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SPORTaktiv April 2019

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Die Belastung im Sommer ist<br />

eine andere, als man sie bei<br />

typischen Wintersportarten<br />

hat. Daher raten wir dazu,<br />

im Frühjahr gezielt die<br />

Grundlagenausdauer zu trainieren“, betont<br />

Stefan Zoister, Bergführer und Alpinausbildner<br />

der Naturfreunde Österreich.<br />

Zügiges Nordic Walking möglichst<br />

auch steil aufwärts, Laufen und<br />

Rad- oder Ergometer-Fahren sind Zoisters<br />

Ausdauerfavoriten. „Die Einheiten<br />

sollten eher länger als kürzer dauern. Ein<br />

bis drei Stunden am Stück sind ideal,<br />

um gezielt für Bergtouren zu trainieren“,<br />

weiß der Naturfreunde-Experte. Auch<br />

die Geschicklichkeit und Trittsicherheit<br />

rät er am Saisonbeginn zu perfektionieren.<br />

Das gelinge sehr gut, wenn man<br />

sich etwa im Wald aus Holz und Steinen<br />

einen einfachen Geschicklichkeitparcours<br />

aufbaut und dort Gleichgewicht<br />

und Feinmotorik optimiert. Um einfache<br />

Kraftübungen zu Hause zu trainieren,<br />

aber auch zur Verletzungsvorsorge<br />

bzw. um Ausgleichstraining zu machen,<br />

sind einfache Übungsgeräte (Therabänder,<br />

Knetbälle u.ä.) ideal. „Ich hatte immer<br />

wieder Probleme mit den Schultern.<br />

Mit Ausgleichsübungen insbesondere mit<br />

dem Theraband habe ich die Schulterbeschwerden<br />

gut in den Griff bekommen“,<br />

berichtet Zoister aus eigener Erfahrung.<br />

LÄSSIGE SOMMER-ALPIN-<br />

TOUREN, AMBITIONIERTES<br />

AM KLETTERSTEIG ODER<br />

NEUE KLETTERABENTEUER<br />

WARTEN IN DEN NÄCHS-<br />

TEN MONATEN. DAMIT DER<br />

BERGSOMMER BESONDERS<br />

COOL WIRD, GILT ES JETZT<br />

„VORZUARBEITEN“.<br />

WIE, VERRATEN BERG-<br />

EXPERTEN IM GESPRÄCH<br />

MIT SPORTAKTIV.<br />

VON OLIVER PICHLER<br />

Kondition & andere Risiken<br />

„Wer müde ist, ist weniger trittsicher<br />

und macht mehr Fehler, etwa beim Ausrüstungs-Handling“,<br />

weist Bergführer<br />

Zoister auf Konditionsmangel als oft unterschätzten<br />

Risikofaktor hin. Und selbst<br />

wenn man scheinbar gut trainiert zu den<br />

ersten Touren aufbricht, sollte man, so<br />

der Experte, am Beginn nicht übertreiben,<br />

um den Körper an die Belastung,<br />

etwa beim Bergabgehen, zu gewöhnen.<br />

„Stöcke sind insbesondere bei den ersten<br />

Touren fürs Bergabgehen ein Muss, um<br />

die Knie nicht überzubelasten. Abwärts<br />

anfangs nicht zu schnell dran zu sein,<br />

beugt Knieproblemen am Saisonbeginn<br />

vor“, weiß der Bergprofi. „Gerade wer<br />

bereits Erfahrung hat, soll zu Saisonbeginn<br />

das richtige Steigen und Greifen<br />

am Fels und das richtige Ein- und Ausklinken<br />

der Karabiner des Klettersteigsets<br />

üben. Ich selbst gehe am<br />

Saison anfang immer einige Klettersteige,<br />

um meine Fußtechnik zu kontrollieren<br />

und darauf zu achten, wie ich meine<br />

Schritte setze“, rät der Kärntner Bergführer<br />

Hubert Granitzer als Teil der Risikominimierung<br />

zu einer Wiederauffrischung<br />

des Könnens im Frühjahr.<br />

„Neueinsteigern – ob beim Klettersteiggehen<br />

und Klettern oder auf Hochtouren<br />

– raten wir, nicht auf eigene<br />

Faust zu beginnen, sondern sich in Kursen<br />

professionell anleiten und hinführen<br />

zu lassen“, betont Josef Egarter, Chef der<br />

Villacher Alpinschule 4 Jahreszeiten. Auf<br />

Fotos: Herbert Raffalt<br />

Vorbereitung ist alles, damit es auf<br />

so herrliche Touren geht, wie sie<br />

Herbert Raffalt, Bergführer und<br />

Alpinfotograf der Extraklasse hier<br />

am Hochtor im Gesäuse ins Bild<br />

gerückt hat<br />

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