SPORTaktiv April 2019
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Fotos: iStock, Dr. Fritz<br />
blockieren. „Kaffee und schwarzer Tee<br />
sind zum Beispiel Eisenräuber. Der Espresso<br />
direkt nach einem Steak kann die<br />
Eisenaufnahme deutlich blockieren.“<br />
Einen ausgeprägten Mangel kann man<br />
nur mit Nahrung ohnehin nicht kompensieren.<br />
Dazu braucht es Präparate.<br />
„Das Eisen hat aber einen schlechten<br />
Ruf, weil es oft schlecht vertragen wird“,<br />
sagt der Experte. „Es gibt heute aber<br />
welche, die in Aminosäuren verpackt<br />
sind. Die wird dann vom Magen aufgenommen,<br />
das Eisen erst in der Leber<br />
aufgespalten. Dadurch sind diese Präparate<br />
sehr gut verträglich.“ Wenn der<br />
Mangel eklatant ist und der Leidensdruck<br />
hoch, bleibt die Infusionstherapie.<br />
„Das wäre die eigentlich richtige Eisentherapie.<br />
Aber: Da kann es allergische<br />
Reaktionen auf das Eisen geben. Die<br />
sind sehr selten, aber es gibt sie. Und ein<br />
Risiko gehe ich nur ein, wenn es sein<br />
muss.“ Wie bei einer Anämie und großem<br />
Eisenmangel. Da haben Tabletten<br />
keinen Sinn mehr.“<br />
Sehr oft bleibt der Mangel aber noch<br />
unentdeckt. Ein stressiger Job, private<br />
Probleme und wenig Schlaf sind genauso<br />
Gründe für Müdigkeit. „Und du hast<br />
dann gleich für alles eine Ausrede: Klar<br />
geht es mir nicht gut, der Chef ist nicht<br />
nett, ich hab ewig keinen Urlaub gehabt,<br />
und, und, und. An einen Eisenmangel<br />
denkt erst einmal keiner.“<br />
Jetzt könnte man doch einfach prophylaktisch<br />
Eisen einnehmen, damit<br />
man erst gar nicht in den Mangel<br />
rutscht. „Das geht aber nicht“, warnt<br />
Fritz. Denn Eisen kann der Körper nicht<br />
ausscheiden. Und es gibt eine Krankheit,<br />
die Hämochromatose, bei der das überschüssige<br />
Eisen nicht verarbeitet werden<br />
kann. Der Überschuss kann dann zu<br />
Organschäden führen.“<br />
EIN STRESSIGER JOB<br />
UND WENIG SCHLAF<br />
SIND GENAUSO GRÜNDE<br />
FÜR MÜDIGKEIT. AN<br />
EINEN MÖGLICHEN<br />
EISEN MANGEL DENKT<br />
ERST EINMAL KEINER<br />
Mit dem Schwermetall ist also nicht<br />
zu spaßen. Denn unabhängig von der<br />
Leistung schlägt es auch auf die Psyche.<br />
„Bei einem Mangel wird dann keine<br />
Zelle im Körper ausreichend mit<br />
Sauerstoff versorgt. Das wirkt sich also<br />
weitreichend aus und kann bis zur<br />
Depression führen.“<br />
<strong>SPORTaktiv</strong><br />
33