Sucht und Männlichkeit - Bundesamt für Gesundheit - admin.ch
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7.1.2 Tabak<br />
Der Tabak verursa<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> fördert zahlrei<strong>ch</strong>e Krankheiten. Er stellt einen<br />
wi<strong>ch</strong>tigen Risikofaktor <strong>für</strong> Krebs, Dur<strong>ch</strong>blutungsstörungen in<br />
Gliedmassen, Herz <strong>und</strong> Gehirn sowie <strong>für</strong> <strong>ch</strong>ronis<strong>ch</strong>e Lungenkrankheiten<br />
(Bron<strong>ch</strong>itiden, Emphyseme) dar. Über 40-jährige Männer, die in S<strong>ch</strong>weizer<br />
Spitälern eingewiesen werden, leiden häufig an einer Krankheit in<br />
Zusammenhang mit Tabakkonsum. Der Infarkt ist im Übrigen eine der<br />
Hauptursa<strong>ch</strong>en <strong>für</strong> Spitaleinweisungen bei 40- bis 79-jährigen Männern.<br />
Weitere mit dem Rau<strong>ch</strong>en verb<strong>und</strong>ene Krankheiten sind in dieser<br />
Alterskategorie ebenfalls häufig (24) . Die Überrepräsentation von Männern<br />
lässt si<strong>ch</strong> darauf zurückführen, dass Krebserkrankungen im Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt<br />
20 Jahre na<strong>ch</strong> Beginn des Tabakkonsums auftreten; die Morbiditäts- <strong>und</strong><br />
Mortalitätsstatistiken hinken den aktuellen Konsumstatistiken deshalb<br />
20 Jahre hinterher. Dieses sehr düstere Bild, das die Konsumgewohnheiten<br />
der Männer bietet, wird bei den Frauen folgli<strong>ch</strong> in einigen Jahren ähnli<strong>ch</strong><br />
aussehen, wenn die Fa<strong>ch</strong>leute ni<strong>ch</strong>ts dagegen unternehmen. Es sollte versu<strong>ch</strong>t<br />
werden, den Konsumtrend bei jungen Mens<strong>ch</strong>en umzukehren <strong>und</strong><br />
Entwöhnungsmethoden <strong>für</strong> Personen, die heute rau<strong>ch</strong>en, anzubieten.<br />
Der Anteil Diagnosen, die in S<strong>ch</strong>weizer Spitälern in Verbindung mit Tabak<br />
stehen, beträgt bei den Männern 8.8 % <strong>und</strong> bei den Frauen 3.1 %; dies<br />
ergibt einen Anteil Behandlungstage bei Männern von 11.5 % <strong>und</strong> bei<br />
Frauen von 3.9 % (24) .<br />
Die Mortalität dur<strong>ch</strong> Lungenkrebs bei Männern nimmt weltweit ab, oder<br />
es lässt si<strong>ch</strong> zumindest eine verlangsamte Zunahme feststellen, während<br />
bei Frauen das Gegenteil ges<strong>ch</strong>ieht. In der S<strong>ch</strong>weiz sind 8.6% der<br />
Todesfälle bei Männern dur<strong>ch</strong> Krebs bedingt, gegenüber 2.05 % bei den<br />
Frauen. Dieser Trend wird bei den Frauen no<strong>ch</strong> stark zunehmen, da<br />
bekannt ist, dass Frauen bei glei<strong>ch</strong>em Konsum ein höheres Risiko <strong>für</strong><br />
Lungenerkrankungen aufweisen (siehe au<strong>ch</strong> Kapitel 3.4). Im Übrigen<br />
überleben Männer eine Lungen- oder Krebserkrankung weniger lang als<br />
Frauen. S<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>eint der Mann vom Ni<strong>ch</strong>trau<strong>ch</strong>erkrebs (=ni<strong>ch</strong>t<br />
tabakbedingte Ursa<strong>ch</strong>en) weniger betroffen zu sein als die Frau.<br />
In der S<strong>ch</strong>weiz sind 14 % der Todesfälle auf das Rau<strong>ch</strong>en zurückzuführen:<br />
20 % bei den Männern <strong>und</strong> 7 % bei den Frauen (24) .<br />
Es ist notwendig, die Angebote zur Rau<strong>ch</strong>erentwöhnung zu verstärken,<br />
indem speziell männli<strong>ch</strong>e Zielgruppen angespro<strong>ch</strong>en werden,<br />
damit die Zahl der Rau<strong>ch</strong>er reduziert werden kann.<br />
Ebenso wi<strong>ch</strong>tig ist es, den Konsumbeginn bei Jugendli<strong>ch</strong>en, insbesondere<br />
bei Mäd<strong>ch</strong>en, herauszuzögern, um den Trend in dieser<br />
Zielgruppe umzukehren.<br />
Teil III Wenn der Konsum ausser Kontrolle gerät <strong>und</strong> zu Problemen führt<br />
Tabak: No<strong>ch</strong> ein grösseres<br />
Problem bei Männern<br />
Verbesserung der Lage in Si<strong>ch</strong>t…,<br />
aber Vers<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terung bei den Frauen<br />
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