Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch

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Zu diesem Thema haben sich in der Schweiz gute Projekte entwickelt;
sie beziehen in ihre Überlegungen sowohl die Elternrolle als
auch den familiären Bereich mit ein. Dies ist eine Möglichkeit, das
traditionelle Männerbild weiterzuentwickeln und den Männern bei
gesundheitlichen Problemen eine wirkungsvolle Unterstützung
anzubieten.
5.3 Das Alter: neue Probleme für die Männer
5.3.1 Fakten und Zahlen zum Konsum
Die Gesundheitsbefragung, die 2002 in der Schweizer Bevölkerung durchgeführt
wurde (3) , zeigt, dass der Anteil Männer, die täglich Alkohol konsumieren,
mit dem Alter zunimmt, obwohl die Abstinenzrate stagniert.
Der tägliche Alkoholkonsum darf jedoch nicht mit schädlichem
Alkoholkonsum gleich gesetzt werden. Zwar nimmt die Zahl der täglich
Alkoholkonsumierenden mit dem Alter zu (siehe Grafik 5.1), die konsumierte
Alkoholmenge nimmt jedoch ab. 80.5 % der 65- bis 74-jährigen
männlichen Alkoholkonsumenten (und 87.0 % der weiblichen) konsumieren
mit geringem Risiko, d. h. weniger als 40 g (bzw. 20 g) pro Tag. Es
ist wissenschaftlich erwiesen, dass ein moderater Alkoholkonsum die
Lebensqualität älterer Menschen verbessern kann, sei es in sozialer
Hinsicht oder hinsichtlich kardiovaskulärer Risiken. Gleichzeitig muss
erwähnt werden, dass nahezu jeder fünfte ältere Mann einen episodisch
oder chronisch risikoreichen Alkoholkonsum aufweist.
Im Einzelnen betracht (26) haben 11.8 % der 65- bis 74-jährigen Männer
(vs. 5.3 % der Frauen) punktuelle Alkoholräusche (mindestens 5 Gläser
pro Gelegenheit und dies mindestens zweimal pro Monat) ohne chronischen
Konsum. Die Risiken dieser Konsumform sind für ältere Menschen
grösser als für jüngere, denn sie reagieren empfindlicher auf Alkohol.
Wegen des veränderten Anteils an Flüssigkeit und Fett im Körper und des
verlangsamten Stoffwechsels, kann eine vergleichsweise geringe
Alkoholmenge bei älteren Menschen zu einer höheren Blutalkoholkonzentration
führen. Diese geringere Verträglichkeit beginnt bereits im
Alter von etwa fünfzig Jahren. Es besteht daher ein erhöhtes Risiko für
Unfälle und Stürze, die für ältere Menschen häufig schwerwiegende
Folgen haben. Ausserdem hat die höhere Blutalkoholkonzentration
schädlichere Auswirkungen und das Risiko für Organschäden steigt
(z. B. Schädigungen der Leber).
SUCHT UND MÄNNLICHKEIT: Grundlagen und Empfehlungen
Jeder zehnte ältere Mann ist
mindestens zweimal pro Monat
betrunken