SPORTaktiv April 2019
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Im Dress der Caps hatte Peter<br />
Schneider heuer gut Lachen<br />
– auch im Dress der Nationalmannschaft<br />
bei der WM?<br />
Fotos: Getty Images, GEPA pictures<br />
ihm noch besser läuft als in seiner<br />
auch schon starken Premieren-Saison.<br />
„Erstens: Ich spiele in einem hervorragenden<br />
Team. Zweitens: Nach meiner<br />
Rückkehr aus Amerika musste ich<br />
mich erst an die größere Eisfläche gewöhnen,<br />
daran, dass man sich etwas<br />
mehr Zeit nehmen sollte, bevor man<br />
den Puck weiterspielt. Jetzt kann ich<br />
das Spiel viel besser lesen.“ Und drittens<br />
hat der gebürtige Klosterneuburger<br />
vergangenen Sommer seine Ernährung<br />
radikal umgestellt und ernährt<br />
sich seitdem vegan. Nicht aus<br />
ethischen, sondern rein aus sportlichen<br />
Motiven. „Wenn man das eine<br />
Zeit lang konsequent durchzieht,<br />
fühlt man sich körperlich besser, frischer,<br />
munterer. Die Saison ist schon<br />
lang, aber ich habe das Gefühl, immer<br />
noch voll im Saft zu stehen.“ Gerade<br />
in den derzeit laufenden Playoffs,<br />
in denen sein Klub Vienna Capitals<br />
derzeit im Halbfinale um den Titel<br />
kämpft, ein unschätzbarer Vorteil.<br />
Und dann gibt es ja noch ein besonderes<br />
Highlight, das vom 10. bis 26.<br />
Mai in der Slowakei über die Bühne<br />
geht: die Weltmeisterschaft, bei der<br />
Österreich dank der erfolgreichen<br />
Mission Klassenerhalt 2018 wieder bei<br />
den 16 besten Nationen mitspielen<br />
darf. „Auch wenn man nach einer langen<br />
Saison körperlich und mental leer<br />
ist. Wenn die WM beginnt, ist jeder<br />
voll da und will das Beste herausholen.<br />
Erst recht in einem Land wie Österreich,<br />
für das die Teilnahme nicht<br />
selbstverständlich ist.“ Aber wenn<br />
man schon mal da ist, wollen die<br />
ÖEHV-Cracks auch für Furore sorgen.<br />
„In einer Best-of-seven-Serie wird<br />
sich immer der Stärkere durchsetzen.<br />
Aber bei einer WM kann in einem<br />
Spiel immer alles passieren, dann können<br />
wir auch Nationen wie die<br />
Schweiz ärgern, so wie 2018, als wir<br />
erst in der Overtime verloren.“ Und<br />
auch wenn es in den Bereich der Sensation<br />
fiele – den Traum von einem<br />
Viertelfinaleinzug will sich Peter<br />
Schneider nicht nehmen lassen.<br />
„Träumen darf man immer!“<br />
Für den Flügelstürmer sind die<br />
Spiele in Bratislava (s. Kasten) auch<br />
so etwas wie eine Heimkehr, bei der<br />
er sich freut, viele alte Kumpels von<br />
früher wiederzusehen. Denn als er 14<br />
Jahre alt und im österreichischen Eishockey-Nachwuchs<br />
so etwas wie ein<br />
Star war, wechselte er in die slowakische<br />
Hauptstadt. Und musste sich<br />
dort in einem fremden Umfeld erst<br />
wieder nach oben kämpfen. Eine harte<br />
Prüfung, wie er verrät. „Ich weiß<br />
noch genau, wie mein Vater mich<br />
nach Bratislava gefahren und vor der<br />
Schule abgesetzt hat, dann ist er weggefahren.<br />
Als der Direktor alle Schüler<br />
namentlich aufgerufen hat, habe<br />
ich meinen nicht verstanden und<br />
stand plötzlich ganz allein vor der verschlossenen<br />
Schule.“ Eine Erfahrung,<br />
die ihre Wirkung nicht verfehlt hat.<br />
Denn Schneider lernte, sich durchzubeißen<br />
und widrigen Umständen zu<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
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