Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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tis<strong>ch</strong> Spielende (13) . Eine andere Studie untersu<strong>ch</strong>te die Prävalenz von<br />
Glücksspielsu<strong>ch</strong>t auss<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> im Kanton Tessin. Gemäss dieser zeigten<br />
0.6 % der Tessiner <strong>und</strong> Tessinerinnen ein problematis<strong>ch</strong>es Glücksspielverhalten<br />
<strong>und</strong> 0.6 % wurden als glücksspielsü<strong>ch</strong>tig identifiziert (11) .<br />
Gemäss der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Ges<strong>und</strong>heitsbefragung (SGB) 2002 nutzen<br />
21.2 % der Personen über 18 Jahre in der S<strong>ch</strong>weiz mehr oder weniger jede<br />
Wo<strong>ch</strong>e ein Glücksspielangebot aus dem Lotterie- oder Spielbankenberei<strong>ch</strong>.<br />
Auf Geldspielautomaten spielen 0.7 % mindestens wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>,<br />
im Casino bzw. Kursaal 0.4 %. Selbstverständli<strong>ch</strong> lassen si<strong>ch</strong> aus der<br />
Tatsa<strong>ch</strong>e der regelmässigen Nutzung eines Glücksspielangebotes no<strong>ch</strong><br />
keine direkten S<strong>ch</strong>lüsse auf ein problematis<strong>ch</strong>es Glückspielverhalten ziehen<br />
(7) .<br />
Seit dem Jahr 2002 führt das Zentralsekretariat von „Die dargebotene<br />
Hand“ (Telefon 143) eine inhaltli<strong>ch</strong>e Statistik zu den eingegangenen<br />
Anrufen. Im Verglei<strong>ch</strong> mit anderen Problematiken, wie z.B. Einsamkeit, ist<br />
das Thema Spielsu<strong>ch</strong>t eher unbedeutend. Jedo<strong>ch</strong> hat in den letzen zwei<br />
Jahren eine starke Zunahme an Anrufen wegen problematis<strong>ch</strong>em Spiel<br />
stattgef<strong>und</strong>en. Während im Jahre 2002 nur 0.07 % aller Anrufe an die<br />
Nummer 143 im Zusammenhang mit dem Glücksspiel standen, waren es<br />
2003 s<strong>ch</strong>on 1.04 % <strong>und</strong> im Jahre 2004 sogar 2.00 % (7, 8) .<br />
Spielsperren sind eine im Spielbankengesetz festgehaltene Massnahme<br />
gegen die Glücksspielsu<strong>ch</strong>t. Spielenden, die (vermutli<strong>ch</strong>) übers<strong>ch</strong>uldet<br />
sind, die Spieleinsätze riskieren, wel<strong>ch</strong>e in einem Missverhältnis zu ihren<br />
finanziellen Verhältnissen stehen oder den Spielbetrieb stören, soll dur<strong>ch</strong><br />
die Spielbanken eine Spielsperre auferlegt werden. Ein Sperre kann aber<br />
au<strong>ch</strong> von den Spielenden zum eigenen S<strong>ch</strong>utz selbst beantragt werden,<br />
was relativ häufig vorkommt. Die Anzahl bestehender Spielsperren<br />
kann einen Anhaltspunkt zur Prävalenz von Glücksspielsu<strong>ch</strong>t unter<br />
Casinospielenden geben (7) . Gemäss der Eidgenössis<strong>ch</strong>en Spielbankenkommission<br />
gab es im Jahr 2003 in der S<strong>ch</strong>weiz 2052 gesperrte Spielende;<br />
2004 waren 3255 Personen gesperrt. Dabei betrug der Männeranteil<br />
jeweils 81 % (mündli<strong>ch</strong>e Mitteilung vom 23. Juni 2005).<br />
In der Glücksspielberatung tätige Experten <strong>und</strong> Expertinnen mutmassen,<br />
dass r<strong>und</strong> 1 % der S<strong>ch</strong>weizer Bevölkerung glücksspielsü<strong>ch</strong>tig ist (7) . Die<br />
Verfassenden der BASS-Studie s<strong>ch</strong>ätzen in einer Modellre<strong>ch</strong>nung aufgr<strong>und</strong><br />
der oben genannten Studien, dass die Bandbreite der Glücksspielsü<strong>ch</strong>tigen<br />
in der S<strong>ch</strong>weiz zwis<strong>ch</strong>en 0.62 <strong>und</strong> 0.84 % bzw. 35'500 <strong>und</strong> 48'000<br />
Personen liegt (7) .<br />
9.3 Soziologis<strong>ch</strong>es Profil der problematis<strong>ch</strong> Spielenden<br />
Von den Personen, die si<strong>ch</strong> 2003 aufgr<strong>und</strong> des Glückspiels in ambulanter<br />
Behandlung befanden <strong>und</strong> <strong>für</strong> wel<strong>ch</strong>e Daten erhoben wurden, waren<br />
79 % männli<strong>ch</strong>en Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>ts. Männer sind also unter den in Beratung<br />
SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Gr<strong>und</strong>lagen <strong>und</strong> Empfehlungen<br />
Ein hoher Männeranteil<br />
Ein sehr hoher Männeranteil<br />
in der Behandlung