SPORTaktiv April 2019
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maliger Leichtathlet und Trainer. Denn<br />
zum einen bedinge ein langes Bein nicht<br />
auch zwangsläufig einen langen Schritt.<br />
Der hängt auch in entscheidendem Maß<br />
von der Technik ab. „Rein physikalisch<br />
betrachtet müsste ein Läufer, der exakt<br />
dieselben Proportionen hat wie du, aber<br />
doppelt so groß ist, auch gleich schnell<br />
einen Marathon laufen“, sagt der Experte.<br />
Das ist aber nicht so. Weil: Das Gewicht<br />
verändert sich nicht im selben<br />
Maße wie die Größe. „Bei drei Prozent<br />
Größe steigt das Gewicht um neun Prozent.“<br />
Dadurch muss der Läufer also<br />
mehr Gewicht mitschleppen, was mehr<br />
Energie kostet. Die Fußgröße spielt<br />
ebenfalls eine Rolle. „Weil sie nicht direkt<br />
proportional zu Gewicht und Größe<br />
mitwächst, muss der Fuß eines größeren<br />
und schwereren Läufers pro Quadratzentimeter<br />
eine stärkere Belastung<br />
aushalten“, erklärt Steinbauer ein weiteres<br />
Mosaiksteinchen im Gesamtbild.<br />
AUSREDE FÜR<br />
HOBBYSPORTLER<br />
IST DIE GRÖSSE<br />
ABER KEINE.<br />
Nachteil Wärmetransport<br />
Dazu kommt auch die Temperatur.<br />
„Größere Menschen sind schwerer und<br />
erzeugen für die gleiche Geschwindigkeit<br />
mehr Energie. Es entsteht also mehr<br />
Wärme. Da mit mehr Größe zwar mehr<br />
Gewicht, aber nicht adäquat mehr Körperoberfläche<br />
dazukommt, können größere<br />
Läufer weniger Wärme abgeben.<br />
Sie brauchen damit also auch mehr<br />
Energie zur Kühlung.“ Auch auf diesem<br />
Sektor sind Kleine also im Vorteil. Und:<br />
Längere Beine bedeuten auch eine längere<br />
Pendelbewegung der Beine beim<br />
Zurückschwingen nach dem<br />
Schritt. „Dadurch wird<br />
ebenfalls mehr Energie<br />
verbraucht.“ Beim Marathontempo,<br />
das in der<br />
Weltklasse gelaufen wird,<br />
also um die 20 km/h<br />
spielt dann auch schon<br />
der Luftwiderstand eine<br />
Rolle. Breitschultrige<br />
1,90-Hünen haben da<br />
mehr Angriffsfläche als die<br />
kleinen „Gazellen“ aus Kenia und Äthiopien<br />
– die aufgrund ihrer körperlichen<br />
Voraussetzungen überhaupt im Vorteil<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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