Schnitt auf meine Vorhand und<br />
trotzdem bringe ich kaum einen Ball retour.<br />
„Schlägerwinkel verkleinern, mehr<br />
durchziehen“, korrigiert mich Habesohn<br />
und siehe da: Ist das System erst einmal<br />
eingestellt, kommen sogar ein paar Bälle<br />
auf die Platte zurück. Was allerdings in<br />
erster Linie daran liegt, dass Daniel jeden<br />
Ball auf die exakt gleiche Stelle<br />
spielt, sodass unsereiner mechanisch immer<br />
den gleichen Bewegungsablauf üben<br />
kann. Was sich bei zunehmendem Speed<br />
fast so anfühlt, als wäre man wirklich<br />
Teil eines echten Tischtennismatches.<br />
Dass dem nicht so ist, wird spätestens<br />
klar, als Daniel anregt, jetzt ein paar Angaben<br />
zu servieren. Netz. Out. Netz.<br />
„Na gut“, zeigt mein Gegenüber Mitleid.<br />
„Ich spiele den Ball jetzt so, dass,<br />
wenn du mit der Vorhand auf die linke<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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